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Wechselwelle sorgt bei Energieversorgern für Kopfschmerzen

Geschrieben am 30-05-2008

Hamburg (ots) - Vorbei sind die Zeiten, in denen die Verbraucher
ihrem Stromlieferanten lebenslange Treue geschworen haben. Im
vergangenen Jahr wechselten nach Schätzungen der Bundesnetzagentur
bereits rund 1,3 Millionen Haushalte ihren Versorger. Die Unternehmen
machen sich deshalb zunehmend Sorgen um ihre Marktposition. 84
Prozent rechnen künftig mit höheren Wechselzahlen bei
Privathaushalten. Gleichzeitig erwarten die Versorger in den
kommenden Jahren ein deutlich schwächeres Wachstum. Vorbei sind also
offenbar die Zeiten glänzender Zahlen. Das sind die Ergebnisse des
Branchenkompass 2008 Energieversorger von Steria Mummert Consulting
in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Noch im vergangenen Jahr haben viele Energieversorger
Rekordergebnisse gemeldet. Nun blicken die Unternehmen mit gedämpften
Erwartungen in die Zukunft. 53 Prozent der Befragten rechnen für
ihre Branche bis 2010 mit einer schlechteren Entwicklung als für die
Gesamtwirtschaft. Insbesondere die großen Energieversorger beurteilen
die künftige Geschäftsentwicklung negativ. Vor allem die
Regulierungsbeschlüsse des Gesetzgebers drücken auf die Stimmung,
ebenso aber auch die zunehmende "Untreue" der Kunden. Eine
Hochrechnung der Verbraucherzentrale Berlin ergab, dass jeder
Prozentpunkt Preiserhöhung eines Stromversorgers ein Prozent der
Abnehmer zum Wettbewerb abwandern lässt .

Die Unternehmen bemühen sich deshalb, die Kundenloyalität zu
stärken, etwa indem sie eine hochwertige Energieberatung anbieten.
Strategisch setzen die Versorger jedoch stärker auf
Neukundengewinnung - auf einem gesättigten Markt wie dem
Energiesektor allerdings keine einfache Aufgabe. Um die
Vertriebsbasis zu erweitern, planen viele Versorger die
Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, darunter auch Konkurrenten.
Mehr als vier von fünf Versorgern wollen mit Stadtwerken
kooperieren. Denn diese haben immer noch die Hoheit über den
Endverbraucher. Mit Regionalversorgern, die auf dem Land eine ähnlich
starke Stellung innehaben wie die Stadtwerke in den Städten, wollen
rund drei Viertel der Versorger Partnerschaften eingehen.

Bereits in den vergangenen Jahren haben immer mehr Stromversorger
auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen außerhalb der Energiebranche
gesetzt. Dieser Trend ist zwar leicht rückläufig, doch knapp jeder
zweite Befragte plant auch in der Zukunft eine Vertriebskooperation
mit Banken, jeder fünfte Versorger möchte mit
Versicherungsgesellschaften zusammenarbeiten.

Hinzu kommt ein neuer Trend: Jeder vierte Versorger streckt
seine Fühler nach Immobiliengesellschaften aus. Hier spielt der
Zugang zu den Zählern und damit zur Kundenschnittstelle eine wichtige
Rolle. Wegen der Liberalisierung des Zählermarktes und der
zunehmenden Verwendung intelligenter Zähler ist mit neuem Wettbewerb
zu rechnen.

Hintergrundinformationen
Für den "Branchenkompass Energieversorger 2008" wurden 100
Führungskräfte aus 100 der größten Energieversorgungsunternehmen
Deutschlands zu den Branchentrends, Investitionszielen und
Unternehmensstrategien befragt. Die befragten Unternehmen
repräsentieren die drei wichtigsten Gruppen der deutschen
Energiewirtschaft: die Stadtwerke, die Regionalversorger und die vier
großen Energiekonzerne. Die Marktforschungsgesellschaft Forsa führte
die Erhebung in Telefoninterviews durch. Befragt wurden jeweils die
Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die
Leiter von Finanzen und Controlling, die Vertriebs- und
Marketingleiter sowie sonstige Führungskräfte.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50272
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Pressekontakt:
Steria Mummert Consulting
Susanne Theisen-Canibol
Tel.: +49 (0) 40 22703-8568
E-Mail: susanne.canibol@extern.steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de



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