Westfalenpost: In Wallung Telekom-Prozess beginnt in Frankfurt
Geschrieben am 07-04-2008 |
Hagen (ots) - Von Stefan Pohl
Wirtschaft hat längst den Beweis angetreten, weder trocken noch langweilig zu sein. Geht es doch um Arbeitsplätze und viel, viel Geld. Als Meister im Wecken von Emotionen aller Art gilt seit ihrer Entstehung die Deutsche Telekom. Ob schlechter Service oder hohe Preise für Kunden, massenhafter Stellenabbau für Mitarbeiter oder der dümpelnde Aktienkurs für Anteilseigner - die Telekom lässt niemanden kalt. Auch nicht den, der sich vor Schadenfreude über seinen hereingefallenen Nachbarn kaum halten kann. Dass die T-Aktie noch nie ein Gewinner-Papier war und auch keines mehr werden wird, beschäftigt nun die Richter. Anleger, die die Werbesprüche im Vorfeld des dritten Börsengangs für bare Münze genommen haben, fühlen sich getäuscht. Zu Unrecht. Aktien bleiben eine Risikoanlage, gleich, ob das Blaue vom Himmel gelogen wird. Etwas anderes zu glauben, ist naiv. Dumm nur, dass es erneut eher ängstliche und risikoscheue Anleger getroffen hat. Solche, die das Geld nicht übrig hatten. Dass die Telekom-Verteidigung nun versucht, aus ihnen eiskalte Zocker zu machen - geschenkt. Besser, sie lassen künftig die Finger davon.
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