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RNZ: Die SPD träumt

Geschrieben am 09-05-2008

Heidelberg (ots) - Von Klaus Welzel
Die SPD übt sich wieder einmal in ihrer Lieblingsdisziplin: Das Fell
des Bären großzügig zu verteilen, lange bevor das Tier auch nur in
Sichtweite kommt. Und das geht so: Wenn die CSU im September in
Bayern ordentlich Federn lassen muss, und die SPD entsprechend
zulegt, dann verschieben sich die Mehrheitsverhältnisse in der
Bundesversammlung dergestalt, dass Union und FDP Horst Köhler nicht
im Alleingang eine zweite Amtszeit bescheren können.
Eine Rechnung mit zu vielen Variablen: Erstens muss es so nicht
kommen, zweitens hätte dann Rot-Grün auch keine Mehrheit. Ohne die
Linke ginge nichts. Hier sollte die Debatte eigentlich beendet sein.
Denn wenn Rot-Rot-Grün gemeinsam einen allseits akzeptierten
Präsidenten stürzt, dann brauchen die Parteien im Herbst erst gar
nicht zur Bundestagswahl antreten. Und Kurt Beck könnte die K-Frage
lösen, indem er gleich Oskar Lafontaine vorschlägt.
Nichts gegen Gesine Schwan - und viel für die erste Frau als
Bundespräsidentin. Nur muss so eine Wahl auch politisch Sinn machen.
Das wäre hier nicht der Fall. Die Sozialdemokraten können nicht aus
eigener Kraft einen Bundespräsidenten ihrer Wahl durchsetzen. Damit
sollte sie sich abfinden und ihre taktische Energie lieber für die
Bundestagswahl 2009 aufwenden. Das wird schwer genug sein.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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