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KfW startet nachhaltigen Investitionsprozess bei eigenen Finanzanlagen / Gesellschaftlich verantwortliche Investoren gewinnen an Bedeutung

Geschrieben am 22-04-2008

Frankfurt (ots) - Die KfW hat im ersten Quartal 2008 damit
begonnen, das Management ihres eigenen Wertpapierbestandes an
Nachhaltigkeitskriterien auszurichten. Dazu hatte sich die KfW mit
der Unterzeichnung der UN-Initiative "Principles for Responsible
Investment" (PRI) 2006 verpflichtet. Nach sorgfältiger Vorbereitung
hat die KfW nun mit der konkreten Umsetzung, also der Investition
eigener Finanzanlagen unter Berücksichtigung definierter
Nachhaltigkeitskriterien, angefangen.

"Die Geschäftstätigkeit der KfW ist bereits aufgrund ihres
Förderauftrags an gesellschaftlicher Verantwortung ausgerichtet. Die
Bank hat das Kriterium der Nachhaltigkeit zum besonderen Schwerpunkt
ihrer Förderaktivitäten weiter entwickelt. Mit der Umsetzung der PRI
schließen wir nun der Kreis der nachhaltigen Ausrichtung der gesamten
Bank", erklärt Dr. Frank Czichowski, der als Treasurer die
Mittelaufnahme und Finanzdisposition der KfW Bankengruppe
verantwortet.

Die KfW wird an den internationalen Kapitalmärkten primär als
einer der größten Emittenten Europas wahrgenommen. Sie tritt dort
jedoch auch als Investor auf. Im Rahmen ihrer Liquiditätssteuerung
verfügt die KfW über so genannte Liquiditätsportfolios. Es handelt
sich um reine Rentenportfolios, die ein Volumen von ca. 20 Mrd. Euro
aufweisen. Investmentschwerpunkt sind liquide Anlageklassen wie z. B.
Pfandbriefe, Bankschuldverschreibungen und Anleihen öffentlicher
Emittenten. Im Rahmen des neuen nachhaltigen Investmentprozesses legt
die KfW bei ihrer Anlageentscheidung bzw. der Auswahl der einzelnen
Emittenten in Ergänzung zu dem weiterhin zentralen Bonitätskriterium
auch deren Nachhaltigkeitsbewertung zugrunde.

Hierzu bildet die KfW die Nachhaltigkeit durch die Dimensionen
Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ab. Diese drei Dimensionen
werden im Detail durch eine Vielzahl von Kriterien beschrieben, deren
Bewertungen in einer Ratingkategorie zusammengefasst werden. Für die
Erstellung dieser Ratings hat die KfW die
Nachhaltigkeitsratingagentur scoris GmbH als externen Partner
beauftragt. "Wir sehen die Kooperation mit der KfW als eine der
führenden nachhaltigen Banken in Deutschland als besondere
Bestätigung unseres Research-Konzepts", erläutert Axel Wilhelm,
Geschäftsführer der Scoris GmbH. "Ich kenne keinen Investor in
Deutschland, der sein komplettes Rentenportfolio derart umfassend
nach Nachhaltigkeitsratings steuert. Wir wünschen uns natürlich auch,
dass das Engagement der KfW dem Thema nachhaltiges Investment in
Deutschland weiteren Auftrieb verschafft." Scoris liefert der KfW die
Nachhaltigkeitsratings für sämtliche Emittenten auf der Basis der von
der KfW festgelegten Nachhaltigkeitsdefinition. Diese
Nachhaltigkeitsratings sind die Grundlage dafür, "besonders
nachhaltige" Emittenten bei der Anlageentscheidung der KfW zu
bevorzugen.

Neben der Sammlung von ersten Erfahrungen mit ihrem neuen
Investmentansatz arbeitet die KfW an der Umsetzung der weiteren
Grundsätze der PRI. Diese haben zum Ziel, auch andere Unternehmen zu
einer stärkeren Berücksichtigung von Klima- und Umweltschutz,
sozialen Aspekten und Unternehmensführungsthemen zu bewegen.

Gesellschaftlich verantwortliche Investoren ("SRI") gewinnen an
Bedeutung

Zugleich bietet die KfW in ihrer Rolle als Anleihenemittentin
Anlegern, die gesellschaftlich verantwortlich investieren (sog.
"Socially Responsible Investors", SRIs), entsprechende
Investitionsmöglichkeiten. Denn Nachhaltigkeit stellt ein zentrales
Leitmotiv für die Förderaktivitäten und die Gestaltung der
Kernprozesse der KfW Bankengruppe dar. So orientieren sich sowohl die
Kreditvergabe als auch die generelle Geschäftstätigkeit an den
Umwelt- und Sozialleitsätzen, die sich die KfW gegeben hat. Die KfW
ist zudem einer der größten Finanzierer von Umwelt- und
Klimaschutzinvestitionen weltweit; im Jahr 2007 wurden zirka 20 %, d.
h. rund 16,6 Mrd. EUR, des gesamten Fördervolumens in diesem Bereich
zugesagt. Die Bemühungen um die vielfältigen Aspekte der
Nachhaltigkeit sind durch ausgezeichnete Bewertungen von
Nachhaltigkeits-Ratingagenturen, wie Scoris oder Oekom Research,
honoriert worden.

Auf dieser Grundlage richtet sich die KfW bei ihrer Refinanzierung
zunehmend auf SRIs aus. Um den Dialog mit dieser Investorengruppe zu
stärken wird die KfW die Durchführung spezieller Präsentationen für
europäische SRI fortsetzen. "Für die KfW, die ihr Fördergeschäft am
Kapitalmarkt refinanziert und in diesem Jahr mit einem
Refinanzierungsvolumen in Höhe von rd. 70 Mrd. EUR rechnet, ist die
Verbreiterung der Investorenbasis auch von strategischer Bedeutung",
erklärt Czichowski.

Service:

Die PRI sind eine Finanzinitiative der UN, die mit dem Ziel ins
Leben gerufen wurde, Grundsätze für verantwortungsbewusstes
Wertpapiermanagement zu entwickeln. Seit ihrem Start in 2006 sind
dieser Initiative mehr als 275 institutionelle Investoren beigetreten
- darunter 3 aus Deutschland -, die insgesamt über 8,8 Bio. Euro an
Anlagevolumen verwalten. Die PRI umfassen insgesamt 6 Prinzipien,
wobei für die KfW primärer Fokus auf der Einbeziehung von Ökologie-,
Sozial- und Unternehmensführungsthemen in die Investmententscheidung
liegt.

Die UN-Principles for Responsible Investment (PRI) im Überblick

1. Wir werden Ökologie-, Sozial- und Unternehmensführungsthemen
(Environment, Social, Governance - ESG) in unsere
Investmentanalyse- und Entscheidungsfindungsprozesse
einbeziehen

2. Wir werden als Anteilseigner aktiv ESG-Themen in unsere
Eigentümerpolitik und -praxis integrieren

3. Wir werden auf angemessene Offenlegung von ESG-Themen bei den
Unternehmen achten, in die wir investieren

4. Wir werden die Akzeptanz und die Umsetzung der PRI in der
Investmentindustrie vorantreiben

5. Wir werden zusammenarbeiten, um die Effektivität bei der
Umsetzung der PRI zu steigern

6. Wir werden über unsere Aktivitäten und Fortschritte bei der
Umsetzung der PRI berichten

Weitere Informationen zur Nachhaltigkeitspraxis sowie zu den
-ratings der KfW finden Sie unter:
http://www.presseportal.de/go2/KfW_Wertpapiere

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9,
60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel.: 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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