"Man muss wegstecken können." Heide Simonis über Männer, Macht und Mobbing - jetzt im großen emotion-Interview

Hamburg (ots) - Frauen werden immer noch stark nach ihrem Äußeren
beurteilt, sagt Heide Simonis. Besonders deutlich wird das, wenn man
als Frau Politik macht. Da geht es Simonis nicht anders als Angela
Merkel. Und wenn dann auch noch der Wunsch hinzukommt, ganz nach Oben
zu kommen? "Das gilt ja als unanständig, wenn man gerne Macht hat",
sagt die ehemalige Ministerpräsidentin im Interview mit emotion. "Vor
allem bei Frauen gilt es als leicht anrüchig. Dabei sind Sie doch vor
allem in der Politik am falschen Platz, wenn Sie nicht bestimmen
wollen, wohin die Reise geht. Und genau das ist Macht."

Simonis Reise jedenfalls ging über so manche Herablassung -
männlicherseits. Als sie ihr erstes Bundestagsmandat erhielt,
behauptete ihr Gegenkandidat, sie habe nur wegen ihrer
"durchsichtigen Blusen gewonnen." Ein schleswig-holsteinischer
CDU-Politiker sagte einmal, seine Frau würde mit Simonis Klamotten
nicht einmal Fenster putzen. "Das würde ich mit dieser Kleidung auch
nicht machen", sagte Simonis damals. Schließlich trug sie gerade ein
Kostüm von Jil Sander.

Um Frauen sorge man sich nicht so in der Politik, so Simonis. Und:
"Es gibt ja vor allem bei den Männern Gruppierungen, in denen sich
alle ein wenig beschützen." Was man dagegen machen kann? "Um Gottes
willen nicht abends im Bett liegen und darüber nachdenken. Das geht
schief. Man muss wegstecken können."

Das musste Heide Simonis schon früh lernen, etwa Zuhause: "Meine
Mutter war der Ansicht, ich bin zu doof für dieses Leben", verrät sie
im Interview. "Friseurin konnte ich in ihren Augen gerade noch
werden, oder Schneiderin. Im Gegensatz zu meinen beiden klugen und
schönen Schwestern."

Das ganze Interview lesen Sie jetzt in der aktuellen Ausgabe von
emotion.

Originaltext: Gruner+Jahr, emotion
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