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Der Preis der Natur Lässt sich der wirtschaftliche Wert der Artenvielfalt errechnen? Forscher versuchen sich an einer Revolution im Denken der Ökonomie. Erstmals hört die Politik hin

Geschrieben am 21-04-2008

Hamburg (ots) - Der ökonomische Nutzen eines heimischen
Blaukehlchens liegt bei 154 Euro. Naturbelassene Mangrovenwälder in
Thailand erwirtschaften 2100 Euro pro Jahr. Die natürlichen
"Dienstleistungen" der gesamten Biosphäre, etwa für die Erzeugung
sauberer Luft und Bestäubung von Blüten, beträgt 33 Billionen Dollar
pro Jahr.

Mit solchen, durchaus umstrittenen, Rechnungen versuchen
ökologische Ökonomen den Wert der Natur und der Artenvielfalt zu
ermitteln - um beide besser zu schützen: Denn nur was einen Wert hat,
so die Überlegung, wird auch als wertvoll bewahrt.

Wie das Magazin GEO in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wird
den neuen ökonomischen Ansätzen auf der UN-Konferenz zur biologischen
Vielfalt erstmals breite Aufmerksamkeit geschenkt: Experten
präsentieren eine ehrgeizige Studie, auf welche Summe sich die
Schäden durch das ungebremste Artensterben summieren. Die Konferenz
findet ab dem 19. Mai in Bonn statt, mehr als 5000 Teilnehmer aus 190
Ländern werden erwartet.

Bislang behandeln ökonomische Bilanzen die Natur als eine Art
Gratisgeschenk, das entsprechend achtlos verbraucht wird. Mit
kreativen Ansätzen, die GEO in der Mai-Ausgabe vorstellt, versuchen
die Ökonomen nun, etwa die "Ökosystemdienstleistungen" von Biotopen
zu errechnen, den Wert von Pflanzenarten für die Arzneiherstellung
oder den Nutzen des Naturschutzes.

Sie kommen auf gewaltige Beträge: Allein durch die ungehemmte
Umwandlung von Biotopen mindert die Menschheit die Wertschöpfung der
Natur pro Jahr um 250 Milliarden Dollar. So hat es ein Forscherteam
der Uni Cambridge ermittelt. Im Gegenzug ließen sich mit 25
Milliarden Euro jährlich rund 15 Prozent der weltweiten Landfläche
naturbelassen schützen - gewissermaßen als unverzichtbares Rückgrat,
um den Öko-Kollaps zu vermeiden.

Mit ihrem Anliegen stoßen die Forscher sowohl traditionelle
Ökologen wie Ökonomen vor den Kopf: Die einen wollen dem unendlich
wertvollen Gut der Natur kein Preisschild umhängen, die anderen
halten den Versuch, die Natur exakt zu berechnen, für aussichtslos.

Dennoch beginnt die Politik aufzuhorchen: Denn Vorhaben wie der
Handel mit CO2-Zertifikaten oder die "Biodiversitätskredite" zum
Schutz des Regenwalds bedürfen plausibler ökonomischer Kriterien.
Auch aus diesem Grund wurde die Studie zum ökonomischen Schaden durch
das Artensterben von den Umweltministern der G8+5-Staaten in Auftrag
gegeben.

Eine Ausstellung von GEO begleitet das Thema: "Natur - unser
kostbares Netz" erläutert anhand von faszinierenden Bildern,
pointierten Texten und praktischen Beispielen, warum natürliche und
kulturelle Vielfalt wichtig ist: Wie uns die "Versorgungs-Station
Baum" Gutes tut, worin der Segen von Fair Trade besteht, wie wir die
Schönheit der Welt erhalten können - und vieles mehr.

Zur Biodiversitäts-Konferenz der UN gastiert die GEO-Ausstellung
vom 19. Mai bis 8. Juni in Bonn, in der Kunst- und Ausstellungshalle
der Bundesrepublik Deutschland.

Die aktuelle GEO-Ausgabe umfasst 212 Seiten, kostet 6 Euro und ist
ab sofort im Handel erhältlich.

Originaltext: Gruner+Jahr, GEO
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7861
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7861.rss2

Pressekontakt:
Maike Pelikan
GEO Marktkommunikation
20444 Hamburg
Tel.: 040/3703-2157, Fax: 040/3703-5683
E-Mail: pelikan.maike@geo.de
GEO im Internet: www.GEO.de


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