VPRT auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland:
Geschrieben am 07-05-2008 |
Leipzig (ots) -
- Public Value, Innovation und Medienpluralismus: Private Angebots- und Anbietervielfalt ist wesentlicher Träger von Informations- und Meinungsfreiheit - Grundlage öffentlich-rechtlicher Gebührenfinanzierung muss ein transparenter glaubwürdiger Public Value-Test sein
Am Rande des Medientreffpunkts Mitteldeutschland hat der Präsident des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT), Jürgen Doetz, heute die unverhohlene Dreistigkeit der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten scharf kritisiert, mit der diese in ihren als selbsternannte "Leuchttürme der Glaubwürdigkeit" überhöhten Programmen Politik betreiben: "Die Weltuntergangsszenarien, mit denen ARD und ZDF derzeit den Versuch der Medienpolitik untergraben, eine europa- und wettbewerbskonforme Legitimationsbasis für die Gebührenfinanzierung zu finden, sind fernab jeglicher Marktrealität. Sie entbehren jeglicher Grundlage und können bestenfalls als Beweis eines wachsenden Realitätsverlustes gewertet werden", so Doetz.
Der VPRT-Präsident stellte klar, dass der aktuelle Entwurf des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags - anders als es ARD und ZDF Glauben machen wollten - den Auftrag der Anstalten erheblich erweitert. Er bewertete es als äußerst kritisch, dass die geplante weit reichende Ermächtigung für Abrufdienste, sendungs- und nicht sendungsbezogene Telemedien sowie für Archive im Online-Bereich erhebliche Gebührensteigerungen nach sich ziehen werde, da jeder einzelne Abruf zusätzliche Kosten verursache. Diese müssten von allen Gebührenzahlern getragen werden. Doetz wies in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass die Medienpolitik mit der Beauftragung dieser Angebote dem Grunde nach ohnehin bereits die nächste Gebührenerhöhung beschließe, da damit aus der Option des öffentlich-rechtlichen Rundfunks juristisch zugleich eine Pflicht werde. Die Gefahr erneuter Wettbewerbsklagen etwa der betroffenen Internetunternehmen scheine die Politik im Übrigen nicht davon abzuhalten, das bisherige duale Rundfunksystem durch die Ausweitung der Grundversorgung auf das Internet nunmehr durch eine duale elektronische Medienordnung zu ersetzen.
Es sei abgesehen davon lächerlich, wenn Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sowohl im Programm- als auch im Onlinebereich die Notwendigkeit für ihr umfangreiches gebührenfinanziertes Angebot gebetsmühlenartig immer wieder mit einem Marktversagen in privaten Bereichen zu begründen suchten. "Diese Mär", so Doetz weiter, "kann nur glauben, wer mehr als 580 Hörfunk- und Fernsehprogrammen pauschal jedwede Qualität abspricht oder nicht Radio hört und weder das Internet noch den Fernseher nutzt. Die umfassende Angebotsvielfalt des privaten Rundfunks kann sich selbst im internationalen Vergleich sehen lassen. Sie steht für Public Value, Innovation und Medienpluralismus und ist ein maßgeblicher Träger von Informations- und Meinungsfreiheit."
Dr. Tobias Schmid, VPRT-Vizepräsident Fernsehen und Multimedia, erläuterte weiter: "Natürlich gibt es Angebote, die nur gebührenfinanziert herzustellen sind, weil sie sich im Markt nicht refinanzieren lassen." Dabei handele es sich jedoch nicht um Soaps, Sportevents, Boulevardmagazine und vieles andere, was in den unzähligen Programmen von ARD und ZDF zu finden sei. Ob es darüber hinaus im Internet überhaupt ein Angebot gebe, dass nicht bereits im freien Medienmarkt angeboten werde, dürfe ernsthaft bezweifelt werden.
Schmid mahnte: "Ob ein Marktversagen vorliegt oder nicht, ist ein zentraler Punkt, den es in einem glaubwürdigen und transparenten Public Value-Testverfahren zu klären gilt. Zu den wirtschaftlichen Aspekten gesellen sich zudem Fragen nach dem publizistischen Wettbewerb und nach der Vereinbarkeit mit den gesetzlichen Vorgaben. Deshalb ist ein ebenso komplexer wie sensibler Abgleich einer Vielzahl von Kennziffern und Positionen notwendig. Bei allem Respekt vor der Kompetenz der Gremien - hier braucht es sowohl externes Fachwissen als auch einen eigenständigen organisatorischen Unterbau."
Nach Auffassung des VPRT droht der Drei-Stufen-Test in seiner bisherigen Konzeption ins Leere zu laufen. Damit überhaupt ein Anwendungsbereich entsteht, plädiert der Verband für ein so genanntes "Offenes System". Den Test müssen auf Basis einer klaren Auftragsdefinition dabei mindestens die digitalen Spartenkanäle, Webchannels, neue Telemedien sowie wesentlich veränderte Angebote durchlaufen. Das Verfahren, bei dem die Anhörung Dritter und das Hinzuziehen externen Sachverstands zwingend zu gewährleisten ist, soll im Übrigen bei einem Letztentscheidungsrecht der Gremien bleiben.
Im Rahmen des Medientreffpunktes Leipzig hat der VPRT unter anderem die Kurzstudie: "Vielfalt im privaten Rundfunk - Eckdaten einer Leistungsbilanz" öffentlich vorgestellt. Die Studie und eine Übersicht zum gesellschaftlichen Engagement der Sender können unter www.vprt.de abgerufen werden.
Originaltext: Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6895 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6895.rss2
Pressekontakt: Pressesprecher Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH, Tel.: 030/39880-101, Email: schultz@schultz-kommunikation.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
135351
weitere Artikel:
- Convention Bureau Oberösterreich gibt der Tagungsindustrie neue Impulse Linz (ots) - Um den Geschäftstourismus in Oberösterreich weiter auszubauen, hat der OÖ. Tourismus ein Convention Bureau gegründet. Seit 1. März dieses Jahres ist damit ein starkes Netzwerk der oberösterreichischen Tagungsindustrie aktiv, dessen operative Abwicklung direkt beim OÖ. Tourismus angesiedelt ist. Aufgabe des Convention Bureau ist es, für seine Mitglieder gezielt neue Kunden zu akquirieren und damit zur Umsatzsteigerung beizutragen. Im Mittelpunkt steht dabei die aktive Verkaufsförderung. Das bedeutet die Aufbereitung und Vermittlung mehr...
- Personelle Veränderungen in der Bauer Verlagsgruppe / Alexander Kratz übernimmt Gesamtanzeigenleitung People & Lifestyle Hamburg (ots) - In der Bauer Media KG, Anzeigen- und Onlinevermarkter der Bauer Verlagsgruppe, wird mit Einführung des Titels Life&Style die Gesamtanzeigenleitung People & Lifestyle neu geschaffen. Dort wird neben Life&Style auch das Peoplemagazin InTouch vermarktet. In diesem Zuge wird Alexander Kratz (38) zum Gesamtanzeigenleiter People & Lifestyle ernannt. Yasmin Hoffmann (30) steigt zur Anzeigenleiterin InTouch auf. Kratz übernimmt in Personalunion auch die Anzeigenleitung Life&Style. Vorher zeichnete Kratz für die Anzeigenleitung mehr...
- Peugeot 207 - Deutschlands meistverkauftes Importauto Saarbrücken (ots) - 5.496 Zulassungen im April, über 200 Einheiten vor Platz 2 / Bestes 207-Monatsergebnis seit Markteinführung im Mai 2006 / Zulassungsplus von 50,5 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum Der Peugeot 207 war im April erstmals das mit Abstand meistverkaufte Importauto auf dem deutschen Markt. Mit laut KBA exakt 5.496 Neuzulassungen erreichte die Baureihe 207 - bestehend aus 207 Limousine, Coupé-Cabriolet 207 CC und Lifestyle-Kombi 207 SW - zugleich einen Allzeit-Zulassungsrekord. Gegenüber dem Vorjahresmonat legte der Peugeot mehr...
- Installation of EMEW Plant in Zambia by Q4 of 2008 - On Schedule Abbotsford, Canada (ots/PRNewswire) - ICS Copper Systems Ltd. (ICX:TSX.V) is pleased to announce that the company is on track to complete the installation of its EMEW plant by Q4 of 2008 at the Mokambo site in Mufulira, Zambia. The plant is designed to produce approximately 600 tonnes of finished copper and approximately 100 tonnes of cobalt carbonate annually. The Company will initially be processing third party ore, purchased from small local mining companies. The purpose of the EMEW plant operation at this stage of the Company's mehr...
- Neue Firmierung für HSBC Trinkaus & Burkhardt Immobilien GmbH Düsseldorf (ots) - Im 30sten Jahr ihres Bestehens wechselt die HSBC Trinkaus & Burkhardt Immobilien GmbH die Bezeichnung und firmiert zukünftig unter HSBC Trinkaus Real Estate GmbH. Mit dieser Namensänderung reagiert das Unternehmen auf die wachsende Einbindung in die global agierende HSBC-Bankengruppe wie auch verstärkte eigene Aktivitäten auf dem internationalen Immobilienmarkt. So engagiert sich die 100prozentige Tochter des Düsseldorfer Traditionsbankhauses HSBC Trinkaus & Burkhardt aktuell in Brisbane, Australien. Neben dem Ausbau mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|