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Westfalenpost: Markt ohne Gewissen Explodierende Lebensmittelpreise

Geschrieben am 15-04-2008

Hagen (ots) - Von Jörg Bartmann

Beim Einkauf ist es leicht festzustellen: Die Lebensmittelpreise
verändern sich rasant - alles wird teurer. Lohnerhöhungen versickern
für ´Mehrkosten, Grundnahrungsmittel haben einen Standard erreicht,
den man nicht für möglich gehalten hat. In unseren Gefilden heißt das
für viele: Den Gürtel noch enger zu schnallen. Weltweit müssen wir
registrieren, dass ein immer größer werdender Menschenkreis sich
selbstständig nicht mehr ernähren kann. Der Graben zwischen Arm und
Reich wächst drastisch, ohne ein Mehr für Lebensmittel.
Das Elend auf der Welt nimmt zu - der Hunger kehrt vermehrt zurück
und er rückt näher. In den armen Ländern droht Hunderttausenden der
Hungertod. Es rächt sich eine globale Wirtschaftsordnung, in der
selbst mit Mais und Weizen spekuliert wird - auf Kosten der Armen.
Ein derartiger Markt hat kein Gewissen. Da scheint es auch völlig
egal zu sein, dass pro Prozentpunkt höherer Preise weitere 16
Millionen Menschen dem Hunger ausgesetzt werden. Die führenden
Nationen müssen gegensteuern, denn Wohlstand auf Kosten der
Entwicklungsländer funktioniert auf Dauer nicht. Von daher müssen
sich das internationale Preissystem und die Kreditpolitik schnell
ändern.
Machen wir uns nichts vor: Die Landwirtschaft in den armen Ländern
ist bewusst kleinteilig gehalten und daher längst nicht mehr
konkurrenzfähig. Unterstützende Maßnahmen für eine Agrarreform gegen
den Hunger sind daher unabdingbar. Wenn nichts passiert, drohen aus
großer Not soziale Unruhen, die weltweit für Konflikte sorgen. Wer
hungern muss, hat nichts mehr zu verlieren.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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