CNA/NNOC: Pflegefachkräfte verurteilen gewalttätigen Gewerkschaftsübergriff auf Veranstaltung in Michigan
Geschrieben am 14-04-2008 |
Dearborn, Michigan (ots/PRNewswire) -
- Hunderte von SEIU-Mitarbeitern waren in Bussen angereist, um Versammlung zu stören, Krankenpfleger anzugreifen und Konferenz über Gewerkschaftsdemokratie aufzulösen
Der kalifornische Berufsverband für Pflegefachkräfte sowie das landesweite Organisationskomitee der Pflegekräfte CNA/NNOC (California Nurses Association/National Nurses Organizing Committee) verurteilten heute Abend einen brutalen Übergriff, bei dem ganze Busladungen lila gekleideter Mitarbeiter der internationalen Gewerkschaft der Dienstleistungsberufe (Service Employees International Union, SEIU) am Samstagabend eine Konferenz von Gewerkschaftsmitgliedern in Dearborn, Michigan, gestört und Frauen und Gewerkschaftsmitglieder, die sich ihnen in den Weg stellten, tätlich angegriffen hatten.
"Ich bin zutiefst besorgt über diesen verschärften Angriff auf Frauen und Pflegepersonal, der vom Präsidenten der SEIU, Andrew Stern, gesteuert wird", erklärte die geschäftsführende Direktorin der CNA/NNOC, Rose Ann DeMoro, die während des Banketts eine Rede über die Kampagne für eine echte Gesundheitsreform hätte halten sollen.
Frau DeMoro sagte ihren Auftritt bei der Veranstaltung ab, um den führenden Mitgliedern der CNA/NNOC in Kalifornien zu Hilfe zu kommen, nachdem Stern und die SEIU am Donnerstag und Freitag ganze Gruppen von Mitarbeitern damit beauftragt hatten, Vorstandsmitglieder der CNA/NNOC zuhause aufzusuchen, um sie dort zu belästigen und einzuschüchtern.
"Es handelt sich hier um ein ganz übles Vorgehen. Dieses Verhaltensmuster aus tätlicher Gewalt und Einschüchterungstaktiken hat in unserer Gewerkschaftsbewegung und auch in einer zivilisierten Gesellschaft nichts zu suchen", so Frau DeMoro.
Mindestens sieben Busse mit fast 500 SEIU-Mitarbeitern in lila Jacken und T-Shirts fuhren am Samstagabend am Hyatt Regency Hotel in Dearborn vor, wo das von der Gewerkschaftszeitung "Labor Notes" organisierte Bankett stattfand. Das Festessen war als Abschlussveranstaltung einer Wochenendkonferenz, bei der Themen wie Gewerkschaftsdemokratie, Gesundheitsreform und die Förderung der wiedererstarkenden Gewerkschaftsbewegung zur Sprache kamen, geplant gewesen.
Nachdem sie die Busse verlassen hatten, stürmten Hunderte von Mitarbeitern, Protestschilder schwenkend, das Hotel und bahnten sich rücksichtslos ihren Weg bis zum Ballsaal, in dem die Veranstaltung stattfand.
Die in das Gebäude eindringenden SEIU-Mitarbeiter erhielten dabei Unterstützung von bereits im Gebäude befindlichen SEIU-Kollegen. Dort griffen sie gemeinsam eine Gruppe von Gewerkschaftsmitgliedern und Aktivisten, die an den Türen aufgestellt waren, tätlich an.
Mindestens eine Frau, eine pensionierte Kfz-Arbeiterin und ehemalige Geschäftsleiterin von Labor Notes, wurde verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden, nachdem sie zu Boden gestossen worden war und mit dem Kopf auf einem Tisch aufschlug.
Als die SEIU-Mitarbeiter in den Saal eindrangen, wurden etwa dreissig bis vierzig Pflegekräfte und Führungsmitglieder der CNA/NNOC, die an der Konferenz teilnahmen, darunter Malinda Markowitz, Krankenschwester und Mitglied des Präsidiums der CNA/NNOC, die anstelle von Frau DeMoro eine Rede halten sollte, aus Sicherheitsgründen schnell durch den Hinterausgang geführt und in Kleinbussen weggefahren. Die Atmosphäre war so angespannt, dass sogar Küchenpersonal des Hotels versuchte, mit in die Kleinbusse zu gelangen und zu fliehen, da sie um ihre eigene Sicherheit fürchteten.
Dem abendlichen Angriff auf Labor Notes waren bereits ständige Störungen der Workshops vorausgegangen, als SEIU-Mitarbeiter versuchten, die Aktivitäten der Arbeitsgruppen, bei denen verschiedene CNA/NNOC-Mitglieder als Podiumssprecher oder Teilnehmer beteiligt waren, zum Erliegen zu bringen.
"Ich bin angewidert von den Taktiken der SEIU und ihrer vollkommenen Respektlosigkeit gegenüber allem, was hier vorgeht -- die Bemühungen von Mitgliedern verschiedener Gewerkschaften, die zunehmenden Angriffe seitens Grossunternehmen auf die arbeitende Bevölkerung abzuwehren etwa", sagte Markowitz. "Es ist offensichtlich, dass es ihnen hier nur darum ging, zu stören und zu versuchen, die Gewerkschaften und die Arbeiter und Arbeiterinnen zu spalten. Körperliche Gewalt ist vollkommen inakzeptabel."
"Ich bin absolut entsetzt, dass eine Gewerkschaft hier mit einer Masse von Leuten hereinstürmt und Türen einrennt. Wenn ihnen solche Ressourcen zur Verfügung stehen, warum setzen sie sie nicht ein, um den Leuten am Arbeitsplatz zu helfen, anstatt Krankenschwestern und andere arbeitende Menschen anzugreifen", fragte Danielle Magana, examinierte Krankenschwester, ein NNOC-Mitglied aus San Antonio in Texas.
"Wenn ich hier als Krankenpflegerin arbeiten würde, würde ich niemals einer so aggressiven Gewerkschaft beitreten", betonte Prudencia Mweemba, eine examinierte Krankenschwester aus Sambia und Doktorandin an der Kent State University, die an der Konferenz teilnahm. "Der Vorfall von heute hat mit gezeigt, wie verantwortungslos diese Leute sind. Ich verstehe nicht, wie sie mit so einer Einstellung die Arbeitnehmerschaft vertreten können."
"Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte ich es nicht für möglich gehalten", so Kimberly Helmick, eine examinierte Krankenschwester aus Ohio. "Die SEIU hat allen an der Gewerkschaftsbewegung Beteiligten, die anwesend waren, ein grosses Unrecht angetan."
Frau DeMoro wies auf die Ironie hin, eine Konferenz zum Thema Gewerkschaftsdemokratie anzugreifen und gleichzeitig Meinungsverschiedenheiten in der eigenen Gewerkschaft zu unterdrücken und Verträge mit Arbeitgebern zu unterzeichnen, die SEIU-Mitgliedern weniger Mitspracherechte am Arbeitsplatz einräumen, wie dies bei Stern und der SEIU International zunehmend der Fall ist.
SEIU-Verträge mit Pflegeheimketten zum Beispiel schränken die Möglichkeiten des Pflegepersonals ein, sich zu beschweren und über unsichere Arbeitsbedingungen zu berichten. Innerhalb der SEIU hat sich Stern bemüht, Andersdenkende auszugrenzen und ihre Teilnahme an seiner internationalen Tagung im Juni zu verhindern.
Als ein weiteres Beispiel führte sie den Pakt der SEIU mit einer katholischen Krankenhauskette in Ohio an, bei welchem der Arbeitgeber eine Abstimmung beantragte, um die SEIU offiziell zur alleinigen Gewerkschaft für Pflegepersonal und andere Mitarbeiter zu machen. Die Absprache verbot es Mitarbeitern auch, über die Abstimmung oder die Gewerkschaft zu diskutieren. Letztendlich sagten Stern und der Arbeitgeber die Wahl ab, als die Absprache bekannt wurde - teilweise aufgrund von Kritik seitens der CNA/NNOC, was den Vorwand für den Angriff in Michigan am Samstagabend lieferte.
Weitere Informationen über die Anstrengungen der SEIU zugunsten von Arbeitgebern finden Sie unter http://www.ServingEmployersInsteadofUs.org.
Website: http://www.calnurses.org http://www.ServingEmployersInsteadofUs.org
Originaltext: The California Nurses Association/National Nurses Organizing Committee Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70778 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70778.rss2
Pressekontakt: Chuck Idelson von The California Nurses Association; National Nurses Organizing Committee, +1-510-273-2246, +1-415-559-8991
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