Bilanz des 18. medienforum.nrw in Köln
Geschrieben am 24-05-2006 |
Düsseldorf (ots) - Drei Tage lang diskutierten Experten der Medienbranche in Köln über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Rundfunk, Online und Telekommunikation. Insgesamt nahmen an den Kongress-Veranstaltungen des 18. medienforum.nrw von Montag bis Mittwoch etwa 3.500 Besucher teil. Das Spektrum des gesamten medienforum.nrw reichte von der Keynote über Experten-Hearings und Festivals bis hin zu Preisverleihungen und Events. Neue Akzente setzten in diesem Jahr das Thema Podcast, der Mobile Media Summit und das Festival Großes Fernsehen, das herausragende Filme der facettenreichen Fernsehlandschaft Nordrhein-Westfalens und Deutschlands zeigte.
Die großen Themen des 18. medienforum.nrw waren IPTV, digitale Netze, Mobile Media, die Diskussionen über die Grundverschlüsselung von TV-Satellitenprogrammen, der Streit um die TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga, Fragen der Konzentrationskontrolle und die Pläne für eine neue EU-Richtlinie für audiovisuelle Mediendienste, die im nächsten Jahr die EU-Richtlinie "Fernsehen ohne Grenzen" ablösen soll.
Alleiniger Veranstalter des 18. medienforum.nrw war erstmals die Landesanstalt für Medien NRW (LfM). Konzeption und Durchführung übernahm die LfM Nova GmbH, deren Geschäftsführer Dr. Gernot Gehrke am dritten Kongresstag eine positive Bilanz zog: "Unser Konzept, eine Mischung aus Branchentreff, Kongressen und Festivals zu bieten und dabei auf kurze Wege, inhaltliche Konzentration und Übersichtlichkeit zu setzen, hat sich bewährt."
Rede und Gegenrede, Thesen und ihre Diskussion, Experten und ihre Widersacher: Das 18. medienforum.nrw hat in diesem Jahr erneut wichtige Akzente gesetzt. Dazu gehörte auch das Themen-Angebot im Bereich neuer Online-Angebote ("Web 2.0"), die konsequent auf die Nutzer ausgerichtet sind ("User Generated Content" u.a.). So wurden beim Podcastkongress Macher und Konzepte von Hörfunkangeboten vorgestellt, die aktiv Inhalte via Internet verbreiten. "Mit dem Thema Podcast sprechen wir gezielt eine neue, junge Zielgruppe an. Der große Andrang zum medienforum.nrw hat uns gezeigt, dass wir insgesamt mit der Themenauswahl richtig lagen und das diskutiert haben, was die Branche momentan am meisten bewegt", resümierte Dr. Jürgen Brautmeier, Stellvertreter des LfM-Direktors.
Erstmals realisierte der Kölner Medienkongress in diesem Jahr ein eigenes Blog-Angebot im Internet sowie ein Mobilfunkportal. Eine weitere Premiere beim 18. medienforum.nrw war die Verleihung des AOL Safer Media Award für vorbildliche Sicherheits-Initiativen. Dabei wurde in Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Medienkompetenz-Portal der "klicksafe Preis für Sicherheit im Internet" verliehen. Die eingereichten Vorschläge und Bewerbungen hätten auf eindrucksvolle Weise belegt, "wie hilfreich und mitunter auch unterhaltsam Netzwerke in den Bereichen Medienkompetenz und Internet-Sicherheit arbeiten", sagte Dr. Jürgen Brautmeier in seiner Laudatio.
Dass Medien für die Zielgruppe junger Menschen nichts an Faszination verloren haben, machte die Ausbildungsmesse Generation M deutlich. Etwa 900 Jugendliche und Studierende nahmen an Studio-Touren teil und informierten sich bei Unternehmen vor Ort über Medienberufe und Ausbildungsmöglichkeiten.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers bekannte sich in der Eröffnungsrede des 18. medienforum.nrw ausdrücklich zu beiden Seiten des dualen Rundfunksystems, forderte eine Lockerung bei der Volumenbegrenzung von TV-Werbung, aber auch eine Rege-lung dafür, dass angesichts der geplanten Grundverschlüsselung von Satellitenprogrammen Rundfunkgebührenzahler nicht zusätzlich belastet würden. Regierungssprecher und Medien-Staatssekretär Thomas Kemper zeigte sich zum Abschluss des 18. medienforum.nrw beeindruckt von der Qualität und Resonanz der Veranstaltung: "Wir haben gesagt, dass wir das medienforum.nrw wieder zu der zentralen Plattform für die Medienbranche machen wollen. Das kommt offenbar bei der Branche gut an. Ich habe mich sehr darüber gefreut, wie viele wichtige Unternehmen sich wieder engagiert haben. Es ist den Organisatoren gelungen, die aktuellen Themen auf die Agenda zu bringen, die die Branche derzeit beschäftigen. Damit konnten wir auch neue Besucherkreise ansprechen. Das alles macht Mut, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen."
Dass Medien nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Kulturgut sind, spiegelte sich in den Veranstaltungen des Internationalen Filmkongresses wider. Sowohl in der Film- als auch in der TV-Branche spielen Dokumentationen und die Mischung aus Dokumentation und Fiktion eine wachsende Rolle. Kontrovers diskutierten Experten das Thema Förderung. Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, betonte, dass der Grundsatzbeschluss der Landesregierung, bei der Kultur nicht zu sparen, auch für die Filmstiftung gelten müsse. Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers verteidigte die Mittelkürzungen für die Filmstiftung NRW mit dem Hinweis auf den enormen Sparzwang, dem der komplette Landeshaushalt unterliege. Darüber hinaus kündigte er ein zehn Millionen Euro umfassendes Finanzierungsprogramm an, mit dem über die NRW.Bank Produktionsunternehmen der Zugang zu Bürgschaften und Zwischenkrediten erleichtert werden soll. Außerdem sollen Studenten und Absolventen der Film-, Fernseh- und Medienhochschulen stärker gefördert werden.
Die Filmstiftung NRW konnte trotz des gleichzeitig stattfindenden Filmfestivals in Cannes mit dem Kinofilm "Klimt" in Anwesenheit von John Malkovich, Veronica Ferres und Nicolai Kinski den Internationalen Filmkongress eröffnen. Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers erklärte, er sei stolz, dass solche internationalen Koproduktionen in Nordrhein-Westfalen realisiert werden. Beim Festival-Teil KinoSpecial wurde wieder eine breite Palette von NRW-geförderten Filmen präsentiert. Zum begleitenden Kongress gehörten insgesamt vier Diskussionsrunden mit reger Publikumsbeteiligung. In ihrem 16. Jahr war auch die Cologne Conference ein großer Erfolg. Von der Branche wurden vor allem die Lectures, in denen an zwei Tagen konzentriert internationales Know-how vermittelt wurde, gut aufgenommen. Beim Publikum kamen die Filmvorführungen der TopTen-Reihen Fiction und Non-Fiction, der Rockumentary-Reihe sowie das Spectrum Junger Film sehr gut an. Höhepunkte der Cologne Conference bildeten die Avant-Premieren des SWR-Films "Nicht alle waren Mörder" und des ZDF-Films "Neger, Neger, Schornsteinfeger" sowie die Preisverleihung. Dabei nahmen unter anderem Florian von Henckel-Donnersmarck den Autorenpreis für sein Drehbuch zum Film "Das Leben der Anderen" und Katja Schuurmann, die Darstellerin der "Medea", den Preis für das beste TopTen-Fiction-Programm entgegen.
Mit dem Festival "Großes Fernsehen" wurden beim 18. medienforum.nrw in diesem Jahr erstmals TV-Produktionen auf großer Leinwand und für breites Publikum angeboten. Die Vorab-Premiere "Wut" (WDR), ein hoch emotionales und aktuelles Drama um Ausländerfeindlichkeit, Mut und Autorität, löste eine intensive Diskussion aus, der sich im Anschluss an die Vorführung auch die Hauptdarsteller Oktay Özdemir, August Zirner, Robert Höller und der Regisseur Züli Aladag stellten. Tief beeindruckt zeigten sich die Zuschauer von der Dokumentation "Lost Children", einer Geschichte von vier Kindersoldaten aus Uganda, und den anschließenden, sehr persönlichen Ausführungen des Filmemachers Ali Samadi Ahadi. Dem Bedürfnis, die "Lost Children" in Uganda zu unterstützen, wurde beim Get-Together am Montagabend Rechnung getragen. Der Erlös aus der Versteigerung des Buches "Killer Queen" kommt der Initiative "Lost Children" zugute. Im Anschluss an die Highlights des Musicals "We will rock you" feierten mehr als 1.200 Besucher des 18. medienforum.nrw im Kölner Musical Dome eine gemeinsame Party, die durch Sponsorenmittel ermöglicht wurde.
Das 19. medienforum.nrw findet voraussichtlich vom 17. bis 19. Juni 2007 statt.
Originaltext: Medienforum NRW Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17162 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17162.rss2
Rückfragen bitte an: medienforum.nrw LfM Nova GmbH Pressesprecherin, PR und Marketing Susanne Land Telefon: 0211/77007-118 E-Mail: sland@lfm-nowa.de
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