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Bundesbank senkt Konjunkturprognose / Vizepräsident Zeitler: "Die Preissteigerungen machen uns Sorgen." / Finanzkrise trifft deutsche Wirtschaft / Kein Verkauf von Gold-Reserven der Bundesbank

Geschrieben am 05-04-2008

Köln (ots) - 5. April 2008 - Die Deutsche Bundesbank hält die
internationale Finanzkrise für noch nicht ausgestanden und rechnet
damit, dass das Wirtschaftswachstum in Deutschland dadurch
beeinträchtigt wird. "Insgesamt rechne ich damit, dass die deutsche
Wirtschaft im laufenden Jahr um rund eineinhalb Prozent wächst",
sagte Bundesbank-Vizepräsident Prof. Dr. Franz-Christoph Zeitler in
einem Interview mit dem wöchentlichen Finanzdienst 'Capital
Investor'. Damit nennt die Bundesbank zum ersten Mal nach ihrer
Dezember-Prognose konkrete Zahlen. Ende des vergangenen Jahres war
die Zentralbank noch von 1,6 Prozent Wachstum ausgegangen.

Die Wachstumsaussichten in Deutschland würden durch die
Finanzkrise, die Konjunkturabkühlung in den USA und Preissteigerungen
gedämpft. Gerade die jüngsten Entwicklungen gäben Anlass zur
Beunruhigung. "Diese Preissteigerungen, vor allem bei Energie und
Rohstoffen, aber auch Dienstleistungen, machen uns Sorgen", sagte
Zeitler gegenüber 'Capital Investor'. Die Finanzkrise sei "eine
ernsthafte Belastungsprobe für das internationale Finanzsystem", so
Zeitler weiter. "Wie lange die Krise dauert, lässt sich nicht
vorhersagen, solange die Indizes in den USA noch keine Bodenbildung
erfahren."

Zeitler forderte die Vorstände der Banken auf, daran zu arbeiten,
das verloren gegangene Vertrauen der Märkte wieder zurückzuerlangen.
"Die Banken müssen mit den Risiken transparent umgehen und
Problemlösungen möglichst proaktiv angehen." Dann sei die Grundlage
für eine Rückkehr des Marktvertrauens geschaffen. Der Bundesbank-Vize
warnte aber vor einer Überregulierung durch die Aufsichtsbehörden.
Zwar sollte man "Basel II" überprüfen und die Regeln für Großkredite
präzisieren. "Einen neuen Regulierungsschub, eine Art "Basel III"
brauchen wir aber nicht."

Vor dem Hintergrund des schwachen Dollars warnte Zeitler vor einem
von der Politik mehrfach geforderten Verkaufs der Gold-Reserven der
Bundesbank. "Gold ist neben den Währungsreserven eine wichtige
Vertrauensgrundlage für unsere gemeinsame europäische Währung." Diese
Bedeutung erkenne man zur Zeit besonders. "Gold sichert
offensichtlich Risiken ab, die in Währungen so nicht abgedeckt
werden", sagte Zeitler.

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Ulrich Reitz, Redaktion 'Capital Investor', Tel. 0221/4908-380,
E-Mail: reitz.ulrich@capital.de


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