LVZ: Sachsens CDU-General Kretschmer droht SPD mit Koalitionsende
Geschrieben am 06-04-2008 |
Leipzig (ots) - Sachsens CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer droht indirekt dem Koalitionspartner SPD mit dem Ende der Zusammenarbeit.Hintergrund sind die massiven Vorwürfe aus den Reihen der SPD an einem privaten Fondgeschäft Milbradts mit der Landesbank. "Mit dieser Sache ist für uns klar, dass nicht nur Einzelpersonen permanent Stunk machen, sondern dass es eine Doppelstrategie der SPD aus koalieren und opponieren gibt", sagte Kretschmer der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). "Aber es ist in höchsten Maße verwerflich, wenn Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in dieser unmöglichen Art skandalisiert werden." Es gehe der SPD offenkundig nicht darum, Hintergründe über die Schwierigkeiten in der Bank zu erfahren, "sondern persönliche Angriffe auf den Ministerpräsidenten zu reiten. Mit dieser Doppelstrategie wird der Erfolg der Koalition kaputt gemacht und dem Ansehen der Politik geschadet."
Zudem wurde bekannt, dass der Anteil der privaten Einlagen des sächsischen Ministerpräsidenten und seiner Frau in dem Fondsgeschäft doppelt so groß waren, als bisher angenommen. "Es geht um jeweils rund 50 000 Euro", sagte Kretschmer. Der Anteil sei etwa je ein Promille der Investitionssumme gewesen. Zugleich verteidigte Kretschmer Milbradts Engagement. "Das ist verschwindet gering. Daran sieht man vor allem den guten Willen, sein Geld so anzulegen, dass es im Land bleibt. Die Rendite entsprach in etwa vergleichbaren Konkurrenzprodukten", so Kretschmer.
Der CDU-Generalsekretär wies zudem die Vorwürfe der Opposition zurück. "Der Ministerpräsident hat getan, was 1700 andere Sparkassen-Kunden auch getan haben. Er und seine Frau haben Anteile an einem Fonds, der von einem Institut der Sparkassen aufgelegt wurde, zu den in dem Prospekt festgelegten Konditionen gezeichnet", sagte Kretschmer weiter. Dabei habe er keinen Informationsvorsprung gegenüber anderen Käufern gehabt. "Der Fonds war öffentlich zugänglich, er ist beworben worden, es gab informative Prospekte. Alle Kunden hatten die gleichen Informationen. Fester Teil des Zeichnungsangebots war eine Teilfinanzierung durch die Sachsen LB. Die Kreditkonditionen waren dieselben, wie für alle Zeichner", so Kretschmer weiter.
Kretschmer weist auch Kritik zurück, es gebe eine Vermischung privater und öffentlicher Interessen. "Die Sparkasse Leipzig und die Landesbank benötigten damals ein neues Gebäude. Dafür sind sie den für sie attraktiven Weg der Fondsfinanzierung gegangen, um Eigenkapital zu sparen, aber trotzdem indirekt an den Sonderabschreibungen Ost zu partizipieren. Fester Bestandteil des Angebots war dabei eine Teilfinanzierung durch die Sachsen LB, denn die in der Konstruktion vorgesehene Kreditfinanzierung durch die Landesbank von 44 Prozent war eine weitere Möglichkeit der Bank zu profitieren. Das Bankenrecht sieht im übrigen für die Mitglieder der Aufsichtsorgane Regeln gegen Interessenkollisionen vor - und diese Regeln sind auch eingehalten worden.
Es hätte auch keine Mietgarantie des Verwaltungsrates über zehn Jahre gegeben. "Soweit ich informiert bin handelt es sich um ein Leasingmodell. Die Konditionen waren im Prospekt, wie üblich, veröffentlich worden, denn kein Zeichner eines Fonds kauft eine Katze im Sack. Das sieht soweit ich weiß auch das Gesetz ausdrücklich vor, denn der Fondszeichner muß ja gegen unseriöse Angebote geschützt werden."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Leipziger Volkszeitung Redaktion Telefon: 0341/218 11558
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
129359
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: zu Libyen: Stuttgart (ots) - Noch wissen wir gar nicht genau, worüber wir eigentlich reden, und deshalb ist Aufklärung das Gebot der Stunde. Was wir aber jetzt schon wissen, ist brisant, nein, skandalös genug. So stellt sich die Alternative bislang dar: Entweder hat ein privater deutscher Sicherheitsdienst mit offenbar famosen Kontakten zu Polizei, Bundeswehr und diplomatischen Stellen aus eigenen Geschäftsinteressen heraus libysche Sicherheitskräfte geschult. Oder die Bundesregierung hat ein Auge zugedrückt oder sogar den Deal selbst eingefädelt. mehr...
- Westfalenpost: Restlose Aufklärung Hagen (ots) - Polizei-Affäre erreicht den Bundestag Von Jörg Bartmann Die Affäre um unerlaubte polizeiliche Ausbildung in Libyen hat den Bundestag erreicht. Im Vorfeld der Ermittlungen des Kontrollgremiums sind die ersten Reaktionen des Bundesnach- richtendienstes gewohnt verschleiernd: Nichts gewusst, nichts gehört. Wer es glaubt wird selig. Was ist das für ein Geheimdienst, der von Kontakten mit Libyen nichts mitbekommt. Das wirft die Frage auf: In welchen "Schurkenstaaten" sind Polizisten in ihrer Freizeit noch tätig? Natürlich benötigt mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Milbradt Halle (ots) - Dass der heutige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt als Privatmann sein Geld möglichst gewinnbringend angelegt hat, kann ihm niemand vorwerfen. Dass sich der CDU-Politiker aber in seiner Zeit als Finanzminister auf ein privates Fondsgeschäft mit der sächsischen Landesbank einließ, mag rechtlich nicht zu beanstanden sein - politisch und moralisch ist es höchst anstößig. Denn als Finanzminister oblag Milbradt in den neunziger Jahren auch die Kontrolle der Sachsen LB. Und genau mit dieser Bank ein lukratives Geschäft mehr...
- RNZ: Wo steht der BND? Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel Visa-Affäre, Geheimverhöre in Syrien mit deutscher Beteiligung, das Schmorenlassen deutscher Staatsbürger in Militärgefängnissen wie Guantánamo, Überflugerlaubnisse für CIA-Sonderkommandos - und fast immer ist der BND in die dubiosen Vorgänge verstrickt. Jetzt auch noch die Ausbildung von Gaddafis Folterpolizei durch deutsche Beamte? Man fragt sich hier zweierlei: Auf wessen Seite arbeitet der BND? Und was war eigentlich gut an der Außen- und Sicherheitspolitik unter Rot-Grün? Mit Ausnahme des Neins zur mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: UHL: NPD-Verfahren ist mausetot Köln (ots) - Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, ist trotz des offiziell noch laufenden Prüfungsverfahrens davon überzeugt, dass ein neues NPD-Verbotsverfahren nicht mehr zustande kommen wird. "Das NPD-Verbotsverfahren ist mausetot", sagte der CSU-Politiker dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Es gibt dafür keine politische Mehrheit und keine ausreichenden Argumente. Das war immer eine parteipolitische Ersatzhandlung der SPD. Unter verständigen Juristen war das nie ein Thema. Links- mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|