Kölner Stadt-Anzeiger: Doping-Experte Franke: Eishockey-Verband genauso korrupt wie das ganze System Angekündigte Anzeige des DEB gegen ihn "ein alberner Witz"
Geschrieben am 29-04-2008 |
Köln (ots) - Der Heidelberger Doping-Experte Werner Franke hat etwaige juristische Schritte des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) gegen ihn als "albernen Witz" bezeichnet. "Wogegen wollen die denn klagen? Die sollen nicht so einen Unsinn erzählen, nur weil ich meine Meinung gesagt habe", sagte der Professor für Molekularbiologie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). DEB-Generalsekretär Franz Reindl hatte erklärt, der Verband wolle gegen Franke "rechtliche Schritte einleiten". Dazu Franke: "Wenn es plötzlich möglich ist, dass einer bei einer Doping-Kontrolle ausbüxt, dann ist das wohl sehr unglaubwürdig. Da kann ich doch nur lachen." Strittig sind Frankes Aussagen zum Fall des Berliner Profis und Dopingtest-Verweigerers Florian Busch. Busch verweigerte Anfang März einen Doping-Test und holte ihn erst fünf Stunden später nach. Der DEB bestrafte den Stürmer nur mit einer Geldbuße - und nicht, wie es der "Code" der Nationalen Antidoping-Agentur (Nada) vorsieht, mit einer mindestens einjährigen Sperre. Franke dagegen forderte eine Sperre für Busch und eine Wiederholung des DEL-Finals zwischen Köln und Berlin, in dem Busch Berlin zum Titel geschossen hatte.
Busch soll bei der am Wochenende beginnenden Eishockey-WM in Kanada für die DEB-Auswahl spielen. Der Eishockey-Weltverband IIHF hat dem zugestimmt. "Das wundert mich nicht", sagte Franke der Zeitung. "Ich halte den Eishockey-Verband genauso wie das ganze System für korrupt."
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