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Europa braucht Kohle und Klimaschutz / Braunkohlenindustrie unterstreicht Bedeutung des Industriezweiges / Jahrestagung in Aachen

Geschrieben am 29-05-2008

Köln (ots) - Kohle bleibt ein unverzichtbarer Energieträger für
Deutschland und Europa. Darauf hat der Vorstandsvorsitzende des
Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV), Matthias Hartung,
hingewiesen. Auf dem diesjährigen Jahreskongress des
Wirtschaftszweiges in Aachen warnte Hartung vor einer kurzsichtigen
Strategie einer entkarbonisierten Energieversorgung:
"Kohlenstoffhaltige Energieträger werden noch für Jahrzehnte
unverzichtbar bleiben." Die Kohle sei derzeit weltweit der
Energieträger mit den größten Zuwachsraten. Eine einseitige Abwendung
von diesem sicheren und reichlich vorhandenen Energieträger berge
große Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten europäischen
Wirtschaftsraumes. "Die Frage ist nicht, ob Kohle gebraucht wird,
sondern wie sie gebraucht wird", erklärte der DEBRIV-Vorsitzende auf
der Jahrestagung.

Seit 1990 hat die Braunkohlenindustrie in Deutschland ihren
CO2-Ausstoß um 47 Prozent gesenkt. Durch neue Anlagen mit höheren
Wirkungsgraden bis hin zur CO2-armen Technologie seien weitere
Reduktionen möglich. Hartung forderte von der EU-Kommission und den
EU-Mitgliedsstaaten maßgebliche Änderungen am System des Handels mit
Emissionszertifikaten. Die ab 2013 geplante kostenpflichtige
Versteigerung und Verknappung der Emissionserlaubnisse müsse Anreize
und verlässliche Rahmenbedingungen für den Bau und Betrieb neuer
Kraftwerke bieten. Dies gelte auch für die etwa 2020 großtechnisch
verfügbare Technik der CO2-Abscheidung und Einlagerung. Aus Sicht der
europäischen Kohleindustrie und der deutschen Braunkohle muss auch
gesichert bleiben, dass die Preise für CO2 innerhalb des europäischen
Emissionshandelssystems nicht zu hoch werden, damit Strom für
Industrie und Haushalte noch bezahlbar bleibt. Da es für den globalen
Klimaschutz unerheblich ist, wo der Ausstoß von Klimagasen vermindert
wird, sollten die Möglichkeiten für weltweite CO2-Minderungsprojekte
(sogenannte JI- und CDM-Projekte) deutlich erweitert werden.

Matthias Hartung hob auch die besondere Bedeutung der CCS (Carbon
Capture and Storage)-Technologie hervor, die eine wichtige
strategische Option für den Einsatz der heimischen Braunkohle vor dem
Hintergrund des Klimaschutzes ist. "Um diese Option nutzen zu können,
benötigen wir sowohl die politische Unterstützung, um die
gesellschaftliche Akzeptanz für die Speicherung von CO2 zu erreichen,
als auch in der Demonstrationsphase bis 2020 geeignete
Förderinstrumente, insbesondere zum Ausbau der Infrastruktur." Hierzu
könnten zum Beispiel Erlöse aus der Versteigerung von
Emissionszertifikaten verwendet werden.

Die Unverzichtbarkeit der deutschen Braunkohle hat sich 2007
erneut bewiesen. Braunkohle sei zum wichtigsten Energieträger der
Elektrizitätswirtschaft geworden, erklärte Hartung. Rund ein Viertel
der deutschen Stromerzeugung beruht derzeit auf Braunkohle. 92
Prozent der gesamten Förderung wurden 2007 zur Stromerzeugung
eingesetzt. "Braunkohle", so Hartung, "ist unser wichtigster
heimischer Energieträger, der wirtschaftlich gewonnen wird und dessen
Nutzung sich über die gesamte Wertschöpfungskette erstreckt." Sowohl
in der Lausitz wie auch im mitteldeutschen Revier verlange die
zuverlässige und langfristige Bedarfsdeckung den Aufschluss neuer
Abbaufelder. Die deutsche Braunkohlenindustrie werde sich bei diesen
Maßnahmen auf ein Mindestmaß an Landschaftsnutzung und Belastungen
für die Regionen beschränken, sicherte der
DEBRIV-Vorstandsvorsitzende zu.

Auf dem diesjährigen Braunkohlentag sprachen auch der
nordrhein-westfälische Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers und
BDI-Präsident Jürgen R. Thumann. Ministerpräsident Dr. Jürgen
Rüttgers unterstrich für Nordrhein-Westfalen, das Industrieland Nr. 1
in Deutschland, die Bedeutung einer sicheren und preiswerten
Stromversorgung auf Basis der heimischen Braunkohle. Die
Modernisierung von Stromerzeugungskapazitäten sei essentiell für die
Erreichung der ambitionierten Klimaschutzziele. Thumann lobte den
Beitrag der Braukohle zur sicheren und wirtschaftlichen
Energieversorgung Deutschlands. Widerstände gegen den Bau moderner
und effizienter Kraftwerke bezeichnete der BDI-Präsident als
"energie- und klimapolitischen Skandal". Fortgeschrittene Technik
bringe Nutzen für Umwelt, Klima und Wettbewerbsfähigkeit.

Originaltext: DEBRIV - Dt. Braunkohlen Industr. Verein
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9341
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9341.rss2

Pressekontakt:
Uwe Maaßen

DEBRIV - Bundesverband Braunkohle
Postfach 40 02 52
50832 Köln

Max-Planck-Straße 37
50858 Köln

T +49 (0)2234 1864 (0) 34
F +49 (0)2234 1864 18
Mobil 0171/4 16 26 89


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