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Rheinische Post: Boykott bringt Bauern nichts

Geschrieben am 03-04-2008

Düsseldorf (ots) - von Silke Fredrich

Streikankündigungen schocken in diesen Wochen niemanden mehr. Erst
die Bahn, dann der öffentliche Dienst, dann die Post. Und nächste
Woche wollen auch noch die Bauern ihre Milch lieber wegschütten, als
sie zu den derzeitigen Preisen an die Molkereien zu verkaufen. Denn
die zahlen seit Wochen deutlich weniger für die Milch.
Die Reaktion der Landwirte ist nachvollziehbar, weil sie in den
vergangenen Monaten hohe Kosten wegen gestiegener Futtermittel- und
Energiepreise hatten. Dennoch bringt in Zeiten schwankender Nachfrage
und Preisänderungen eine sture Forderung nach einem festen
Abnahmepreis von 43 Cent die Bauern nicht weiter.
Die beschränkte und wettbewerbsferne Milchquote ist das eigentliche
Problem der Landwirte. Sie hindert Bauern daran, flexibel auf
Nachfrage zu reagieren, mehr Kühe zu kaufen und die Produktion zu
steigern - um in der Folge auch mehr Geld verdienen zu können. Denn
wie nie zuvor steigt derzeit weltweit die Nachfrage nach
Molkereiprodukten. Und das vor allem in Märkten, die Landwirte in der
EU bislang nicht auf der Rechnung hatten. Ein Blick in die
Vergangenheit beweist, dass die staatlichen Schutzmechanismen den
Fall der Erzeugerpreise sowieso nie verhindern konnten. Dann hätte
das sinnlose Festpreisfeilschen wenigstens künftig ein Ende.
Bericht: Jetzt wird die Milch knapp, Titelseite

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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