WAZ: Grenzen für Managergehälter - Lasst die Eigentümer entscheiden - Leitartikel von Wilhelm Klümper
Geschrieben am 27-04-2008 |
Essen (ots) - Na, am Wochenende auch Millionäre gucken gewesen? Und - waren sie ihr Geld wert, die Edelkicker der Güteklasse von Ribe´ry, Toni und Diego? Diese Jungspunde haben jetzt schon mehr auf der hohen Kante, als die in ihrer Fankurve Jubelnden je im Leben verdienen können. Michael Schumacher ist der ganz große Millionen-Abräumer, zahlt Steuern in der Schweiz, hat mit seinen Ferraris gewaltige CO2-Ladungen in die Luft geballert und ist dennoch unser Held. Wir leiden mit dem netten Beatle Paul, weil er Millionen von seinen Milliarden an die biestige Heather abdrücken muss. Und wenn die steinreichen Stones kommen, dann kratzt selbst so mancher Hartz IV-Empfänger seine letzten Kröten für die 200 Euro Eintritt zusammen.
Bei unseren Wirtschaftsbossen sind wir allerdings in Sachen Geldverdienen eher pingelig. Unverschämtheit, raunt es durchs Land, dass Banker Ackermann zwölf Millionen und Porsche Chef Wiedeking gar 60 Millionen jährlich verdienen. Diese vermeintlichen Raffkes sind allerdings nur Angestellte ihrer Aktiengesellschaften, die diesen fürstlichen Lohn festgelegt haben.
Die SPD will nun die Managergehälter an der branchenüblichen Vergütung orientieren. Darf dann Porsche-Wiedeking nicht mehr als Daimler-Zetsche verdienen? Überdies sollen Unternehmen die Vorstandsgehälter und -abfindungen künftig nur noch bis zu einer Höhe von einer Millionen Euro pro Kopf von der Steuer abziehen dürfen. Das ist Balsam für den gebeutelten Normalbürger, der gerade so über die Runden kommt. Bei Licht besehen ist das aber eher Symbolpolitik, die den staatlichen Schulden-Himalaja höchstens um ein paar Meter abbauen wird.
Begrüßenswert ist dagegen die Forderung, dass um Gehälter der Manager nicht mehr in kleinen Klüngelrunden geschachert werden darf (die SPD mag da an Herrn Esser gedacht haben), sondern diese im gesamten Aufsichtsrat ausgehandelt werden müssen.
Noch besser wäre es, wenn zukünftig - wie in Schweden, den Niederlanden und Großbritannien - allein die Aktionäre als Eigner der Firma über die Höhe der Managergehälter befinden würden. Was geht es denn den Staat an, wie viel die Eigentümer eines Unternehmens für ihren Topmann springen lassen? Hauptsache, das Geld ist gut angelegt. Und wenn nicht, dann sollten zukünftig die Versager, Blender und Geldverbrenner unter den Bossen auch finanziell zur Rechenschaft gezogen werden. Egal ob Sport, Show oder Business: Nur Leistung darf sich lohnen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
133526
weitere Artikel:
- Umfrage zur Abgeltungssteuer: Informationsbedarf weiter hoch Köln (ots) - Deutschlands Anleger stellen sich auf die Auswirkungen der Abgeltungssteuer ein: Nach einer nicht repräsentativen Umfrage des Instituts Werbestolz (n-tv Expertenbefragung, 452 Befragte) im Auftrag von IP Deutschland will jeder zweite Befragte noch in diesem Jahr Veränderungen am eigenen Depot vornehmen. Dabei verlassen sich die meisten auf Berichte im Fernsehen (70 Prozent), nur knapp die Hälfte auf den persönlichen Ansprechpartner in der Bank (49 Prozent). Nach wie vor ist der Bedarf an Information und Beratung hoch. mehr...
- Mangel an Medieninformatikern wird zur Wachstumsbremse mobiler Anwendungen / Vielen Unternehmen fehlen Medieninformatiker zur Umsetzung ihrer Geschäftsideen Berlin/München (ots) - Die Möglichkeiten mobiler Anwendungen in Smart-Phones wie dem iPhone werden in den buntesten Farben beschrieben. Allein: Bis heute bieten vor allem große Unternehmen mobile Anwendungen an. Kleine und mittelständische Unternehmen tun sich in diesem Bereich schwer. Spannende Ideen und interessierte Kunden gibt es genug. Ein zentrales Problem: "Es fehlen überall qualifizierte Medieninformatiker, die diese Ideen Wirklichkeit werden lassen", so Prof. Dr. Axel Hoppe von der Mediadesign Hochschule anlässlich der Vorstellung mehr...
- Verbraucher wieder zuversichtlicher / Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für April 2008 Nürnberg (ots) - Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich im April spürbar verbessert. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zeigen deutliche Zugewinne. Folglich prognostiziert das Konsumklima für Mai einen Wert von 5,9 Punkten nach revidiert 4,8 im April. Die im April durchweg positive Entwicklung der Verbraucherstimmung führt dazu, dass das Konsumklima zum ersten Mal seit Juli vergangenen Jahres wieder deutlicher zulegen kann. Auffallend ist in diesem Monat, dass alle drei Indikatoren mehr...
- Nucletron gibt Oncentra(R) Brachy* Lösung für die Behandlungsplanung in multimodalen Umgebungen bekannt Veenendaal, Niederlande (ots/PRNewswire) - - Neue, die Anatomie berücksichtigende Lösung für die HDR/PDR-Brachytherapie stellt nächste Generation der DICOM-kompatiblen, integrierten Krebsbehandlungsplanung dar Nucletron, ein wissensbasiertes, in der Strahlenonkologie führendes Unternehmen, gab heute die Einführung von Oncentra(R) Brachy*, einem umfassenden, volumenbasierten Behandlungsplanungssystem zur Optimierung der Krebsbehandlungsplanung für die Brachytherapie bekannt. Oncentra Brachy, das weltweit erste vollständig DICOM-kompatible mehr...
- Erste Wahl für Leser: Die Geschichte über die Tapferkeit einer Frau und medizinische Innovation Toronto (ots/PRNewswire) - Leser in Europa und in anderen Teilen der Welt hatten grosses Vergnügen beim Lesen von Lifeliner: The Judy Taylor Story, dem erste Roman der in London geborenen Autorin Shireen Jeejeebhoy. Sie erzählt die bewegende und ergreifende Geschichte einer kanadischen Frau, die medizinische Geschichte machte, weil sie als erster Mensch auf lange Zeit ausschliesslich intravenös ernährt wurde, ohne irgendetwas zu essen. Das Buch hat erst vor kurzen Preise in den USA in den Kategorien Editor's Choice und Publisher's Choice mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|