Rentenmarkt: Belastendes Momentum hält zunächst an
Geschrieben am 23-05-2006 |
Mainz (ots) - Ein Cocktail aus insgesamt positiven konjunkturellen Rahmendaten sowie durch haussierende Rohstoffmärkte bestärkte Sorgen um künftige Inflationseffekte haben bisher nicht zugelassen, dass nennenswert Druck von den Renditen genommen wurde. Vielmehr deutet sich an, dass seitens der Notenbanken kaum mit einer klaren Absage an weitere Leitzinsanhebungen zu rechnen ist, solange die Inflationserwartungen noch aufwärts streben bzw. von konjunktureller Seite keine deutliche Verschlechterung spürbar wird. Ausgehend vom Jahrestief Anfang Januar legten zehnjährige Staatspapiere in den USA und im Euroraum bisher in der Spitze um über 80 Basispunkte zu und haben damit bereits eine stärkere Schwankungsbreite durchlaufen als im gesamten Jahr 2005. Das Anlageergebnis zehnjähriger Bundesanleihen beziffert sich infolge des stetigen Renditeanstiegs seit Jahresultimo auf einen Verlust von 4 Prozent, während mit zweijährigen Papieren immerhin ein Minus knapp vermieden werden konnte.
Das konjunkturelle Gesamtbild ist zwar vom Tenor unverändert positiv, weist jedoch neben Licht inzwischen auch vereinzelt Schatten auf. Zur Unsicherheit in der US-Wirtschaft trägt inzwischen auch der Konsum bei, dem trotz weiterhin robuster Trends am Arbeitsmarkt seitens des gestiegenen Zinsniveaus zunehmende Belastungen drohen, wie sie sich derzeit schon am Häusermarkt andeuten. Auch die Indikatoren des Verbrauchervertrauens weisen aktuell in Richtung Abschwächung. Damit zeichnet sich für die USA ein Wachstumsszenario ab, das sich weniger auf den Konsum als auf die Investitionen als Treiber stützt. Diese Hoffnung wird untermauert durch den stellenweisen Mangel an Facharbeitskräften sowie die höhere Auslastung der Produktionskapazitäten (mit 81,9 inzwischen über dem Durchschnitt der Jahre 1972 bis 2005 von 81 Prozent). Umgekehrt spricht gerade diese Konstellation auch dafür, dass trotz relativ moderater Entwicklung der Kerninflation (April: +2,3 Prozent) die Wiederbeschleunigung der allgemeinen Teuerung (April: +3,5 Prozent gegenüber Vorjahr) nicht aus dem Blick verloren werden darf. Ähnliches gilt für den Euroraum (Kernrate im April mit +1,6 Prozent auf höchstem Stand seit einem Jahr) zumal die Europäische Zentralbank die Geldpolitik derzeit noch als unterstützend" einstuft und auf die zuletzt gestiegenen Inflationserwartungen hinweist. Der stärkere Euro sowie Anzeichen für nachlassenden Auftrieb bei den Konjunkturerwartungen (ZEW-Index im Mai 50 nach zuvor 62,7 Punkten) mindern hier nur etwas den Druck.
Unter dem Strich resultieren die Hauptrisiken derzeit nicht primär aus guten Wirtschaftsdaten, sondern aus der Entwicklung der Preise. Auch bekannte Faktoren wie Verschiebung der Währungsrelationen, US-Defizitproblematik oder wachsender Finanzierungsbedarf der Realwirtschaft können temporär zu erhöhten Schwankungen an den Anleihemärkten führen. Bei kürzeren Laufzeiten hat sich inzwischen durch die Erwartung von bis zu drei weiteren EZB-Leitzinsschritten ein gewisser Risikopuffer aufgebaut. Bei längeren Laufzeiten wirkt demgegenüber auch der jüngste Bruch eines langjährigen Abwärtstrends charttechnisch belastend und bestärkt Tendenzen zur Reorientierung der Investoren weg von langen Laufzeiten. Kürzere Laufzeiten bleiben daher noch die bevorzugte Anlagevariante.
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