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Der Tagesspiegel: Neuer Transnet-Chef droht Bahn mit Klage wegen Tarifflucht

Geschrieben am 05-06-2008

Berlin (ots) - Die Eisenbahn-Gewerkschaft Transnet hat die
Deutsche Bahn davor gewarnt, mit neu gegründeten Tochterfirmen das im
Konzern übliche Lohnniveau zu drücken. "Wir warnen die Bahn davor,
tarifpolitisch auszuflaggen", sagte der neue Vorsitzende Lothar Krauß
dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe). Sollte die Bahn ihren Plan
dennoch umsetzen und "Billiglöhne" zahlen, "muss sie damit rechnen,
sich vor den höchsten Gerichten wegen Tarifbruchs und Tarifflucht
verantworten zu müssen". Er zweifle nicht, dass die Transnet eine
solche Klage gewinnen werde. Wegen des gestiegenen Lohnniveaus will
sich der Konzern in Zukunft an der Ausschreibung von
Nahverkehrs-Strecken nur noch mit Tochterfirmen beteiligen. Krauß
verwies darauf, dass sich die Bahn verpflichtet habe, nur mit Firmen
in Ausschreibungen zu gehen, "die einen derzeit gültigen Tarifvertrag
anwenden". Dies habe auch Bahn-Chef Hartmut Mehdorn unterschrieben.

Krauß, der Nachfolger von Norbert Hansen an der Transnet-Spitze,
sagte zu dessen umstrittenem Wechsel zur Bahn: "Viele Mitglieder sind
verärgert und enttäuscht." Einige hätten angekündigt, die
Gewerkschaft verlassen zu wollen. Man rede nun mit allen und versuche
sie davon zu überzeugen, "dass es die Sache nicht wert ist,
langjährige Gewerkschaftsarbeit infrage zu stellen". Es habe aber
"keine Revolte" gegeben, versicherte Krauß.

Bei der Bezahlung strebt der neue Chef "tarifliche Mindestlöhne
und ein gemeinsames Lohnniveau in allen Unternehmen" an. Hier werde
die Transnet zusammen mit den Gewerkschaften Verdi und GDBA "dafür
kämpfen, dass es bei Bussen und Bahnen keine weißen Tarifflecken mehr
gibt". Ein pauschaler gesetzlicher Mindestlohn würde laut Krauß aber
nicht funktionieren angesichts des unterschiedlichen Lohnniveaus im
Verkehrssektor. Eine Zug-Reinigungskraft verdiene im Schnitt acht
Euro pro Stunde, ein Busfahrer zwölf, ein Lokführer 20. Die politisch
Verantwortlichen sollten sich aber verpflichten, nur Firmen bei der
Auftragsvergabe zu berücksichtigen, "die diese Tarifverträge auch
garantieren".

Zu einem Investor für die Bahn-Transportsparte DB Mobility
Logistics sagte Krauß, "es darf nicht um kurzfristige
Renditeerwartungen gehen". Er hoffe auf mehrere Interessenten. "Wenn
man die Wahl hat, würden wir uns auf jeden Fall für einen soliden
Investor aus Deutschland oder Westeuropa aussprechen."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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