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Löw kämpft mit Formschwächen in der Nationalmannschaft

Geschrieben am 28-05-2008

Hamburg (ots) - Zehn Tage vor Beginn der
Fußball-Europameisterschaft ist die deutsche Nationalmannschaft noch
nicht in Topform: Bundestrainer Joachim Löw sagt im ZEITmagazin
LEBEN, er wolle den Leistungsstand einzelner Spieler nicht
kommentieren, "die Anzahl der Schwierigkeiten ist allerdings recht
hoch". Er setze darauf, dass bis zum Turnierbeginn alle "ihre
optimale Leistung abrufen können".

Zur Nominierung von Torhüter René Adler anstelle von Timo
Hildebrandt erklärt Löw, man habe "seine konstante und gute Leistung
in dieser Saison honoriert". Man könne es allerdings so sehen, dass
es im Augenblick mit Jens Lehmann eine Nummer eins und hinter ihm
vier "Nummern drei" gäbe, nämlich neben Adler und Hildebrandt noch
Robert Enke von Hannover 96 und den Schalker Keeper Manuel Neuer.
"Mein Vertrauen in diese vier ist ungebrochen", sagt der
Bundestrainer.

Mit Blick auf die Entwicklung der Nationalspieler in der
Bundesliga rügt Löw das Leistungsniveau in der höchsten Spielklasse.
Der Bundestrainer erklärt, es sei eine Tatsache, "dass wir seit
Jahren in den europäischen Wettbewerben keine entscheidende, schon
gar keine dominierende Rolle mehr spielen". Er wolle die Liga nicht
kritisieren, fährt Löw fort, als Bundestrainer habe er aber "ein
Interesse daran, dass sich das ändert".

Fakt sei, "dass in der Bundesliga, im Vergleich zu England oder
Italien, in der Summe weniger gelaufen wird. Fakt ist außerdem, dass
bei uns das Spiel in der Summe langsamer ist, die Zeit zwischen
Ballannahme und Weiterleitung ist länger. Darüber lässt sich nicht
diskutieren, man kann das alles messen, die Zahlen liegen schwarz auf
weiß auf dem Tisch. Da besteht, ich sage es mal so, die Möglichkeit
zur Optimierung."

Eine "belegbar hohe Zahl an Toren" entstehe nach Freistößen für
die gegnerische Mannschaft, sagt Löw. Daher müsse es gelingen, "bei
der Balleroberung in Strafraumnähe nicht Foul zu spielen". Dies werde
in der Nationalmannschaft "sehr intensiv" trainiert. Unter anderem,
in dem man sich an anderen Sportarten, wie dem Basketball,
orientiere: "Diese Aggressivität in Verbindung mit Selbstbeherrschung
werden wir üben und dabei auf Trainingsmethoden aus dem Basketball
zurückgreifen". Fußball sei "kein Kampfsport, sondern ein
Kampfspiel".

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 23 vom 29. Mai 2008 senden
wir Ihnen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke
Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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