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Kleines Fernsehen - große Zukunft? / Deloitte-Studie "Mobile Entertainment" zeigt Perspektiven von Mobile TV in Deutschland

Geschrieben am 03-06-2008

Düsseldorf/München (ots) - DVB-H ist der geeignete
Übertragungsstandard für Mobile TV und soll sich im EM- und
Olympia-Jahr endgültig in Deutschland durchsetzen. Er ermöglicht im
Gegensatz zu UMTS eine hochwertige Übertragung an eine maximale
Nutzerzahl. Doch neben den technischen Details sind vor allem die
Inhalte relevant, denn Mobile TV-Angebote müssen sich klar von
konventionellen TV-Programmen differenzieren. Das zeigt die Studie
"Mobile Entertainment", die Deloitte zur Zukunft von Mobile TV
durchgeführt hat. Mobile 3.0 - ein Joint Venture von MFD Mobiles
Fernsehen Deutschland und NEVA - erhielt im vergangenen Jahr die
Lizenz zum Betrieb der DVB-H-Plattform. Das Ziel, eine relevante
Verbreitung für das Angebot bis zum EM-Start sicherzustellen, hat
Mobile 3.0 jedoch nicht erreicht.

"Die Lizenzen für mobiles Fernsehen über DVB-H sind zwar bereits
von den Landesmedienanstalten vergeben, die unverzichtbaren
Vermarktungsvereinbarungen mit den Mobilfunkanbietern stehen aber
noch aus. Vor allem die Tatsache, dass einige Mobilfunkanbieter
bereits DVB-T-fähige Handys als Alternative anbieten, behindert den
Sendestart über DVB-H", erklärt Klaus Böhm, Senior Manager bei
Deloitte.

DVB-H bietet die meisten Vorteile

DVB-H wird sich langfristig gegen Standards wie DVB-T, UMTS oder
DMB durchsetzen. Als Unicast-Standard bietet UMTS zum Beispiel nicht
die erforderliche Verfügbarkeit bei Massennutzung innerhalb einer
Mobilfunkzelle. Entwicklungen in Richtung HSDPA oder dem
Mobilfunkstandard der 4. Generation HSOPA ermöglichen aber zumindest
Übertragungen in Form eines Multicast. Auch Mobile TV über den
digitalen Broadcast-Standard DVB-T, der nicht für den mobilen
Gebrauch konzipiert wurde, ist mit Qualitätsverlusten verbunden. DMB
schließlich wurde zwar bereits zur Übertragung von Mobile TV in
Deutschland genutzt, jedoch ist die übertragbare Programmanzahl
limitiert und es können keine interaktiven Services angeboten werden.

Konventionelle TV-Angebote für Handys ungeeignet

Nachdem DVB-H für einen Einsatz bei der Fußball-EM noch nicht
bereit ist, setzen einige Mobilfunkbetreiber auf UMTS und DVB-T - die
Kombination der beiden Standards für interaktive Dienste ist aber
nicht möglich. Zudem kann DVB-T nur unverschlüsselt, d.h.
entgeltfrei, übertragen werden, bietet keinen Rückkanal, und die
verfügbaren Programme werden den Mobile TV-Anforderungen nicht
gerecht: Die Bilder sind zu komplex, die interessantesten Programme
laufen zu Zeiten, zu denen die Konsumenten sowieso zu Hause sind, und
die Sendungen sind nicht auf die kurze Verweildauer der mobilen
Nutzung zugeschnitten.

Ungewiss sind auch die Aussichten, Mobile TV als zusätzliche
Erlösquelle zu etablieren. DVB-T eignet sich aufgrund der fehlenden
Verschlüsselbarkeit nicht. DVB-H hingegen bietet in Kombination mit
UMTS gute Voraussetzungen - unabhängig davon, ob es sich um
verschlüsselte lineare Inhalte oder um On-Demand-Services handelt.

Kostenfreies TV-Angebot als Einstiegsanreiz

Die große Unbekannte ist jedoch die Zahlungsbereitschaft des
Endkunden, so dass sich Mobile TV möglicherweise zunächst nur als
werbefinanziertes Kundenbindungsinstrument etablieren wird. Die
Möglichkeit, während der Fußball-EM kostenfreies mobiles Fernsehen
über DVB-T zu empfangen, soll Aufmerksamkeit erzeugen. Als
problematisch könnte sich allerdings dann der Wechsel zu
entgeltpflichtigen Übertragungen erweisen. Hier kommt es vor allem
auf das Gebotene an - zum Beispiel in Form interaktiver Services und
attraktiver, mobiltelefongerechter Inhalte ("made for mobile"). Die
Sendungen sollten tendenziell kurz und aktuell sein
(Live-Ereignisse), einen Regionalbezug zum Empfangsort aufweisen und
in einem lebhaften Umfeld problemlos verfolgbar sein. Für maximale
Flexibilität können auch Premiuminhalte als Pay-per-View ohne
Abonnementbindung angeboten werden. Der Werbewirtschaft bietet Mobile
TV zudem die Möglichkeit, ihre jeweiligen Schaltungen präzise an den
Zielgruppen auszurichten.

"Der größte Unsicherheitsfaktor bleibt die Zahlungsbereitschaft
der Kunden. Eine Motivation könnte darin liegen, dass die
Mobilfunkanbieter Nutzungspräferenzen erfassen und die
Programmzusammenstellung gemeinsam mit den Plattformbetreibern und
Inhalteanbietern optimieren - das Ergebnis ist ein maßgeschneidertes
Angebot. Auch wenn sich entgeltliches lineares Fernsehen nicht
durchsetzen sollte, bringt Mobile TV zahlreiche Vorteile, z.B. als
Kundenbindungsinstrument und als Anreiz für zusätzliche
kostenpflichtige Premiuminhalte und On-Demand-Services. Doch auf alle
Fälle müssen diese Neues mit echtem Mehrwert bieten", resümiert Klaus
Böhm.

Die komplette Studie finden Sie unter
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D208801,00.html
zum Download.

Ende

Deloitte Deutschland

Deloitte ist eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsgesellschaften in Deutschland. Das breite Leistungsspektrum
umfasst Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance-Beratung. Mit 4.000 Mitarbeitern in 18 Niederlassungen
betreut Deloitte seit mehr als 100 Jahren Unternehmen und
Institutionen jeder Rechtsform und Größe aus allen
Wirtschaftszweigen. Über den Verbund Deloitte Touche Tohmatsu ist
Deloitte mit rund 150.000 Mitarbeitern in über 140 Ländern auf der
ganzen Welt vertreten.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, dessen Mitgliedsunternehmen einschließlich
der mit diesen verbundenen Gesellschaften. Als Verein schweizerischen
Rechts haften weder Deloitte Touche Tohmatsu als Verein noch dessen
Mitgliedsunternehmen für das Handeln oder Unterlassen des/der jeweils
anderen. Jedes Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und
unabhängig, auch wenn es unter dem Namen "Deloitte", "Deloitte &
Touche", "Deloitte Touche Tohmatsu" oder einem damit verbundenen
Namen auftritt. Leistungen werden jeweils durch die einzelnen
Mitgliedsunternehmen, nicht jedoch durch den Verein Deloitte Touche
Tohmatsu erbracht. Copyright © 2008 Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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