Bisher grösste regionale AIDS-Konferenz untersucht den Stand der Epidemie und die sich verändernden Herausforderungen für ihre Bekämpfung
Geschrieben am 02-05-2008 |
Moskau (ots/PRNewswire) -
- Das breiteste Teilnehmerspektrum aller Zeiten aus staatlichen und nicht-staatlichen Sektoren diskutiert das veränderte Gesicht von HIV in der Region und den kritischen Scheideweg, vor dem die Bekämpfung steht
Morgen beginnt die zweite osteuropäische und zentralasiatische AIDS-Konferenz (Eastern Europe and Central Asia AIDS Conference, EECAAC II), das bisher grösste Zusammentreffen zum Thema AIDS in der Region, bei dem eine Vielzahl von privaten und staatlichen Gruppen zu einem kritischen Zeitpunkt im Kampf gegen die Krankheit zusammenkommt. EECAAC II ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von der russischen Aufsichtsbehörde für Verbraucherschutz und Gesundheit, UNAIDS, der International AIDS Society und vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria veranstaltet wird. Die Konferenz wird im Moskauer Welthandelszentrum stattfinden und sich auf das Thema "Beschleunigter Zugang zu HIV-Prävention, -Behandlung und -Pflege für alle" konzentrieren.
Die verbesserte Bekämpfung der HIV-Epidemie ist notwendig, um das Wohl zukünftiger Generationen junger Menschen in der Region zu gewährleisten. Angesichts der Grössenordnung des Problems ist eine kollektive und sektorübergreifende Anstrengung erforderlich. Der Co-Vorsitzende der Konferenz Dr. G.G. Onischtschenko erklärte: "Es ist von kritischer Notwendigkeit, ein breites Spektrum von Fachkräften aus staatlichen Stellen, nicht-staatlichen Organisationen, den Wissenschaften, der Medizin und den Gemeinden der Menschen, die mit HIV leben, zusammenzubringen, um eine starke und anhaltende Bekämpfung sicherzustellen. Die Russische Föderation ist erfreut, diese Zusammenkunft als ein Zeichen ihres fortgesetzt starken Engagements für die Bekämpfung von AIDS in Russland, der Region und in aller Welt auszurichten."
Über drei Tage werden die Teilnehmer der Konferenz regionale Errungenschaften besprechen, sich über Ergebnisse austauschen und sich auf die Herausforderung konzentrieren, wie den Auswirkungen der Epidemie in der Region Einhalt geboten werden kann.
"Osteuropa und Zentralasien stehen vor einem kritischen Wendepunkt in der Entwicklung der Epidemie. Es gibt deutliche Zeichen von wachsender Führungsstärke und Partnerschaft unter Regierungen, der Zivilgesellschaft und den Gemeinden", sagte Peter Piot, geschäftsführender Direktor von UNAIDS. "Jedoch behindern Stigma und Diskriminierung im Zusammenhang mit HIV noch immer die Vorbeugungsanstrengungen in der Region und erneuerte politische Impulse sind notwendig, damit echte Fortschritte erzielt werden können."
Die HIV-Epidemie in Osteuropa und Zentralasien: Am Scheideweg
Während des vergangenen Jahrzehnts fingen die Anstrengungen zur Bekämpfung und Behandlung von AIDS und HIV an, positive Auswirkungen zu zeigen. Einem im Dezember 2007 von UNAIDS und der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenen Lagebericht zur AIDS-Epidemie zufolge sank die geschätzte Anzahl neuer HIV-Infizierungen in der Region von 230.000 im Jahr 2001 auf 150.000 im Jahr 2007. Aber während sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Epidemie im Vergleich zum Jahr 2000 verlangsamt hat, steigt die Anzahl der Menschen, die mit HIV leben, in der gesamten Region weiterhin an. Ausserdem zeigen die jährlichen Statistiken von neu registrierten HIV-Diagnosen von 2006 bis 2007 einen Anstieg im Vorjahresvergleich in der Ukraine, der Russischen Föderation, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, der Republik Moldau, Tadschikistan und Usbekistan.
"Kenntnis der Epidemie und ein besseres Verständnis der anfälligsten und am meisten betroffenen Bevölkerungsteile wird der Schlüssel für besser zielgerichtete Initiativen sein, die wirksamer sind und die bestehende Dynamik fortsetzen", sagte Michel Kazatchkine, der geschäftsführende Direktor des Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. "Wir sehen eine starke und zunehmende Dynamik hinter den Bekämpfungsmassnahmen. Wir stehen jedoch neuen Herausforderungen gegenüber, da viele Länder Programme von externer zu nationaler Finanzierung überleiten."
Nicht-staatliche Organisationen haben in der gesamten Region eine massgebliche Rolle gespielt, indem sie die am meisten von HIV betroffenen Menschen erreichten und ihnen schnelleren Zugang zu Präventions- und Behandlungsprogrammen verschafften und die Wirksamkeit dieser Programme steigerten. Auch staatliche Stellen haben ihre Unterstützung verstärkt. Die Russische Föderation zum Beispiel hat in den Jahren 2006 bis 2008 im HIV-Bereich engagierten nicht-staatlichen Organisationen 24 Mio. USD zur Verfügung gestellt, zusätzlich zu weiteren mehr als 800 Mio. USD, die anderen Präventions-, Behandlungs- und Pflegeprogrammen zuflossen sowie die staatliche Kommission zu HIV/AIDS ins Leben gerufen, in der auch nicht-staatliche Organisationen und Menschen mit HIV vertreten sind. In der Ukraine hat der Präsident ein neues nationales Koordinationsgremium zu HIV/AIDS, TB und Drogenabhängigkeit eingerichtet, dem er persönlich vorsitzt, und nicht-staatliche Organisationen haben sich in enger Zusammenarbeit mit der Regierung bemüht, den Zugang zu freiwilligen Beratungsdiensten und Tests zu verbessern. In Armenien wurden in Partnerschaft mit nicht-staatlichen Organisationen Schadensbegrenzungsprogramme für injizierende Drogenkonsumenten eingerichtet, die nun 60 Prozent der Zielgruppe erreichen, während es dem nationalen Programm zur Bekämpfung der AIDS-Epidemie in Kasachstan gelang, 60 Prozent der Bedürftigen mit anti-retroviralen Therapien zu versorgen.
"Die International AIDS Society begrüsst das starke Engagement der Regierungen Osteuropas und Zentralasiens in der Bekämpfung von HIV", sagte Craig McClure, geschäftsführender Direktor der International AIDS Society. "In der gesamten Region befinden sich viele Länder in einer Phase des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels. Die Sachlage macht deutlich, dass diese Bedingungen zu einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber HIV führen können und es ist daher an der Zeit, dass die Regierungen ihre Bemühungen im Kampf gegen AIDS hoch stufen."
Im Rahmen der Konferenz wird untersucht werden, wie die aktuelle Dynamik angesichts eines erwarteten Rückgangs externer Finanzmittel aufrecht erhalten werden kann und wie sich diese Rahmenbedingungen auf Regierungen und Nichtregierungsorganisationen auswirken könnten, die viele ihrer lebensrettenden Initiativen mit der Hilfe externer Finanzmittel vorangetrieben haben.
Das verändernde Gesicht von HIV in der Region
EECAAC II wird auch die aktuellen Trends in der Ausbreitung der Epidemie erörtern, die sich auf bedeutende und neue Weisen auf die Region auswirken:
-- Die Feminisierung der Epidemie: Eine grössere Anzahl von Frauen sind von der Epidemie betroffen. Im Jahr 2006 handelte es sich bei ca. 40 Prozent der neu registrierten Fälle um Frauen. -- Junge Menschen tragen die Hauptlast der Epidemie: In einer Region, die sich bereits demografischen Problemen gegenübersieht, sind 75 Prozent der mit HIV-infizierten Menschen weniger als 30 Jahre alt. -- Steigende heterosexuelle Übertragung: 37 Prozent der neu registrierten Fälle sind die Folge von ungeschütztem heterosexuellen Geschlechtsverkehr.
Die Probleme und Lösungen, die auf der EECAAC II erörtert werden, werden helfen, die gemeinsame regionale Anstrengung im Kampf gegen die Epidemie zu verbessern und Informationen und Beiträge zu anderen wichtigen AIDS-Konferenzen im Jahr 2008 beisteuern, darunter das Gipfeltreffen der UN-Generalversammlung zum Thema AIDS, das im Juni in New York stattfindet sowie die XVII. Internationale AIDS-Konferenz in Mexiko-Stadt im August.
Weitere Informationen finden Sie unter www.eecaac.org.
Website: http://www.eecaac.org
Originaltext: Eastern Europe and Central Asia AIDS Conference Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71046 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71046.rss2
Pressekontakt: Paul Cohen, +1-646-935-3934 (New York), paul.cohen@ketchum.com oder Anya Kotova, +1-646-935-4162 (New York), anya.kotova@ketchum.com oder Ian Wilson, +1-646-460-7042 (Moskau), ian.wilson@ketchum.com oder Christoph Hermann +1-917-445-0064 (Moskau), christoph.hermann@ketchum.com, alle von Ketchum für die Eastern Europe and Central Asia AIDS Conference
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
134642
weitere Artikel:
- "Capital Investor"-Interview mit Mark Zandi, Chef-Ökonom des Wirtschaftsforschungsinstituts Moody's Economy.com: "Das Schlimmste an der Finanzkrise ist überwunden" Köln (ots) - Nur kurzer Wirtschaftsabschwung in den USA / Staatliche Finanzspritze wird US-Konsum ankurbeln Köln, 3. Mai 2008 - Die schlimmsten Folgen der Finanzkrise in den USA sind nach Ansicht des Chef-Ökonoms und Mitgründers des Wirtschaftsforschungsinstituts Moody's Economy.com, Mark Zandi, vorüber. In einem Interview mit dem wöchentlichen Finanzdienst "Capital Investor" sagte Zandi: "Ich bin mir sicher, dass das Schlimmste hinter uns liegt. Wenn wir auf diese Finanzkrise zurückschauen, wird der Tag, an dem die Investmentbank mehr...
- Der Tagesspiegel: Blumenhändler verkaufen weniger Berlin (ots) - Berlin. Trotz des umsatzstarken Valentinstages und des bevorstehenden Muttertages sehen die Blumenhändler mit Sorge in die Zukunft. "Bislang lief es schlechter als im Vorjahr", sagte Richard Niehues von der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle der Landwirtschaft (ZMP) dem Tagesspiegel am Sonntag. Die Branche kämpft bereits seit Jahren mit sinkenden Umsätzen. Seit dem Jahr 2000 ist der Umsatz mit Schnittblumen in Deutschland um zehn Prozent auf 3,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr zurückgegangen. "Vor allem den kleinen mehr...
- Der Tagesspiegel: Bundesbehörden wollen Verbraucher vor hohen Gebühren warnen Berlin (ots) - Berlin. Die Bundesbehörden haben sich im Streit um das neue Verbraucherinformationsgesetz (VIG) bereit erklärt, Verbraucher vor hohen Gebührenforderungen zu warnen. Falls Bürger eine Auskunft nach dem neuen VIG verlangen, hätten sich die Bundesbehörden verpflichtet, die Bürger zu warnen, wenn eine Auskunft teurer als 25 Euro werde, sagte eine Sprecherin des Bundesverbraucherschutzministeriums dem Tagesspiegel am Sonntag. "Das neue Gesetz wird bürgerfreundlich gehandhabt", betonte die Sprecherin. Damit reagierte das Ministerium mehr...
- Der Tagesspiegel: BDI-Chef: Die Arbeitnehmer brauchen mehr Netto Berlin (ots) - Berlin. Für höhere Nettoeinkommen hat sich der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Werner Schnappauf, ausgesprochen. "Wir als Industrieverband sind der Ansicht, dass die Arbeitnehmer ihren Anteil am Aufschwung bekommen sollten. Der Staat hat von 2004 bis 2007 konjunkturbedingt 91 Milliarden Euro mehr eingenommen; bei den Arbeitnehmern, die das Wachstum ja erwirtschaften, sind in der gleichen Zeit aber nur 18 Milliarden Euro angekommen", sagte Schnappauf dem Tagesspiegel. Wenn "Gehaltserhöhungen mehr...
- Der Tagesspiegel: Simyo-Chef Hansen: Service-Provider werden nicht mehr gebraucht Berlin (ots) - Der Chef des Mobilfunkdiscounters Simyo, Rolf Hansen, sieht auch nach dem Zusammenschluss der Mobilfunkanbieter Freenet und Debitel keine große Zukunft für die Service-Provider. "Die Frage ist, ob dieses Geschäftsmodell bei einem gesättigten Markt noch gebraucht wird, und ob es finanzierbar ist", sagte Hansen dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "So schnell wie die Margen sinken, können die klassischen Service-Provider gar keine Kosten abbauen." Die große Stärke der Service-Provider, die persönliche Betreuung vor Ort, sei mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|