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Teure Schnäppchen - Handel und Konsumgüterindustrie vernachlässigen indirekte Beschaffungskosten

Geschrieben am 11-06-2008

Frankfurt am Main (ots) -

PwC-Studie: Jedes vierte Unternehmen kann Kostenvorteil durch
globale Beschaffung nicht beziffern / Qualitätskontrolle kommt
häufig zu kurz / Ausgaben für Corporate Social Responsibility
sowie Umwelt- und Klimaschutz schwer kalkulierbar

Die Globalisierung hat die Art und Weise der Beschaffung und
Herstellung von Produkten grundlegend verändert. Immer mehr Handels-
und Konsumgüterunternehmen kaufen Produkte und Material weltweit ein
und wetteifern um die höchste Effizienz. Für die überwiegende
Mehrheit (73 Prozent) der Unternehmen ist ein möglichst niedriger
Einkaufspreis das Hauptmotiv, allerdings kann jeder vierte befragte
Einkaufsmanager den durch das so genannte Global Sourcing erzielten
Kostenvorteil nicht genau beziffern. Zudem ist fast jedes dritte
Unternehmen nicht davon überzeugt, dass seine bisherigen
Sourcing-Aktivitäten die Beschaffungskosten tatsächlich gesenkt
haben, wie aus der Studie "Global Sourcing: Shifting Strategies" der
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) hervor geht.

"Viele Unternehmen treffen ihre Sourcing-Entscheidungen
offensichtlich ohne eine verlässliche Kalkulationsbasis. Sie
berücksichtigen Transport- und Logistikkosten, vernachlässigen aber
wichtige Faktoren wie Steuern, das Risiko von Lieferausfällen oder
Kosten für Qualitätssicherung und Informationstechnologie sowie
Compliance. Beim Aufbau einer optimalen Lieferkette müssen alle
Kostentreiber erfasst und einbezogen werden", kommentiert Gerd
Bovensiepen, Partner bei PwC und Leiter des Competence Centers Retail
& Consumer.

Für die Studie befragte PwC für den Einkauf verantwortliche,
leitende Führungskräfte von 59 international tätigen Handels- und
Konsumgüterunternehmen aus Australien, China, Deutschland,
Frankreich, Großbritannien, Indien, Kanada und den USA. Fast die
Hälfte der Unternehmen (44 Prozent) beschafft jährlich Waren im Wert
von mehr als 500 Millionen US-Dollar, gut jedes vierte kauft sogar
für mehr als eine Milliarde US-Dollar ein.

Drei von vier befragten Händlern und Konsumgüterherstellern sind
davon überzeugt, dass die Beschaffung über global vernetzte
Lieferketten in den kommenden fünf Jahren weiter an Bedeutung
gewinnt. Jedes fünfte erwartet ein Wachstum des Sourcing-Volumens um
mehr als 20 Prozent, kein Unternehmen geht von einem Rückgang aus.

Derzeit ist China der mit Abstand wichtigste Beschaffungsmarkt -
83 Prozent der befragten Unternehmen kaufen hier ein. Indien folgt
mit 58 Prozent auf dem zweiten Rang. Doch sind keineswegs nur
Niedriglohnländer bei der Beschaffung von Bedeutung. So kaufen
beispielsweise 68 Prozent aller befragten europäischen Handels- und
Konsumgüterunternehmen auch in Italien ein.

Gesucht: Hohe Qualität - niedrige Kosten

Maßgebliche Aspekte bei der Entscheidung für einen
Beschaffungsmarkt beziehungsweise eine Sourcing-Strategie sind
Qualität (90 Prozent der Befragten) und Kosten (88 Prozent) der
angebotenen Waren. Gut die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent)
berücksichtigt geltende Umweltstandards, ein ebenso großer Teil der
Befragten achtet auf länderspezifische Risiken, beispielsweise
instabile politische Verhältnisse.

Obwohl die Beschaffungskosten einen so hohen Stellenwert haben,
erfassen die Unternehmen häufig nur einen Teil der bei der
Beschaffung anfallenden Kosten. So beziehen zwar fast alle Befragten
den Aufwand für Transport und Logistik (97 Prozent) in ihre
Kalkulation ein, doch lässt fast jeder fünfte Steuern und Zölle außen
vor, jedes vierte Unternehmen ignoriert Wechselkursrisiken. Ausgaben
für die Qualitätskontrolle berücksichtigen nur zwei von drei
Unternehmen, und nur jedes zweite berücksichtigt Kosten durch
mögliche Lieferausfälle.

Nachholbedarf in puncto Produktsicherheit

Je mehr Länder und Lieferanten in die Beschaffung eingebunden
sind, desto schwieriger wird es, eine störungsfreie Warenversorgung
sicher zu stellen. Die wichtigste Voraussetzung für eine intakte
Lieferkette ist nach Einschätzung der meisten Befragten (78 Prozent)
die Gewährleistung der Produktsicherheit. Doch nur 47 Prozent der
Handels- und Konsumgüterunternehmen sind sich "sehr sicher", dass
diese Anforderung stets erfüllt ist. "Jedes dritte Unternehmen hat
zumindest leichte Zweifel daran, dass es von seinen Lieferanten immer
absolut einwandfreie Ware bekommt. Angesichts der katastrophalen
Auswirkungen, die fehlerhafte oder gar gesundheitsgefährdende
Produkte auf Markenimage und Konsumentenvertrauen haben können,
müssen Händler und Konsumgüterhersteller mehr für die
Qualitätskontrolle tun", betont Kai Michael Beckmann, Manager bei PwC
im Bereich Retail & Consumer.

Neben dem Thema Produktsicherheit treibt viele Einkaufsmanager (61
Prozent) auch das erhöhte Risiko für Wirtschaftskriminalität um. Fast
genau so viele (59 Prozent) befürchten Imageverluste, sollten
Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben nicht den internationalen
Standards genügen, sowie finanzielle Einbußen durch Produktpiraterie
und Patentverletzungen (58 Prozent). Während immerhin 70 Prozent der
Befragten die erstgenannten Risiken nach eigener Einschätzung mehr
oder weniger im Griff haben, sagt dies beim Schutz von geistigem
Eigentum nur jedes zweite Unternehmen.

Klimaschutz wird Kostenfaktor

Auch wenn die Unternehmen mit einer wachsenden Bedeutung des
Global Sourcing rechnen, dürften steigende indirekte
Beschaffungskosten weitere Einsparungen erschweren. So erwarten drei
Viertel der befragten Unternehmen in den nächsten fünf Jahren
steigende Treibstoffpreise, und 66 Prozent sehen Engpässe bei den
Transportkapazitäten als Barrieren für ein intensiviertes Sourcing.

Ausgaben für den Klimaschutz werden nach Ansicht von 68 Prozent
der Befragten ein wichtiger Kostenfaktor bei Sourcing-Entscheidungen.
Bislang spielt dieser Aspekt nur eine untergeordnete Rolle. Zwar
sehen 41 Prozent der Unternehmen die Klimabilanz als Risikofaktor für
ihre Beschaffungsstrategie. Jedoch glauben derzeit nur 22 Prozent,
dass sie die Kosten für den Klimaschutz kontrollieren können, 32
Prozent sind gegenteiliger Ansicht.

Die Studie "Global Sourcing: Shifting Strategies - A Survey of
Retail and Consumer Companies" können Sie hier kostenlos
herunterladen: www.pwc.de/de/retail-consumer

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Sandra Otte
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 64
E-Mail: sandra.otte@de.pwc.com


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