Mit ehrgeiziger EU-Gesetzgebung kann Windenergie grosse Vorteile für Europa bieten
Geschrieben am 03-04-2008 |
Brussels (ots/PRNewswire) - "Wind hat bisher mit einer Ende 2007 in Europa installierten Gesamtleistung von insgesamt 57 GW die vielversprechendsten Ergebnisse aller erneuerbaren Energieformen geliefert. Damit diese Entwicklung anhält, benötigen wir eine vorteilhafte EU-Rahmengesetzgebung", so EU-Energiekommissar Andris Piebalgs heute gegenüber Delegierten während der Eröffnung der Europäischen Windenergiekonferenz (European Wind Energy Conference, EWEC) in Brüssel. Der EU-Kommissar, Vorsitzender der EWEC 2008, betonte auch die Notwendigkeit, erneuerbare Energieformen über 2020 hinaus und weit bis in die Zukunft hinein im Auge zu behalten.
Eine zügige Verabschiedung und Implementierung der von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energiequellen sei entscheidend, um eine sichere, nachhaltige und wettbewerbsfähige Zukunft in Sachen Energie für Europa sicherzustellen, hiess es heute Morgen. Entscheidungsträger auf nationaler und europäischer Ebene betonten die Bedeutung eines stabilen und flexiblen Gesetzesrahmens. Sie legten Ihre Visionen für eine EU-Gesetzgebung dar, und wie diese zu einer neuen Entwicklungsstufe der Energieversorgung führen werde.
Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien sei vom Windenergiesektor grundsätzlich positiv aufgenommen worden, obwohl einige Verbesserungen vom Europaparlament und den Mitgliedsstaaten vorgenommen werden könnten. Ferner bleibe noch immer zweifelsfrei festzulegen, dass die Mitgliedsstaaten juristisch zur Steuerung ihrer nationalen Mechanismen berechtigt bleiben. Sprecher hielten während der Eröffnungssitzung der EWEC das insgesamt positive Bild aufrecht, als sie aus ihrer Sicht darlegten, wie eine solche Gesetzgebung dazu beitragen könne, dass die EU ihr verbindliches Ziel von einem Anteil der erneuerbaren Energie am Energiemix von 20 % bis zum Jahre 2020 erreichen kann.
EU-Energiekommissar Andris Piebalgs eröffnete die Tagung als Chairman mit dem Hinweis auf den Wunsch des Europarats nach einer baldigen Übereinkunft über die vorgeschlagene Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien während der französischen Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2008.
Britta Thomsen (MdEP) betonte, dass das Europäische Parlament die Einbeziehung bestimmter wichtiger Elemente in die vorgeschlagene Richtlinie wünsche.
"Die nationalen Aktionspläne brauchen klarere Richtlinien sowie eine Liste aller einzubeziehenden Elemente. Die Europäische Kommission muss auch in der Lage sein, die Aktionspläne zu überwachen, sowie über Mechanismen zur Durchsetzung verfügen, so dass sie reagieren kann, wenn Mitgliedsstaaten ihre Vorgaben nicht einhalten." Thomsen betonte auch die Bedeutung effizienter Unterstützungsmechanismen auf nationaler Ebene und forderte branchenspezifische Ziele für Elektrizität, Heizung und Kühlung sowie deren Umsetzung auf Ebene der Mitgliedsstaaten.
Andrej Vizjak, Wirtschaftsminister Sloweniens, das gegenwärtig die EU-Ratspräsidentschaft innehat, sagte, dass mehr Investitionen in Windenergie nötig seien, "um die Kluft zwischen den Zielen der EU und der heutigen Wirklichkeit zu überbrücken". Gegenwärtig gingen 80 % der Energiesubventionen an herkömmliche Brennstoffe und Kernenergie und lediglich 20 % an erneuerbare Energien.
Es sei nur wenig Zeit, um diese Ziele zu erreichen und den Klimawandel in den Griff zu bekommen, so Paul Magnette, Minister für Klima und Energie in Belgien, der betonte, dass "das Fenster der Möglichkeiten zu Handeln sich schliesst". Ein entscheidender Schritt zur Erhöhung und Verbesserung des Anteils der Windenergie am Energiemix sei die Konzentration auf die Forschungsanstrengungen, sagte er.
Der portugiesische Minister für Wirtschaft und Innovation, Manuel Pinho, warnte, dass der Anteil der in die EU importierten Energie bis 2030 von 55 % auf 66 % anwachse, falls nicht schnell Schritte zum besseren Einsatz von erneuerbaren Energien unternommen würden, und dass dadurch die Abhängigkeit der Wirtschaft von Energie aus Drittländern noch weiter steige. Er präsentierte den Energiemix Portugals, eine Kombination aus Wind- und Wasserkraft, als ideales Modell für eine flexible, einheimische Elektrizitätsquelle zu wettbewerbsfähigen Preisen.
Der Präsident der EWEA, Arthouros Zervos, beleuchtete die gegenwärtige Situation auf dem Windenergiesektor und legte den neuen Bericht der EWEA ("Pure Power: wind energy scenarios up to 2030") vor. Dieser Bericht zeigt Wege der Entwicklung für Windenergie bis 2010, 2020 und 2030 vor, der die voraussichtlichen Auswirkungen auf den Elektrizitätssektor, den Treibhausgasausstoss und die europäische Wirtschaft untersucht.
Zervos: "Es gibt keinen Widerspruch zwischen Wirtschaftswachstum und grosstechnischem Einsatz von Windenergie - im Gegenteil. Windenergie ist ein wertvolles Gut, das der Gesellschaft zahlreiche Vorteile bringt. Sie belebt nicht nur die Wirtschaft, sondern schafft auch neue Arbeitsplätze, verringert die Abhängigkeit der EU von importierten fossilen Brennstoffen und führt zu besser funktionierenden Elektrizitätsmärkten - was dringend nötig ist."
Gegenwärtig würden 3,7 % des EU-Bedarfs an elektrischer Energie durch Windenergie gedeckt. "Pure Power" zeige, dass das Ziel der Europäischen Kommission, diesen Anteil bis 2020 auf 12 % zu steigern, sicher erreichbar sei. 2007 habe die Leistung der Windenergie in der EU um 8,5 GW zugenommen, und durchschnittlich sei eine Erhöhung um 9,5 GW pro Jahr für die nächsten 13 Jahre nötig, um im Jahre 2020 180 GW zu erzielen und damit 12 - 14 % des europäischen Energiebedarfs zu decken.
180 GW Leistung im Jahre 2020 würden 477 TWh elektrischer Energie erzeugen, wovon 133 TWh aus Offshore-Windanlagen kämen. Dies entspräche dem Energiebedarf von 107 Millionen durchschnittlichen EU-Haushalten. Windenergie würde auf diesem Niveau 18,1 % der gesamten in der EU installierten Kapazität zur Erzeugung elektrischer Energie und damit mehr als der Hälfte des für das bindende Ziel benötigten Anteils erneuerbarer Energiequellen entsprechen. Mit der richtigen Gesetzgebung könne die Windenergie für ganz Europa echte Vorteile bringen - ökonomische und ökologische.
Der Eröffnungssitzung folgte eine Pressekonferenz, bei der die Minister diskutierten, was zu tun sei, damit Europa das für 2020 gesteckte Ziel erreicht und weiterhin erneuerbare Energien und Windenergie entwickelt.
Christian Kjaer, Chief Executive der EWEA, schloss die Pressekonferenz mit den Worten: "Wir haben gesehen, dass, eine zügige Einrichtung der richtigen Gesetzgebung vorausgesetzt, Europa auf dem Weg zu einer Energieversorgung, die dem Business-as-usual-Szenario überlegen ist und grössere Unabhängigkeit von Energie, niedrigere Energiekosten, ein geringeres Ölpreisrisiko, erhöhte Wettbewerbsfähigkeit und gesteigerten Technologieexport bietet, sehr weit kommen kann".
Mehr als 3000 Personen nahmen an der EWEC teil, die insgesamt vier Tage bis zum 3. April dauert. Die Konferenz wird von einer Ausstellung begleitet (http://www.ewec2008.info/index.php?id=424), an der über 200 Unternehmen teilnehmen. Weitere Sitzungen behandeln nationale Politik, die Integration der Elektrizitätsnetze, Offshore-Windanlagen und Projektfinanzierung. Vom 2. bis 3. April findet zum ersten Mal überhaupt ein Windenergie-Finanzforum (http://www.ewec2008.info/index.php?id=968) statt, und eine weitere Premiere ist die Jobmesse (http://www.ewec2008.info/index.php?id=1401) am 2. April, die potentielle Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Branche zusammenbringt.
Weitere Informationen über die EWEC finden Sie unter http://www.ewec2008.info/
Originaltext: European Wind Energy Association (EWEA) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60704 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60704.rss2
Pressekontakt: Wünschen Sie weitere Informationen, wenden Sie sich an Paolo Berrino, Tel.: +32-2-400-10-55, Mobil: +32-48-6-277-169
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