 Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Artenschutz-Konferenz
Geschrieben am 19-05-2008 |
Wiesbaden (ots) - Ehrgeizige Gastgeber und ein wachsendes
Bewusstsein, dass die sorglose Ausplünderung der Natur so nicht
weitergehen kann: Die zweiwöchige UN-Konferenz zur Artenvielfalt hat
zumindest die Chance, ein vorzeigbares und nachhaltiges Ergebnis zu
erreichen. Immerhin geht es um nichts weniger als die Rettung der
Welt, so wie wir sie kennen. Für das Reifen dieser Erkenntnis wurden
viele Jahre verschwendet, in denen riesige Tagungen mit klitzekleinen
Resultaten abgehalten wurden. Damit muss endlich Schluss sein. Vier
Grundübel stehen dem bislang entgegen: nationale Egoismen, Armut,
Korruption und Profitgier. Nur in dem Maße, wie es den Staaten dieser
Erde gelingt, sie einzudämmen, ist der Schutz von Pflanzen, Tieren,
Ökosystemen und Klima zu schaffen. Der weiter fortschreitenden
Abholzung der Regenwälder Einhalt zu gebieten, das steht ganz oben
auf der Prioritätenliste. Aber auch mit Überfischung der Meere und
umbekümmerter Umweltverschmutzung zerstört der Mensch seine eigene
Existenzgrundlage. Gegen die Natur werden sich Wachstum und Wohlstand
für die Menschheit nicht erreichen lassen. Naturschutz im 21.
Jahrhundert kann deshalb nicht mehr als Hobby von Schöngeistern oder
als staatliche Nebensache betrieben werden. Dazu sind die
Schadensbilanzen mittlerweile zu hoch. Auch die Konferenz von Bonn
wird sich daran messen lassen müssen, wie konkret die finanziellen
Zusagen für Schutzprojekte sein werden. Das weltweit koordinierte,
gemeinsame politische Handeln hinkt leider der Globalisierung von
Waren- und Finanzströmen noch immer gewaltig hinterher.
Originaltext: Wiesbadener Kurier
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Wiesbadener Kurier
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