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PISA hat Bildungspolitik mobilisiert: INSM-Studie "Politik-Check Schule" dokumentiert Fortschritte in allen Bundesländern

Geschrieben am 27-05-2008

Köln / Berlin (ots) -

- Querverweis: Kurzbericht zur INSM-Studie "Politik-Check" Schule
sowie INSM-Pressemitteilung zur INSM-Studie "Politik-Check
Schule" liegen in der digitalen Pressemappe zum Download vor und
sind unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Köln. - Der PISA-Schock zeigt Wirkung: Alle 16 Landesregierungen
haben - wenn auch in unterschiedlichem Tempo - ihre Schulgesetze und
ihre Schulpolitik modernisiert. In Schulnoten ausgedrückt reichen die
Verbesserungen insgesamt betrachtet von "gut" bis "befriedigend", so
die Studie "Politik-Check Schule" des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM). Sie stellt den Bundesländern ein Zeugnis aus.
IW-Direktor Professor Michael Hüther präsentierte die Ergebnisse
heute in Berlin in Anwesenheit der nordrhein-westfälischen
Schulministerin Barbara Sommer. Nordrhein-Westfalen ist Spitzenreiter
einer Gruppe von fünf Bundesländern, die ihre schulpolitischen
Hausaufgaben besonders gut erledigt haben:

Neben Nordrhein-Westfalen sind das Berlin, Hamburg, Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern die alle ein glattes "gut" erhalten. Diese
Noten setzen sich zusammen aus den Wertungen in fünf Handlungsfeldern

Bildungsziele: Die IW-Wissenschaftler analysieren hier, welche
schulpolitischen Verbesserungen die Landesregierungen in ihren
Schulgesetzen verankert haben. Dazu gehört die Selbstverpflichtung,
sich an den von der Kultusministerkonferenz beschlossenen
Bildungsstandards zu orientieren, für systematische
Qualitätssicherung zu sorgen und die Schulen mit mehr
Selbstständigkeit auszustatten. Bei der Verankerung der
"Bildungsziele" schnitten die Bundesländer Berlin und
Nordrhein-Westfalen mit "sehr gut" ab. Die weiteren Bereiche zeigen,
wie weit der politische Anspruch in die Realität umgesetzt wird:

Qualitätssicherung: Gefragt wird hier, welche verbindlichen
Instrumente einge-führt wurden, um Lernerfolge zu messen und zu
verbessern. Dazu zählen landesweite Schulinspektionen und
Vergleichsarbeiten in allen Schulen sowie zentrale Prüfungen.
Spitzenreiter sind Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen (alle 1-)
sowie Bayern, Niedersachsen und Sachsen (jeweils 2+).

Systemmanagement: Hier geht es um die Frage, wie selbstständig
Schulen bereits arbeiten können, und wie viele Kompetenzen die
Landesregierungen den Schulleitern zugestehen. Spitzenreiter ist hier
Mecklenburg-Vorpommern mit einer 1. Dort liegt die Verantwortung für
den Unterrichtserfolg sowie die Einstellung von Lehrern, bereits
weitgehend in den Händen der Schulleiter.

Schulkultur: Hier teilen sich die Länder Baden-Württemberg und
Schleswig-Holstein (jeweils 2-) die Spitzenposition. Schulen dort
sind aufgefordert, ihre pä-dagogische Praxis an einem Schulprogramm
zu orientieren. Defizite gibt es bundesweit beim Angebot
verpflichtender Ganztagsschulen, die vor allem für die Förderung von
Kindern aus bildungsärmeren Schichten sehr wichtig sind.

Lehren und Lernen: Politik muss Schulen eindeutige Ziele vorgeben,
welche Kompetenzen Schüler in bestimmten Abschnitten ihrer
Schullaufbahn haben müssen. Gefordert sind auch Kernlehrpläne, die
konkret formulieren, wie der Unterricht gestaltet werden sollte,
damit bestimmte Kompetenzen erworben werden können. Bes-tes
Bundesland in diesem Qualitätsbereich ist Hessen (2+). Die Politik
gibt dort eindeutige Ziele vor, welche Kompetenzen Schüler in
bestimmten Abschnitten ihrer Schullaufbahn haben müssen. Hessen
verfügt darüber hinaus über gute Angebote zur Förderung bestimmter
Zielgruppen wie hochbegabte oder lernschwache Schüler.

Fazit: "Unsere Studie belegt, dass alle Landesregierungen die aus
Expertensicht notwendigen bildungspolitischen Ziele in ihren
Schulgesetzen inzwischen klar formuliert haben", kommentierte
IW-Direktor Hüther die Ergebnisse des Politik-Checks Schule. Die
Studie deckt aber auch auf, wo die Länder auf dem Weg zu besserer
Schulbildung noch Nachholbedarf haben.

Hüther: "In vielen Bundesländern zögert die Politik noch, den
Schulen echte Selbstständigkeit und den Schulleitern die nötigen
Führungskompetenzen einzuräumen, die sie brauchen, um ihre Schulen zu
besseren Lernerfolgen zu führen. Schulleiter, die keine Disziplinar-
und Budgetrechte haben, können ihr Unterrichtsteam nicht nach
Leistung bezahlen und haben damit ein Motivationsproblem. Das muss
sich ändern." Schulleiter müssen nach Auffassung Hüthers darüber
hinaus das Recht erhalten, eigenverantwortlich Lehrer einzustellen.

"Die Bildungspolitik muss Schulen darauf verpflichten, ihre
Leistung transparent zu machen, damit Eltern wissen, wo sie ihre
Kinder einschulen", forderte INSM-Geschäftsführer Max A. Höfer. Die
INSM-Expertise hatte ergeben, dass die interne und externe Prüfung
der Leistungen von Schulen sowie ihrer Unterrichtsqualität in vielen
Bundesländern erst am Anfang steht. Höfer: "Schulwahl darf kein
Blindflug sein. In Schweden werden Schulleistungen im Internet
veröffentlicht. Das sollte auch in Deutschland so sein, denn
Wettbewerb führt zu besseren Ergebnissen. Deshalb brauchen wir
Transparenz."

Ein weiteres flächendeckendes Defizit, das der "Politik-Check
Schule" offenbart: Bundesweit gibt es zu wenige Ganztagsschulen mit
verpflichtendem Angebot. "Wir brauchen die ganztägige Betreuung, weil
wir so Schüler besser erreichen und mehr Bildung vermitteln können",
so Professor Hüther. Defizite in der Zeiteffizienz gibt es in vielen
Ländern auch noch, weil dort ein konkreter gesetzlicher Auftrag an
die Schulen fehlt, Schüler durch gezielte Förderung vor Sitzenbleiben
zu schützen.

Insgesamt belegt der INSM-"Politik-Check Schule" jedoch, dass die
Kultuspolitiker aller Länder die Herausforderung nach dem PISA-Schock
von 2001 als Handlungsaufforderung verstanden haben. Die Expertise
lässt auf bessere Lern- und Unterrichtserfolge in den kommenden
Jahren hoffen.

Umfangreiche Informationen sowie ausführliche Profile aller
Bundesländer finden Sie auf www.insm-bildungsmonitor.de .

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:
Carsten Seim, INSM-Projektleiter "Schulpolitik-Check", Tel.: (0221)
4981-403, E-Mail: seim@insm.de


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