RUB gewinnt starke Partner für ihr Zukunftskonzept / NRW-Innovationsministerium und Stiftung Mercator fördern Exzellenzentwicklung geht mit 40 Millionen Euro in die nächste Phase
Geschrieben am 02-06-2008 |
Essen, Nordrhein-Westfalen (ots) - Das NRW-Innovationsministerium und die Stiftung Mercator unterstützen mit insgesamt 30 Millionen Euro die Exzellenzentwicklung der Ruhr-Universität Bochum. Weitere 10 Millionen steuert die Universität aus eigenen Mitteln oder aus privatem Kapital bei. Im Sinne einer Public Private Partnership haben sich die Partner zusammengeschlossen, um das Zukunftskonzept der Hochschule zu verwirklichen. Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart sagte: "Die Ruhr-Universität hat in der Exzellenzinitiative gezeigt, welche Forschungsstärke sie bereits besitzt. Das Zukunftskonzept ist, obwohl letztlich knapp ausgeschieden, von allen Gutachtern sehr gelobt worden." In zwei vom Land mit 20 Millionen Euro geförderten Clustern werden übergreifende Fragen der Lebens- und der Materialwissenschaften erforscht. Mit den Mitteln der Stiftung Mercator werden zwei "Mercator Forschergruppen" gegründet. "Für die Einrichtung von zwei Mercator Forschergruppen hat die Stiftung Mercator der Ruhr-Universität Bochum heute eine Förderung über insgesamt zehn Millionen Euro für die nächsten sechs Jahren zugesagt. Wir unterstützen diese Gruppen, weil uns das Konzept überzeugt hat, Nachwuchsprofessoren schon früh eigenständiges Arbeiten im Team mit international renommierten Wissenschaftlern zu ermöglichen. In der öffentlich privaten Partnerschaft mit dem Land können wir unsere Mittel in einem Matching of Funds optimal zugunsten der Ruhr-Universität Bochum einsetzen", sagte Rüdiger Frohn, Vorsitzender des Beirats der Stiftung Mercator. "Wir sind überglücklich und unseren Partnern sehr dankbar, dass wir wesentliche Teile unseres Zukunftskonzeptes so schnell verwirklichen können", freut sich Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler.
Cluster "Sensory Life Sciences - From Protein to Neurocognition"
In dem Cluster "Sensory Life Sciences - From Protein to Neurocognition" untersuchen Forscher aus Biologie, Chemie, Psychologie, Medizin und Informatik die Aufnahme und Verarbeitung von externen und endogenen Signalen in lebenden Zellen. Ziel ist die Entschlüsselung molekularer Reaktionsketten und das daraus resultierende Systemverhalten bis hin zu hohen kognitiven Leistungen wie Gedächtnisfunktionen. Um das zu erreichen, werden die etablierten RUB-Schwerpunkte Proteinforschung und Systemneurowissenschaften eng zusammen arbeiten, um eine zentrale Fragestellung der Lebenswissenschaften interdisziplinär vom Molekül bis zum Organismus vor allem auch beim Menschen zu untersuchen. Die Proteinforscher und Neurowissenschaftler auf dem Campus der Ruhr-Universität wollen dabei mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie Dortmund und der Technischen Universität Dortmund sowie der Universität Duisburg-Essen kooperieren.
Cluster "Small Scale Interface Dominated Materials"
Zukunftsweisende materialwissenschaftliche Forschung wird an der Ruhr-Universität in zahlreichen Fakultäten betrieben, insbesondere im Maschinenbau, der Elektrotechnik und Informationstechnik, der Chemie, der Physik und den Geowissenschaften. Diese Aktivitäten sollen nun in einem übergreifenden materialwissenschaftlichen Verbund fokussiert werden, zusammen mit dem bereits laufenden Aufbau des neuen Instituts für Materialwissenschaftliche Simulationsforschung ICAMS (Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulation). Kooperationen mit Industriepartnern und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, insbesondere den Max-Planck-Instituten in Düsseldorf (MPI für Eisenforschung) und Mülheim (MPI für Bioanorganische Chemie und MPI für Kohlenforschung), sollen ausgebaut werden. Als neuartige Technologieplattformen für Transfer-Aktivitäten sollen sog. ACCs, "Applied Competence Clusters", geschaffen werden; geplant sind ein ACC "Terahertztechnologie" und ein ACC "Plasmatechnologie". Die Forschungsschwerpunkte berücksichtigen sowohl grundlegende als auch anwendungsbezogene Fragestellungen, z.B. Design und Lebensdauer mikro- und nanoskaliger Maschinen und Werkstoffe, Dünnschichtmaterialien, Grenzflächenkatalyse, Plasmatechnologien für Oberflächen, Entwicklung und Anwendungen der Terahertz-Spektroskopie und die ab initio-Simulation von Materialien (ICAMS).
Zwei Mercator Forschergruppen
Mit den Mitteln der Stiftung Mercator wird die Ruhr-Universität zwei "Mercator Forschergruppen" einrichten. In diesen Gruppen arbeiten Nachwuchsprofessoren schon früh eigenständig an einem interdisziplinär angelegten Thema. Dabei holen sie sich die Unterstützung wechselnder "Senioren" ein, die auf eine langjährige wissenschaftliche Laufbahn zurückblicken und ihnen beratend zur Seite stehen. Ihren "Senior", etwa einen herausragenden Emeritus aus dem In- oder Ausland, wählen die jungen Forscher selbst aus und laden ihn ein. Als erste wird die Mercator Forschergruppe "Strukturen des Gedächtnisses" ihre Arbeit aufnehmen. Drei Nachwuchsprofessoren und acht Doktoranden bearbeiten in drei Arbeitsgruppen Themen rund um die Funktionelle Architektur, die Neurobiologie und die Theorie des Gedächtnisses. Sie stellen Fragen wie: Welche Hirnstrukturen tragen zu Gedächtnisinhalten bei? Wie wählen wir aus, was wir behalten und was wir vergessen? Gibt es Aspekte des Gedächtnisses, die nur Menschen besitzen? Die Gruppe ist wesentlicher Bestandteil des "Center for Synergic Neurosciences". Die einzigartige Forschungsorganisation und die hervorragende Ausstattung des Projekts sollen einen Durchbruch in unserem Verständnis der Hirnmechanismen des Erinnerns ermöglichen. Die zentrale Doktorandenausbildung findet unter dem Dach der International Graduate School of Neuroscience (IGSN) und der universitätsweiten "Research School", einem Projekt der Exzellenzinitiative, statt. Eine zweite Mercator Forschergruppe wird 2009 in den Geisteswissenschaften eingerichtet. Die Gruppen sind auf sechs Jahre ausgelegt.
Der "Research Campus RUB" wird Wirklichkeit
Die Forschung der beiden übergreifenden Cluster fußt auf der Arbeit von fünf Forschungsabteilungen, die im Zuge der Umsetzung des Zukunftskonzepts aufgebaut und untereinander vernetzt werden: In den Lebenswissenschaften die Forschungsabteilungen "Protein Networks" und "Center of Synergic Neurosciences", in den Natur- und Ingenieurwissenschaften die Bereiche "Integrity of Small Scale Systems", "Interfacial Systems Chemistry" und "Plasmas with Complex Interactions". Die Forschungsabteilungen sind - ähnlich wie DFG-Sonderforschungsbereiche - thematisch fokussiert, interdisziplinär ausgerichtet, werden auf Zeit eingerichtet und bilden ganz besondere Forschungsschwerpunkte der Universität ab.
Über die Stiftung Mercator:
Die Stiftung Mercator gehört zu den großen europäischen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen - gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft - ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.
Originaltext: Stiftung Mercator Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60098 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60098.rss2
Pressekontakt: Weitere Informationen
Prof. Dr. Elmar Weiler, Rektor der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22927, rektor@rub.de
Dr. Thomas Koch, Ruhr-Universität Bochum, Abteilungsleiter Forschung, Dezernat 1, Tel. 0234/32-29142, thomas.koch@uv.rub.de
André Zimmermann, Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW, Tel. 0211/896-4790, presse@miwft.nrw.de"
Christiane Reusch, Leiterin Kommunikation, Stiftung Mercator Tel. 0201/24522-42, reusch@stiftung-mercator.de
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