WAZ: Rauchverbot in NRW kommt doch
Geschrieben am 22-05-2008 |
Essen (ots) - Der am gestrigen Dienstag vom Gesundheitsministerium angekündigte Modellversuch, das ab 1. Juli geltende Rauchverbot für Einraum-Kneipen mit neuartigen Absauganlagen auszusetzen, findet nun doch nicht statt. Das berichtet die in Essen erscheindende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat am Mittwoch seinen Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in die Schranken gewiesen und den Plan für eine Testphase stoppen lassen. "Wir müssen an den Gesundheitsschutz von 18 Millionen Menschen denken", heißt es aus der Staatskanzlei. "Es gibt heute keinerlei von Ärzten als unbedenklich angesehene Grenzwerte für die 4000 Schadstoffe im Zigarettenqualm, deshalb gilt ab 1. Juli in allen Kneipen der Grenzwert Null. Und dieser Wert wird von keiner Lüftungsanlage erreicht." Die Idee eines Modellversuches sei vom Gesundheitsministerium nicht ausreichend durchdacht worden. Man habe vorschnell dem Druck der FDP nachgegeben. Am Mittwoch hatten im Ministerium und beim Gaststättenverband viele Wirte angefragt, ob sie am Test teilnehmen und allen Gästen das Rauchen weiter erlauben dürften. Scharfe Kritik äußerten Grünen- und SPD-Abgeordnete: In der Testphase würden "Menschenversuche beim Gesundheitsschutz" gemacht, da unklar sei, ob die Anlagen genug Schutz böten. Nach dem Nichtraucher-Schutzgesetz dürfen die Wirte ihre Gäste ab 1. Juli nur noch rauchen lassen, wenn sie einen größeren abgetrennten Nichtraucher-Raum haben. Eine von der FDP durchgedrückte "Innovationsklausel" besagt, dass es Ausnahmen geben kann, "wenn durch technische Vorkehrungen ein dem Rauchverbot gleichwertiger Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens gewährleistet" sei. Die Klausel soll nun erst nach einer Verordnung des Ministeriums umgesetzt werden, die innerhalb der nächsten zwei Jahre erarbeitet wird. Auch der Gaststättenverband kennt keine Anlage, die den gleichen Schutz wie ein Rauchverbot bietet. "Wenn man Null Moleküle Rauch anstrebt, kann man das vergessen", sagte Sprecher Thorsten Hellwig. Die Wirte sollten lieber auf die Ausnahme setzen, dass bei geschlossenen Gesellschaften und in Raucherclubs auch künftig kein Rauchverbot gilt. Zudem hoffe man auf eine Verhandlung des Verfassungsgerichts am 11. Juni.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 / 804-2727 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
138359
weitere Artikel:
- Revue SCHWEIZ 6/08: Walensee - Stille Wasser gründen tief - Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100003502 - Solothurn (ots) - Einst flösste der Anblick des Walensees Fischern, Händlern und Seeleuten Angst ein, denn die sturmgepeitschten Fluten verschlangen alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Zwischen 1960 und 1987 wurde der Walensee dann zum Alptraum jedes Autofahrers - stundenlanges Warten im Stau war an der Tagesordnung. Doch diese Zeiten sind endgültig vorbei: ungetrübt geniessen Wanderer, Kletterer und Wassersportler mehr...
- Der DUH-Artenschutz-Fall des Tages (Teil 3): Niedersachsens Umweltminister geht mit Kettensäge auf FFH-Naturschutz-Gebiet los Berlin (ots) - Teil 3 der DUH-Serie zum Stand des Naturschutzes in Deutschland anlässlich der UN-Biodiversitätskonferenz: Der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) legt mit der Kettensäge höchstpersönlich Hand an an ein Naturschutzgebiet in der Elbtal-Aue - Eine Beschwerde der DUH bei der EU-Kommission verhindert die weitere Zerstörung des Auwaldes - Die EU-Kommission leitet daraufhin Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein und wirft Sander Verstoß gegen die "Verpflichtung zur loyalen Zusammenarbeit" vor mehr...
- Internationaler Tag der biologischen Vielfalt: BUND ruft zur bundesweiten Falterzählung auf Berlin (ots) - Anlässlich des heutigen Internationalen Tages der biologischen Vielfalt ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für das kommende Wochenende zu einer bundesweiten Schmetterlingszählung auf. Im vierten Jahr in Folge findet die Aktion "Abenteuer Faltertage" diesmal parallel zur Bonner UN-Naturschutzkonferenz statt. Mit ihren variationsreichen Farben, Mustern und Formen böten Schmetterlinge ein anschauliches Beispiel für die Artenvielfalt und deren Bedrohung. "Das Verschwinden dieser bemerkenswerten Insekten mehr...
- Neue Wege zur medizinisch-pflegerischen Versorgung in Sachsen Leipzig (ots) - Politik, Ärztekammer und Pflegeeinrichtungen gemeinsam gegen Unterversorgung und für neue Modellversuche Im Mittelpunkt der konstruktiven Diskussion auf dem ersten sächsischen bpa-Pflegesymposium in Leipzig standen die "Gemeindeschwestern" und erste Zwischenergebnisse zu diesem Modell. Mit Spritze und Laptop ist diese Schwester - auch bekannt als "Schwester Agnes" - als Angestellte des Hausarztes zu dessen Entlastung zu Hausbesuchen unterwegs. Nach neuesten Erkenntnissen erhalten 42% der von den "Gemeindeschwestern" mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Kandidatur für Amt des Bundespräsidenten SPD will Gesine Schwan ins Rennen schicken Halle (ots) - Nach der Erklärung Horst Köhler, für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident kandidieren zu wollen, wird der SPD-Parteivorstand am kommenden Montag die scheidende Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Gesine Schwan, als Kandidatin für das höchste Staatsamt vorschlagen. "Wenn eine Persönlichkeit wie Frau Schwan, die zu den gesell schaftlichen Grundsatzfragen etwas zu sagen hat, sich bereit erklärt, ist ihre Kandidatur für die SPD eine Selbstverständlichkeit", sagte SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer der in Halle mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|