Rheinische Post: Steinbrücks Brachialakt Kommentar VON MARTIN KESSLER
Geschrieben am 10-04-2008 |
Düsseldorf (ots) - Das war die Notbremse in letzter Sekunde. Befeuert durch die höheren Steuereinnahmen haben etliche Minister ihre Etats zum Teil mit zweistelligen Wachstumsraten aufgebläht. Da mögen die Ressortchefs Glos, Schavan, Tiefensee und Wieczorek-Zeul auf die Notwendigkeit hinweisen, die Ausgaben für volkswirtschaftlich sinnvolle Investitionen zu steigern. Das können sie gerne tun. Aber sie sollten selbst nennen, was sie dann an anderer Stelle einsparen wollen. Wer neue Projekte und Programme auf Kosten der Steuerzahler plant, muss dem Wähler genau erklären, woher er dafür das Geld nimmt. Es ist eine deutsche Unsitte, nur Wohltaten zu verteilen, ohne auf die Lasten durch höhere Steuern oder Verschuldung zu achten. Steinbrück hat also völlig recht, wenn er rigoros die Etats der Ressorts kappt. Allerdings stimmt auch das Konzept des Finanzministers nicht. Er sollte von vorneherein den Ministern sagen, was an Spielraum möglich ist und was nicht. Wie das vorhandene Geld verteilt wird, ist dann Sache der politischen Prioritäten. Es genügt nicht, wie Steinbrück es getan hat, erst einmal die Wünsche der Minister entgegenzunehmen. Es bleibt zu hoffen, dass er tatsächlich die Rückendeckung der Kanzlerin hat. Sonst steht er mit leeren Händen da wie einst Vorgänger Eichel.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
130400
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Libyen: Neue Fragen Kommentar VON DETLEV HÜWEL Düsseldorf (ots) - In die so genannte Libyen-Affäre sind offenbar doch mehr Polizeibeamte aus NRW verstrickt, als zunächst von den Behörden mitgeteilt worden war. Statt acht sollen es jetzt 14 sein. Und wie viele sind es morgen? Die Korrektur der Zahlen, die Innenminister Ingo Wolf gestern im Landtag vornahm, wirft kein gutes Licht auf die bisherigen "Aufräumungsarbeiten" im NRW-Innenministerium. Allem Anschein nach ist erst nach öffentlichem Bekanntwerden der Vorkommnisse mit Nachdruck nach weiteren Männern der Sondereinsatzkommandos mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Hans Schöler: "Deutsche Forscher regen keinen Verbrauch von Embryonen an" Köln (ots) - Der Münsteraner Stammzellforscher Hans Schöler sieht verheerende Folgen für den Forschungsstandort Deutschland, sollte sich der Bundestag gegen die Lockerung des Stammzellgesetzes entscheiden. "Diejenigen, die auf einer Beibehaltung der bisherigen Regelung pochen, erkennen nicht, dass dies nicht nur für die embryonale, sondern die ganze Stammzellforschung in Deutschland verheerende Folgen hat", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Das derzeitige Gesetz blockiert auch die Forschung an den ethisch unproblematischen mehr...
- Rheinische Post: Arme Universitäten Kommentar VON JENS VOSS Düsseldorf (ots) - Es ist grotesk: Da weiß jedes Kind, wie wichtig Bildung für Deutschland ist doch deutsche Studenten müssen zusehen, dass ihnen herabstürzende Lampen im Hörsaal nicht den Garaus machen. Solche Mängel sind verräterisch. Sie entstehen in Jahrzehnten der Verwahrlosung. Heißt wohl: Deutsche Politik hat in bestürzender Weise geschlampt. Nun muss das Land rasch und kräftig investieren. Nebenbei zeigt sich, dass die Einführung von Studiengebühren disziplinierend auf die Politik wirkt. Wenn der Staat die Studenten zur Kasse bittet, mehr...
- Rheinische Post: 4000 Richter und Staatsanwälte fehlen Düsseldorf (ots) - Nach Angaben des Vorsitzenden des Deutschen Richterbundes, Oberstaatsanwalt Christoph Frank, fehlen bundesweit 4000 Richter und Staatsanwälte. Laut Frank ist es ein zentrales Problem, dass es den Justizministern nicht gelinge, den selbst ermittelten Bedarf gegenüber den Finanzministern durchzusetzen. Frank bezog sich im Interview mit der Rheinischen Post (Freitagausgabe) bei seinen Zahlen auf das Ergebnis einer externen Untersuchung, welche eine Unternehmensberatung im Auftrag der Landesjustizverwaltungen vorgenommen mehr...
- Rheinische Post: CDU-Haushälter attackiert Arbeitsminister Scholz: "Scholz muss Einsparvorgaben einhalten" / Haushaltsziele sind Grundlage für Bestand der großen Koalition Düsseldorf (ots) - Der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen Kampeter, hat das Erreichen der Haushaltsziele mit dem Bestand der großen Kaoalition verknüpft. "In der Sache hat Peer Steinbrück völlig Recht. Wir haben die Haushaltsziele in der großen Koalition gemeinsam beschlossen, sie müssen gelten. Sie sind die Legitimationsgrundlage der großen Koalition", sagte Kampeter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Kampeter nimmt vor allem Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) in die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|