Roland Berger Studie: Nur neun Prozent der deutschen Unternehmen fürchten direkte Folgen der Subprime-Krise - Drei Viertel wollen restrukturieren
Geschrieben am 20-05-2008 |
München (ots) -
- Nur neun Prozent der Befragten glauben, dass sich die Subprime-Krise maßgeblich auf ihr eigenes Geschäft auswirken wird - Rund zwei Drittel fürchten aber eine konservative Kreditvergabe und gedämpfte Konjunkturentwicklung - Strategische Ziele wie Wachstum, Ausbau von Marktanteilen und Investitionen in F&E müssen vor allem aus dem operativen Geschäft finanziert werden - Drei Viertel der Unternehmen wollen mittelfristig restrukturieren - Best-practice-Unternehmen steigern Umsatz, Ergebnis und Cashflow deutlich und können Bankdarlehen und Working Capital reduzieren - Kostensenkungen bleiben wichtigste Restrukturierungsmaßnahme, besonders bei Personal-, Material- und Sachkosten
Deutsche Unternehmer schätzen die Folgen der Subprime-Krise für ihr eigenes Unternehmen geringer ein als für die Gesamtwirtschaft. Nach einer Umfrage von Roland Berger Strategy Consultants unter rund 800 Vorständen und Geschäftsführern deutscher Mittelständler und Großkonzerne erwarten nur neun Prozent, dass ihr Unternehmen direkt stark betroffen sein wird (Gesamtwirtschaft 35 Prozent). Die Mehrheit der befragten Unternehmen rechnet aber mit schlechteren Kreditkonditionen und einer gedämpften Konjunkturentwicklung. Als wichtigste Zukunftsthemen gelten strategische Fragestellungen wie Wachstum, der Ausbau von Marktanteilen sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die Mittel dafür sollen vor allem aus dem operativen Geschäft kommen. 73 Prozent der Firmen sehen mittelfristig Restrukturierungsbedarf.
Firmen unterschätzen Auswirkungen der Subprime-Krise
Nur neun Prozent der befragten Vorstände und Geschäftsführer deutscher Mittelständler und Großkonzerne meinen, ihr eigenes Unternehmen sei stark von der Subprime-Krise betroffen. 35 Prozent der Befragten aus 15 Branchen und Unternehmen aller Größen erwarten aber, dass die Subprime-Krise sich stark auf die inländische Gesamtwirtschaft auswirken wird. Die Folgen der Subprime-Krise werden zwar vor allem als Problem für die Finanzdienstleistungsbranche wahrgenommen. Die meisten Befragten fürchten aber indirekte Folgen: So erwarten etwa 68 Prozent eine konservativere Kreditvergabe, 61 Prozent eine gedämpfte konjunkturelle Entwicklung und 52 Prozent schlechtere Kreditkonditionen. Rund 40 Prozent rechnen mit konservativerem Investitionsverhalten und schwächeren Im- und Exporten. "Diese Einschätzungen der indirekten Folgen widersprechen der generellen Erwartung der Unternehmen, dass die Subprime-Krise sich nur wenig aufs eigene Geschäft auswirken wird", sagt Michael Blatz, Partner und Leiter des Kompetenzzentrums Corporate Performance bei Roland Berger Strategy Consultants.
Kreditknappheit gefährdet Wachstum und Investitionen
Strategiethemen wie Wachstum, Allianzen und M&A-Aktivitäten stehen bei vielen Unternehmen auf der Agenda. 42 Prozent streben danach, im Ausland zu wachsen, 31 Prozent wollen ihre Marktanteile im Heimatmarkt ausbauen und 22 Prozent strategische Allianzen bilden. "Die indirekten Folgen der Subprime-Krise behindern die strategischen Ziele der Unternehmen", meint Roland Berger Partner und Studienautor Max Falckenberg. "Denn wird die Finanzierung erschwert, stellt dies auch das Wachstum in Frage." Zwar gelten Bankenkredite immer noch als zweitwichtigste Finanzierungsquelle. Aber immerhin 40 Prozent der Firmen wollen die nötige Liquidität im operativen Geschäft erwirtschaften.
Drei Viertel wollen mittelfristig restrukturieren
73 Prozent der Befragten erwarten in den nächsten zwei bis drei Jahren Restrukturierungsbedarf oder erachten Restrukturierung generell als Daueraufgabe. Wesentliche externe Faktoren, wie Wettbewerbsdruck, Globalisierung und eine Überreaktion der jeweiligen Branche, machen eine Restrukturierung wahrscheinlicher.
Best-practice-Unternehmen reagieren schnell
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren einer erfolgreichen Restrukturierung - Unterstützung durch das Management, intensives Projekt-Controlling und eine schnelle Umsetzung von Maßnahmen bei Krisenanzeichen - haben in den Augen der Befragten gegenüber 2006 an Bedeutung verloren. Besonders die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen Restrukturierungsmaßnahmen umsetzen, halten nur noch 32 Prozent für sehr wichtig (2006: 52 Prozent). Allerdings bezeichnen 62 Prozent der Unternehmen, die erfolgreich restrukturiert haben, die schnelle Umsetzung als wichtigen Erfolgsfaktor. "Unternehmen, die schnell reagieren, sind also besonders erfolgreich", sagt Falckenberg. "Und fast die Hälfte der Best-practice-Unternehmen hat länger als 18 Monate restrukturiert."
Erfolgreiche Restrukturierungen steigern Ergebnis um mehr als 15 Prozent
Zwei Drittel der erfolgreich restrukturierten Unternehmen verbuchten Umsatzsteigerungen von mehr als 15 Prozent. Etwa drei Viertel steigerten Ergebnis und Cashflow deutlich. 83 Prozent konnten ihre Bankdarlehen und 67 Prozent ihr Working Capital um mehr als 15 Prozent reduzieren. Wichtigste Maßnahmen bei Restrukturierungen bleiben Kostensenkungen, besonders bei Personal-, Material- und Sachkosten sowie Overhead-Funktionen. Veränderungen im Produkt- und Beteiligungsportfolio folgen.
Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 35 Büros in 24 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.000 Mitarbeiter haben im Jahr 2007 einen Honorarumsatz von über 600 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 160 Partnern.
Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2
Pressekontakt: Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an:
Susanne Horstmann Roland Berger Strategy Consultants Tel. +49 89 9230-8349, Fax +49 89 9230-8599 E-Mail: press@de.rolandberger.com www.rolandberger.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
137832
weitere Artikel:
- ITGI Medical meldet Markteinführung des beschichteten Over and Under(R) Perikardstents in Grossbritannien, der Schweiz und Irland Or Akiva, Israel (ots/PRNewswire) - ITGI Medical, Ltd. (TASE: ITGI), ein in der Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Stents mit heterologer Gewebebeschichtung tätiges Unternehmen, gab heute die Markteinführung des CE-zugelassenen Over and Under(R) Pericardium Covered Stents (PCS, beschichteter Perikardstent) in Grossbritannien, der Schweiz und Irland bekannt. Der Over and Under(R) PCS ist ein 100 % mit heterologem Gewebe beschichteter Stent, der als Barriere zwischen der Wand und dem Lumen von Herzkranzgefässen entwickelt mehr...
- Warum der Kauf einer Miet-Immobilie als Kapitalanlage lohnt München (ots) - Geld anlegen kann man nicht nur an der Börse oder bei Banken. Eine wenig beachtete, aber durchaus rentable Anlageform sind vermietete Immobilien. Zum einen erzielen Käufer Mieteinkünfte, zum anderen genießen sie erhebliche Steuervorteile. So lassen sich die Finanzierungskosten sowie anfallender Sanierungs- und Renovierungsaufwand von den Einkünften absetzen. Hinzu kommen steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten auf den Immobilienwert. Unterm Strich erzielen vermietete Wohnimmobilien etwa fünf bis sechs Prozent Rendite pro mehr...
- Agile System Environment von Dexton erfüllt Anforderungen der Leiter für Informationstechnologie nach umsetzbaren Echtzeit-Informationen CAPELLE A/D IJSSEL, Niederlande, May 20 (ots/PRNewswire) - - Jüngste Studie zeigt: 90 Prozent aller Leiter von Informationstechnologieabteilungen verfügen nicht über notwendige Geschäftsinformationen in Echtzeit Dexton, ein niederländisches Softwareunternehmen mit über 20-jähriger Erfahrung bei komplexen Integrationsprozessen, gab heute bekannt, dass die Agile System Environment-Plattform (ASE) des Unternehmens Chief Information Officer (CIO) und Bereichsleiter dazu befähige, "Business Intelligence" durch die Bereitstellung umsetzbarer mehr...
- LaDress strebt weiterhin Perfektion an mit der Kreation zweier einzigartiger Kleider, passend für jede Gelegenheit Amsterdam (ots/PRNewswire) - LaDress und das perfekte Kleid Obwohl es LaDress noch nicht sehr lange gibt, haben sich viele Frauen schon in die Vision der Gründerin Simone van Trojen verliebt und in all die Jahre ihres Strebens nach dem perfekten Kleid. Der Name LaDress steht für fabelhafte Kleider, die man jeden Tag und zu jeder Tageszeit anziehen kann, und hat mittlerweile viele treue Fans rund um den Globus. Die Philosophie von LaDress und der Traum eines jeden Modeliebhabers werden mit dem scheinbar einfachen Kittelkleid, das in traumhaften mehr...
- QVC und Fairtrade vereinbaren Zusammenarbeit / Ab Juni Heimtextilien und Wäsche aus Fairem Handel bei Deutschlands führendem Teleshopping-Unternehmen Düsseldorf (ots) - QVC wird ab 1. Juni Fairtrade-Produkte anbieten. Das haben der deutsche Marktführer für Teleshopping und Fairtrade vereinbart. Dabei nimmt QVC als erstes Teleshopping-Unternehmen in Deutschland Textilien aus Fairem Handel unter dem Gütesiegel von TransFair auf. In Deutschland sind Textilien aus Fairtrade-Baumwolle erst seit Herbst 2007 erhältlich. QVC bietet nun seinen Kunden die Möglichkeit, Heimtextilien sowie Tag- und Nachtwäsche aus Fairem Handel zu beziehen, die den Baumwollproduzenten aus Entwicklungsländern einen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|