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stern-Umfrage: Bundesbürger sehen schwarz für wirtschaftliche Entwicklung

Geschrieben am 09-04-2008

Hamburg (ots) - Die Deutschen sind in den vergangenen Monaten im
Blick auf die Wirtschaftsentwicklung immer pessimistischer geworden.
Im März glaubten 53 Prozent, dass sich die ökonomischen Verhältnisse
verschlechtern werden, nur 18 Prozent erwarteten eine Verbesserung.
Wie das Ergebnis einer regelmäßigen Umfrage des Forsa-Instituts für
den stern und RTL zeigt, hatten in der ersten Hälfte des vergangenen
Jahres noch die Optimisten die Oberhand. So sahen im Mai 2007
insgesamt 41 Prozent die Perspektiven positiv und nur 28 Prozent
negativ. Im August 2007 wurden die Optimisten von den Pessimisten
überflügelt. Seitdem ist die Zahl derer, die die wirtschaftlichen
Aussichten Deutschlands mit Skepsis sehen, stetig gestiegen.

Auslöser der Trendwende war die Bankenkrise. Im August 2007 musste
die Mittelstandsbank IKB zum ersten Mal mit einem milliardenschweren
Rettungspaket vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Zahlreiche andere
Banken gestanden in der Folge, am US-Immobilienmarkt Milliarden
verloren zu haben.

Das wirkte offenbar bedrohlich. "Banken gelten hierzulande als
Inbegriff der Stabilität", sagt Thomas Straubhaar, Leiter des
Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts. "Sie haben für die
Gesellschaft eine Ankerfunktion und leben vom Vertrauen. Das ist nun
erschüttert."

Die Deutschen, sagt er, hätten frühzeitig die Folgen für die
Wirtschaft erkannt. Selbst positive Entwicklungen wie der Rückgang
der Arbeitslosigkeit oder Lohnerhöhungen konnten den Negativtrend
nicht drehen. Die Deutschen befürchten, dass sie am Ende bluten
müssen. "Die Leistungen des öffentlichen Dienstes werden teurer",
sagt Straubhaar. "Und die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist durch die
Globalisierung nicht größer geworden."

Der Ökonom bescheinigt den Deutschen, dass sie wie ein Seismograf
die wirtschaftlichen Probleme, die dem Land drohen, früh erkennen -
auch ohne Fachwissen: "Der gesunde Menschenverstand ist ein kluger
Ratgeber."

Datenbasis: Monatsmittel aus wöchentlichen Umfragen unter 2000
Bundesbürgern von April 2007 bis März 2008. Auftraggeber: stern und
RTL. Quelle: Forsa-Institut, Berlin.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangaben zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel.: 040/3703-3555.


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