ITIL V3 schließt Lücke zwischen Kunden und IT-Provider / "ITIL-Forum" am 6. und 7. Mai 2008, Rhein-Main-Hallen, Wiesbaden
Geschrieben am 09-04-2008 |
Frankfurt am Main (ots) -
- ITIL-Experte: "Der direkte Einstieg in ITIL V3 fällt schwer" - Neue Methode des itSMF: IT Service Management besser messen mit TVIT
ITIL V3 zwingt IT-Service-Provider zum Handeln: "ITIL V3 verlangt von einem Service, dass er den Geschäftsprozess des Kunden unterstützt und die Arbeit des Kunden erleichtert", stellte Sascha Kurth von Kess DV im Vorfeld des ITIL-Forums (6. bis 7. Mai 2008, Wiesbaden) gegenüber dem Veranstalter IIR Deutschland fest. Da es die Aufgabe der IT-Organisation sei, diese Anforderungen zu erfüllen, könne sie nicht länger nur reaktiv handeln und warten, bis der Kunde auf sie zukomme. Die IT werde zum Treiber für eine kontinuierliche Serviceverbesserung. "Hier schließt ITIL V3 eine Lücke zwischen IT-Kundenorganisation und IT-Provider." Die Kunden seien die Nutznießer, da die Services exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten würden.
Doch auch für die Erbringer von IT-Services hat ITIL V3 Vorteile: "Viele Unternehmen verlieren sich bei der ITIL-Implementierung im Mikrokosmos einzelner Prozesse", so Kurth. Die Unternehmen merkten dabei nicht, dass ihre ITIL- Maßnahmen die Servicequalität nicht verbesserten und dass angestrebte Ziele nicht erreicht würden. "Der in ITIL V3 festgelegte Top-Down-Ansatz mit seiner strategischen Ebene und den verschiedenen Steuerelementen sorgt aber dafür, dass Unternehmen das große Ziel der Servicequalität nicht aus den Augen verlieren." Zudem umfasse ITIL V3 Aspekte, die in ITIL 2 nicht behandelt werden, zum Beispiel das Access Management und das Event Management.
Unternehmen fällt der direkte Einstieg in ITIL V3 schwer Von ITIL 2 auf ITIL V3 sei es ein großer Schritt: ITIL V3 basiere komplett auf einem Service Management System und nehme die Serviceorientierung als Ausgangspunkt sämtlicher Betrachtungen. "Für Unternehmen, die jetzt neu mit ITIL starten oder bisher nur ansatzweise mit ITIL arbeiteten, ist der direkte Einstieg in die Version 3 aufgrund fehlender Reife des bestehenden Service Management Systems fast unmöglich", so Kurth. In der Praxis werde derzeit noch sehr stark mit ITIL 2 gearbeitet. Auch für kleinere Unternehmen eigne sich ITIL V3 nur bedingt: "Während ITIL 2 auch für viele KMU gute Ansätze zeigt, ist ITIL V3 derzeit noch so umfassend, dass es weit über das Ziel kleiner Organisationen hinausschießt."
Bei der Einführung sollten Unternehmen darauf achten, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) einzuhalten. "Immer wieder sehe ich Unternehmen, die sich ein bürokratisches und organisatorisches Monster geschaffen haben." Manche Qualitätsmanagement-Ansätze mögen primitiv wirken, so der Experte, seien aber ebenso wie der KVP und ein Service Management System kritische Erfolgsfaktoren bei der Einführung von ITIL.
Neue Messmethode des itSMF
Ob Investitionen in das IT Service Management (ITSM) tatsächlich einen Mehrwert darstellen, blieb in der Vergangenheit oft unerforscht: "Die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis ist im IT Service Management bisher meist zu oberflächlich und ungenau beantwortet worden", so Steven Handgrätinger, Vorstandsvorsitzender des IT Service Management Forums (itSMF). Abhilfe schaffen soll die Methode "Total Value of IT" (TVIT), die das itSMF auf Basis des Gartner-Modells TCO entwickelt hat, und die Handgrätinger auf dem ITIL-Forum im Mai vorstellen wird.
Für TVIT habe das itSMF einen standardisierten Kostenrahmen entwickelt, der Vergleiche der Kostenstrukturen zwischen Organisationen erlaube, erläuterte Handgrätinger dem Veranstalter IIR. Außerdem definierte das itSMF ein standardisiertes Reifegradmodell mit verschiedenen Stufen. "Auf Basis von standardisiert erfassten Gesamtbetriebskosten und Prozessreifegraden können wir eine Korrelationsanalyse durchführen, die Rückschlüsse über den finanziellen Effekt einer ITSM-Einführung und über die Verbesserung der Prozessreife gibt." Der Vorteil der TVIT-Methode sei die gekoppelte Betrachtung von Prozessreife und IT-Kosten. Außerdem ermögliche eine Benchmarking-Datenbank den Vergleich der Ergebnisse mit denen ähnlicher Organisationen. "Eie Metaanalyse von 190 Benchmarking-Projekten hat ergeben, dass man bei einer erhöhten Prozessreife von zwei gegenläufigen Kosteneffekten ausgehen kann." Bei den meisten Unternehmen überwiege der Effekt, dass standardisierte Prozesse mit klar definierten Verantwortlichkeiten einen effizienteren IT-Betrieb mit insgesamt niedrigeren Kosten ermöglichten. Ein höherer Prozessreifegrad gehe auch mit einem Aufwand für Umsetzung, Kontrolle und Optimierung der Prozesse einher. "Bei sehr niedrigem Kostenniveau kann dieser Aufwand zu einem messbaren Anstieg der IT-Betriebskosten führen." Aus Kostensicht sei daher nicht die maximale Prozessreife, sondern eine optimale Balance zwischen Aufwand und erwarteten Einsparungen erstrebenswert. Auf dem ITIL-Forum wird Handgrätinger die Methode vorstellen.
Über ITIL und das ITIL-Forum
Vor mehr als einem halben Jahr ist ITIL V3, die überarbeitete Version des IT-Service-Standards ITIL (IT Infrastructure Library), erschienen. Das nach zehn Jahren erste Update sei auf eine weiter entwickelte IT getroffen, so Sven Jacob, Konferenz-Manager des ITIL-Forums. "Die IT ist in den letzten Jahren reifer geworden und hat nicht zuletzt durch ITIL die Prozessorientierung enorm vorangetrieben." Das neue Regelwerk ITIL V3 ermögliche der IT einmal mehr, sich neu zu positionieren, weil es den gesamten Lebenszyklus der IT-Services beschreibe.
Über den Nutzen von ITIL, ihre Erfahrungen mit dem Standard und ihre Erwartungen an das Update berichten auf dem 8. ITIL-Forum der IIR Deutschland GmbH (6. und 7. Mai 2008 in Wiesbaden) Anwender von unter anderem Siemens, F. Hoffmann-La Roche, Deutsche Post, DB Systel und Bayer Business Services. Auf dem parallel stattfindenden SLM-Forum stehen in Vorträgen von unter anderem Credit Suisse, Qimonda, RWE Systems und der Deutschen Bank die Themen Service Level Management und Business Service Management im Mittelpunkt.
ITIL im Einsatz: ITIL V3-Vorreiter Siemens Siemens ITO, eine IT-Organisation der Siemens AG, ist bereits von ITIL V2 auf ITIL V3 umgestiegen. Als Unterstützung für den IT-Service-Lifecycle nutzt das Unternehmen den Prozess Continual Service Improvement. Über seine Erfahrungen bei der Umsetzung berichtet Alexandru-Daniel Schäfer-Girleanu, Senior Consultant IT Service Management. Auch der Baustoffhersteller Holcim sieht in der IT-Qualität einen Treiber für das gesamte Unternehmen und führte daher ein ISO/IEC 20000-Projekt durch. Die Resultate stellen Dieter Hagmann und Meinrad Hodel (Holcim Group Support Ltd.) vor.
"Es ist an der Zeit, dass ITIL in den Chefetagen Einzug hält", stellte Ken Turbitt, Global Best Practices Director bei BMC Software, im Vorgespräch gegenüber IIR fest. Als ITIL-Experte mit mehr als 13 Jahren Erfahrung hat er an der Überarbeitung des Standards federführend mitgewirkt. Warum ITIL für Unternehmen so wichtig ist und wie Firmen ihre IT als Geschäftsinnovator nutzen können, wird seine Keynote zeigen.
Weitere Informationen sind abrufbar im Internet unter: http://www.konferenz.de/ots2-itil08
Originaltext: IIR Deutschland GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59290 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59290.rss2
Pressekontakt: Romy König Pressestelle IIR Deutschland GmbH - ein Unternehmen der Informa Group Westhafenplatz 1 60327 Frankfurt am Main Tel.: ++49 (0)69 / 244 327 - 3391 Fax: ++49 (0)69 / 244 327 - 4391 E-Mail: romy.koenig@informa.com Internet: www.iir.de
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