Porno- und Gewaltvideos auch an Schulen allgegenwärtig
Geschrieben am 22-05-2008 |
Berlin (ots) - Als aus pädagogischer und jugendpsychologischer Sicht sehr problematisch hat es der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, bezeichnet, dass Kinder und Jugendliche immer früher mit jugendgefährdendem Bild- und Textmaterial aus dem Internet konfrontiert seien. Diese Entwicklung sei auch intensiv an den Schulen spürbar. Immer häufiger berichteten Betroffene und Lehrer von Vorfällen, bei denen z.B. schon zehnjährigen Mädchen in Schulpausen oder vor und nach dem Unterricht Porno- und Gewaltvideos auf Handys gezeigt oder zum Herunterladen von fast gleichaltrigen Mitschülern angeboten werden.
Jugendschutz im Internet praktisch nicht mehr existent
"Tatsache ist, dass der Jugendschutz im Internet praktisch nicht mehr existent ist. Es gehört heute schon fast zum Allgemeinwissen, insbesondere von Jungen ab 12 Jahren, wie und wo man im Internet oder über Freunde ohne Schwierigkeiten an problematische Inhalte wie sehr extreme Sexualitätsdarstellungen und brutale Bilddateien und Spielsequenzen kommt", betonte Meidinger.
Pädagogen registrierten dies u.a. durch den Gebrauch von einschlägigen Ausdrücken und Schimpfwörtern aus diesem Bereich durch Schüler.
Der Verbandsvorsitzende wies darauf hin, dass zahlreiche Kinder und Jugendliche trotz äußerlichen Imponiergehabes oder zur Schau getragener Coolness durch die Konfrontation mit solchen Internetdateien innerlich zutiefst verunsichert und teilweise auch geschockt seien. Nach Auffassung von Jugendpsychologen kann ein zu früher Kontakt mit extremen Porno- und Gewaltdarstellungen die Entwicklung einer gefestigten und gesunden Einstellung zur Sexualität nachhaltig und teilweise dauerhaft beschädigen.
Schule und Eltern müssen ihre Erziehungsaufgabe auch in diesem Bereich ernst nehmen!
Meidinger verlangte eine umfassende pädagogische und erzieherische Offensive, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche mit dieser Entwicklung allein gelassen werden. Gefordert seien Politik, Lehrer und Eltern gleichermaßen. Zwar sei es eine Illusion zu glauben, durch gesetzliche Verbote wäre dieses Problem zu lösen, das heiße aber nicht, dass nicht zum Beispiel über eine stärkere politische Einflussnahme auf Suchmaschinen und die obligatorische Integration von Schutzfiltern in Computerbetriebssystemen Verbesserungen erzielbar seien, so der Verbandschef. An die Eltern appellierte Meidinger, ihre Erziehungsverantwortung im Bereich der Internetnutzung durch ihre Kinder ernst zu nehmen. Er betonte: "Zwar ist es eine Binsenweisheit, dass heute wohl fast jeder Zwölfjährige über eine größere Internetkompetenz als seine Eltern verfügt. Es ist aber enorm bedeutsam, dass Eltern mit ihren Kindern über deren Interneterfahrungen und Internetkontakte reden. Väter und Mütter müssen sich dafür interessieren, was sich in den Köpfen und auf den Computern ihrer Söhne und Töchter abspielt!"
Aber auch die Lehrkräfte und Schulleitungen dürften die Augen vor der geänderten Realität nicht verschließen, so Meidinger: " Zum einen muss sich der Sexualitätsunterricht auf die neuen Gegebenheiten einstellen und auch stärker auf bisher ausgesparte Inhalte eingehen, um die Fragen und Probleme Jugendlicher aufzufangen. Zum anderen darf es keine Toleranz geben, wenn Porno- oder Gewaltvideos auf Speichermedien in die Schule mitgebracht werden. Wer damit erwischt wird, muss mit empfindlichen Strafen rechnen!"
Originaltext: Deutscher Philologenverband Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2
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