Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Armut
Geschrieben am 19-05-2008 |
Rostock (ots) - Beschämend. Der Entwurf des neuen Armuts- und Reichtumsberichtes der Bundesregierung, von SPD-Sozialminister Olaf Scholz offenbar auch als Gegengewicht zur virtuellen Steuersenkungsdebatte der letzten Tage gedacht, erteilt der Sozialpolitik der letzten Jahre ein glatte Sechs. Armut in der an sich reichen Bundesrepublik ist dabei weniger die Frage des Sattessen-Könnens, sondern Armut schmälert die Teilhabe an der Gesellschaft. Zum tristen Befund gehört auch, dass die Reformen der letzten Jahre, dass Minijobs, Leiharbeit und Niedriglöhne zwar zu mehr Beschäftigung für viele, aber kaum zu mehr Wohlstand geführt haben. Armut trotz Arbeit ist eine neue, bittere Erfahrung für Tausende. Der Politik muss mehr einfallen, um Armut wirksam zu begegnen, als nur nach Mindestlöhnen oder Steuersenkungen zu rufen. Gebraucht wird ein ganzer Strauß von Maßnahmen, kein ideologischer Streit.
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Pressekontakt: Ostsee-Zeitung Harald Kroeplin Telefon: +49 (0381) 365-439 harald.kroeplin@ostsee-zeitung.de
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