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Premiere: Landgericht Hamburg verbietet bundesweit patchbare Hacker-Receiver

Geschrieben am 05-05-2008

München (ots) - Einstweilige Verfügung gegen Receiver-Importeur
Zehnder GmbH
- Vertriebswege bis zum Endkunden werden verfolgt: Premiere geht
gegen alle beteiligten Personen vor
- Seger: "Strafrecht konsequent ausnutzen / empfindliche
Schadensersatzansprüche"

München, 05. Mai 2008. Großer Erfolg für Premiere im Kampf gegen
den kriminell-organisierten Rechte-Diebstahl: Vor dem Landgericht
Hamburg hat der Münchner Premium-Sender eine Einstweilige Verfügung
gegen einen Importeur von sogenannten patchbaren
Free-To-Air-Receivern erwirkt. Dem Importeur Zehnder ist es ab sofort
unter Androhung eines Ordnungsgeldes in Höhe von bis zu 250.000 Euro
oder einer Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten

"verboten, Digitalreceiver, deren Firmware (Betriebssoftware)
einen sog. Emulator enthält, der das Vorhandensein einer Smartcard
simuliert, und die dadurch zusammen mit einer verfügbaren Software
die Umgehung des Zugangskontrollsystems der Antragstellerin
ermöglichen, herzustellen, einzuführen, zu verbreiten, zu verkaufen,
zu gewerblichen Zwecken zu besitzen und/oder deren Absatz zu fördern"
(Ziffer I. der Einstweiligen Verfügung).

Gleichzeitig ordnete das Landgericht Hamburg an, dass die Zehnder
GmbH

"sämtliche in ihrem Besitz befindlichen, unter Ziffer I.
bezeichneten Receiver, zur Sicherstellung und Verwahrung an den
zuständigen Gerichtsvollzieher herauszugeben"

habe.

Vertriebswege vom Importeur bis zum Endkunden werden verfolgt
In den beanstandeten Receivern waren, wie EDV-Spezialisten von
Premiere herausfanden, eindeutige Vorrüstungen implementiert, um das
Angebot von Premiere ohne Abo und damit illegal empfangen zu können.
Premiere lässt nun sämtliche Vertriebswege des Importeurs bis zum
Endkunden verfolgen, um die illegale Nutzung dieser Geräte zu
unterbinden und gegen alle beteiligten Personen, die diese Receiver
ver- oder gekauft haben, juristisch vorzugehen.

Premiere wird dabei auch durch die Rechtssprechung des
Landgerichts Hamburg unterstützt. So haben die Richter in dem Urteil
den Importeur angewiesen

"unverzüglich Auskunft zu erteilen, über die Herkunft und den
Vertriebsweg der unter Ziffer I. bezeichneten Receiver sowie deren
Betriebssoftware, insbesondere über Namen und Anschriften der
Hersteller, der Lieferanten und anderer Vorbesitzer, der gewerblichen
Abnehmer sowie über die Menge der hergestellten, ausgelieferten,
erhaltenen oder bestellten Receiver".

Umfassende Schadensersatzklage gegen alle beteiligten Personen
Gleichzeitig bereitet Premiere eine umfassende Klage auf
Schadensersatz vor gegen den Importeur Zehnder und gegen alle an
diesem Handel beteiligten Personen. Hans Seger, Programm- und
Technik-Vorstand von Premiere: "Die Entscheidung des Landgerichts
Hamburg ist für uns ein wichtiger Etappensieg im Kampf gegen den
kriminell-organisierten Rechte-Diebstahl. Wir werden in unseren
Bemühungen nicht nachlassen und solche Straftaten weiterhin
konsequent und mit allen juristischen Mitteln verfolgen. Dabei nutzen
wir nicht nur alle Möglichkeiten des Strafrechts aus, sondern wir
werden all jene, die sich damit auf Kosten anderer bereichern wollen,
zusätzlich noch mit empfindlichen Schadensersatzansprüchen zur
Rechenschaft ziehen. Im Interesse unserer ehrlichen Abonnenten werden
wir außerdem auch die Käufer dieser Receiver strafrechtlich zur
Verantwortung ziehen. Die illegale Nutzung des Premiere Programms ist
kein Kavaliersdelikt."

Seit dem Weihnachtsgeschäft 2007 sind sogenannte patchbare
Free-To-Air-Receiver, die hauptsächlich in Asien hergestellt werden,
massenhaft nach Deutschland eingeführt worden. Dabei haben Importeure
wohlwissend in Kauf genommen, dass in den Geräten bewusst
Vorrichtungen vorinstalliert waren, mit deren Hilfe man das
Sicherheitssystem von Premiere umgehen konnte. Für Premiere hat
dieses illegale Geschäft gravierende Folgen. So wurde der Zuwachs an
Abonnenten seit dem Weihnachtsgeschäft 2007 stark gebremst.
Gleichzeitig musste das Münchner Unternehmen ein Sparpaket in
zweistelliger Millionenhöhe auflegen, um die Ausfälle zu
kompensieren. Aber auch für die seriöse Receiver-Industrie, die dem
allgemeinen Rechtskodex folgt und Piraterie nicht unterstützt, hat
die illegale Konkurrenz negative Auswirkungen, die nicht nur
empfindliche Umsatzeinbußen bedeuten, sondern möglicherweise auch den
Abbau von Arbeitsplätzen.

Im Kampf gegen den kriminell-organisierten Rechte-Diebstahl nutzt
Premiere nicht nur alle juristischen Möglichkeiten, sondern geht auch
technisch gegen den illegalen Empfang vor. So hat der Münchner
Abo-Sender bereits angekündigt, ab dem 2. Quartal 2008 zwei neue
Verschlüsselungssysteme einzuführen, die die beiden Weltmarktführer
NDS und Nagravision liefern.

Der besondere Clou: Die Schließung der Sicherheitslücke wird von
Premiere aus zentral per automatischem Software-Download ausgeführt
und ist damit so bequem wie nur möglich für alle Abonnenten. Das
Wichtigste: Kein Receiver muss in dieser Phase umgetauscht werden.
Bis zum Ende des 3. Quartals erhält jeder Kunde, der einen Premiere
geeigneten Receiver besitzt, eine neue Smartcard, die er gegen die
alte Karte in seinem Gerät austauscht. Fertig!

Hans Seger: "In Kürze wird es wieder so sein, dass ausschließlich
ehrliche Kunden das Programm von Premiere exklusiv genießen können.
Wir haben alle Voraussetzungen geschaffen, um dem
kriminell-organisierten Rechte-Diebstahl das Handwerk zu legen. Mit
den neuen Verschlüsselungssystemen werden alle illegalen Receiver
nicht mehr funktionieren. Wer also so ein Gerät besitzt, macht sich
nicht nur strafbar, sondern er hat sein Geld zum Fenster
rausgeworfen."

Diese Meldung ist im Internet unter info.premiere.de abrufbar.

Originaltext: Premiere
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/33221
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_33221.rss2
ISIN: DE000PREM111

Pressekontakt:
Für Rückfragen von Journalisten:
Torsten Fricke
Unternehmenssprecher
Tel.: +49 89/99 58-63 50
torsten.fricke@premiere.de

Michael Jachan
Unternehmenskommunikation
Tel.: +49 89/99 58-63 52
michael.jachan@premiere.de

Für Rückfragen von Investoren und Analysten:
Christine Scheil
Leitung Investor Relations
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Senior Manager Investor Relations
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