RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Linkspartei
Geschrieben am 25-05-2008 |
Heidelberg (ots) - Stilkritik per Stimmzettel, mit dem der Machtmensch Lafontaine mal kurz kalt geduscht wird - soviel demokratisches Geklimper darf bei den Linken schon sein. In Cottbus äußerten sich bei der Wahl ohnmächtige Reflexe der alten PDS, die sich vom Saarländer untergepflügt fühlt. Aber ohne ihn wäre die Partei-Fusion nichts. Das wissen auch die Alt-Kader aus dem Osten. Oskar Lafontaine mag bei den Linken zahlenmäßig eine Minderheit repräsentieren. Diese ist aber strategisch der bedeutsamer Teil. Der Saarländer vertritt und reorganisiert den unter Schröder abgefallenen linken Flügel der SPD. Und er arbeitet mit allen Mitteln auf den Showdown hin. Irgendwann wir er den Sozialdemokraten die Machtfrage stellen. Sein professionell angelegtes Projekt des Mitregierens aus der Opposition läuft unter den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen bestens. Die Linke bleibt zuständig für eine Politik des hemmungslosen Forderns, das jeden Wettbewerber überfordern muss. Und deshalb wäre auch ein Parteiprogramm für die Linke derzeit nur hinderlich.
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