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Olympia schränkt Warenverkehr in Peking ein - Alternative Transportrouten für den Notfall planen

Geschrieben am 30-04-2008

Frankfurt am Main (ots) - Im Umfeld der olympischen Sommerspiele
(8. bis 24. August) wird es von Juli bis September zu erheblichen
Einschränkungen beim Warenverkehr im Großraum Peking (Beijing)
kommen. Darauf weist der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf
und Logistik e.V. (BME) hin. In der Region aktive Firmen sollten
Transportalternativen einplanen. "Um Zulieferengpässe abzufedern, ist
es ratsam, frühzeitig über ein Aufstocken der Lager und alternative
Transportwege nachzudenken", so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger
Hildebrandt. Die angespannte Lage wird bis zum Ende der Paralympics
(6. bis 17. September) anhalten. Aufgrund der Sicherheitskontrollen
für Olympia ist auch für den ankommenden Zugverkehr (Passagiere und
Fracht) mit Verzögerungen zu rechnen. Da Peking umliegende Kraftwerke
herunterfahren wird, um den Partikelausstoß zu lindern, sind zudem
negative Folgen für die industrielle Stromversorgung möglich.

Der Nachschub kann nicht nur am Transport scheitern. Um Pekings
Luftqualität zu verbessern, plant die Regierung im Umkreis von etwa
200 Kilometern, Fabriken mit relativ hohem Schadstoffausstoß temporär
zu drosseln oder zu schließen. Mögliche Folge: Teile der
industriellen Lieferketten geraten ins Stocken. Fabrikschließungen
sind laut Regierung neben Peking für die nahen Provinzen Hebei,
Shanxi, Shandong, Innere Mongolei und für die Stadt Tianjin geplant.
Details wurden bislang nicht veröffentlicht.

Vor allem Pekings Waren- und Verkehrsströme werden strengen
Restriktionen unterworfen, insbesondere innerhalb der 5. Ringstraße.
Die Regierung will so einen reibungslosen Ablauf der Spiele in der
staugeplagten Metropole sicherstellen. Plan: Bereits im Juli sollen
Polizei-Kontrollpunkte an den Einfallstraßen den Zugang in die Stadt
kontrollieren. Lastverkehr ohne Relevanz für Olympia wird demnach
teilweise ausgesperrt. Für reinere Luft gelten vor und während der
Spiele strengere Abgasregeln. Es wird zu erheblichen Engpässen
kommen, weil die meisten der in China gängigen Lkws die Abgasregeln
nicht erfüllen.

Entlang der großen Pekinger Verkehrsadern werden Teile der
Fahrbahnen als "Olympic Express Lanes" abgesperrt. Diese sind
Sportlern, ihren Begleitdelegationen und dem Transport von Ausrüstung
für die Veranstaltungsorte vorbehalten.

Nachts von 0 bis 5 Uhr wird es dem Vernehmen nach zu weniger
Restriktionen kommen; Transportmanager sollten diese Zeit verstärkt
in ihrer Planung berücksichtigen.

Wegen des für die Spiele größeren Passagieraufkommens werden
Einschränkungen auch bei der Luftfracht prognostiziert. Die großen
Logistikunternehmen wollen Engpässe in Peking lindern, indem sie ihre
Luftfrachtkapazitäten im rund hundert Kilometer entfernten Tianjin
temporär erhöhen. Für die Hafenstadt Tianjin sind derzeit keine
wesentlichen Verkehrsbeschränkungen vorgesehen. Experten prophezeien
jedoch ein hohes Transportaufkommen und mögliche Staus auf der
Autobahn zwischen Tianjin und Peking.

Generell gilt laut Holger Hildebrandt: "Unternehmen, die zwischen
Juli und September Ware in Nordchina bewegen, sollten ihre Transporte
so planen, dass der Großraum Peking möglichst umgangen wird.
Alternativen sind Dalian und Qingdao; beide Städte können Luft- und
Seefracht abwickeln."

Unternehmen mit Sitz in Peking müssen zudem damit rechnen, dass
ihre Mitarbeiter für ein paar Tage während der Spiele gar nicht
arbeiten können. Die Regierung diskutiert die Anordnung von
Zwangsferien, um den Berufsverkehr auszubremsen. Auch in der
Plan-Pipeline: Während der Spiele sollen Personenwagen im Wechsel nur
jeden 2. Tag fahren dürfen, je nachdem, ob die Zahl ihres
Nummerschildes gerade oder ungerade ist.

Damit weniger Staub fliegt, wird vom 20. Juli bis 20. September
ein Baustopp für Pekings Großbaustellen verhängt. Sollten extreme
Wetterbedingungen dazu führen, dass die in Erwägung gezogenen
Maßnahmen nicht ausreichen, um saubere Spiele zu garantieren,
behalten sich die Stadtoberen weitere Schritte, etwa mehr
Fabrikschließungen als geplant, vor.

Weitere Info:

Der BME unterstützt Unternehmen in Sachen China Sourcing (Support
in Deutschland und in China über das Shanghai-Office).

Originaltext: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43266
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43266.rss2

Pressekontakt:
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)
Sabine Ursel, Pressesprecherin
Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt
Tel. 0 69/3 08 38-1 13, mobil 01 63/3 08 38 00
E-Mail: sabine.ursel@bme.de, www.bme.de


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