Nationale Verzehrsstudie NVS II zeigt: Süßwaren sind keine Dickmacher
Geschrieben am 30-05-2008 |
Bonn (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
- Bei Frauen und Männern in Deutschland tragen "Süßwaren" zu weniger als zehn Prozent zur Energieaufnahme bei. - Bei Frauen und Männern aller Altersgruppen entspricht die Gesamtkalorienzufuhr aus allen Lebensmitteln im Durchschnitt den Richtwerten der deutschsprachigen Ernährungsgesellschaften für niedrige körperliche Aktivität. - Diese Ergebnisse der NVS II lassen sich nicht mit denen der NVS I vergleichen, da die Erhebungsmethodik nicht vergleichbar ist und sich die zu "Süßwaren" zusammengefassten Lebensmittelgruppen stark unterscheiden.
Die gestern während einer Pressekonferenz in Berlin von Bundesminister Horst Seehofer und Prof. Dr. Gerhard Rechkemmer, Max Rubner-Institut, erstmals vorgestellten Ergebnisse des 2. Teils der Nationalen Verzehrsstudie NVS II zeigen für den Bereich der "Süßwaren" und "Knabberartikel", dass diese bei der Kalorienzufuhr der Deutschen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Demnach stammen bei Frauen und Männern weniger als zehn Prozent der insgesamt aufgenommenen Kalorien aus "Süßwaren". Der tägliche Konsum von Knabberartikeln liegt bei geringen 5 Gramm bei Frauen und 8 Gramm bei Männern. Jugendliche knabbern nur wenig mehr: 8 Gramm konsumieren Mädchen täglich, 13 Gramm Jungen. Hauptenergielieferanten sowohl bei Männern als auch Frauen sind Brot, Milch, Milcherzeugnisse und Käse.
Vergleiche zu den vor rund 20 Jahren bundesweit erhobenen Daten der Nationalen Verzehrsstudie NVS I lassen sich indes nicht anstellen, da die Erhebungen einerseits auf einer unterschiedlichen Methodik beruhen, andererseits bei der aktuellen NVS II-Auswertung in die Gruppe der "Süßwaren" zusätzlich Müsli- und Fruchtriegel, süße Aufstriche wie Fruchtaufstriche und Konfitüren, Sirup, kakao- und nusshaltige Aufstriche sowie Süßungsmittel einbezogen wurden.
Bei der Gesamtenergiezufuhr zeigt sich, dass die durchschnittliche Kalorienzufuhr sowohl bei Männern als auch bei Frauen dem Richtwert der deutschsprachigen Ernährungsgesellschaften für die Energiezufuhr bei einer niedrigen körperlichen Aktivität entspricht.
Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) weist auch aufgrund der aktuellen Ergebnisse der NVS II darauf hin, dass einzelne Lebensmittelgruppen - damit auch Süßwaren und Knabberartikel - nicht für die Entstehung von Übergewicht verantwortlich gemacht werden können. Wie zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, ist Übergewicht die Folge eines vielfältigen Ursachengeflechts zu dem neben mangelnder körperlicher Bewegung und einer nicht ausgewogenen Ernährung, u. a. auch Faktoren wie Stress, der sozioökonomische Status, die Bildung, die genetische Veranlagung und der Lebensstil während der Schwangerschaft zählen.
Die Ergebnisse der NVS II sollten nun endlich zum Anlass genommen werden, die Gesundheitsdiskussion in Deutschland stärker als bisher auf das Thema Übergewicht als multifaktorielles Geschehen zu fokussieren, statt die Ernährung zu stark in der Vordergrund zu rücken.
Originaltext: Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/35730 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_35730.rss2
Ansprechpartner: Dr. Torben Erbrath, Tel.: 02 28/2 60 07-82, torben.erbrath@bdsi.de
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