Pressemitteilung von DNR, BUND und NABU zum Umweltgesetzbuch: Unzureichende Standards missachten Schutz von Arten und Lebensräumen
Geschrieben am 12-06-2008 |
Berlin (ots) - In einer heute der Öffentlichkeit vorgestellten gemeinsamen Stellungnahme der Umweltverbände Deutscher Naturschutzring (DNR), Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN), Naturschutzbund Deutschland (NABU) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werden eine Reihe von Mängeln im Entwurf des Umweltgesetzbuches aufgelistet. Dazu gehören die unzureichende Sicherung gefährdeter Biotope, Versäumnisse beim Artenschutz, eine kaum erkennbare Vereinheitlichung der Naturschutzregeln und zu wenig Transparenz. Zudem fehlt es an einer korrekten Umsetzung des Europarechts im Naturschutz. Die Verbände forderten im Vorfeld der kommende Woche stattfindenden Anhörung zum Umweltgesetzbuch (UGB) eine gründliche Überarbeitung des Entwurfs.
"Wenn dieses Umweltgesetzbuch so kommt wie es jetzt vorliegt, dann werden weder die grundlegenden Standards des Umwelt- und Naturschutzes gewahrt, noch werden wichtige aktuelle Herausforderungen wie der Klimawandel ernst genommen", sagte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen. "Bereits die Zielbestimmungen lassen den Schutz unserer Natur und damit unserer Lebensqualität zum bloßen Lückenbüßer verkommen, der künftig nur dann Bedeutung erlangt, wenn er nicht mit anderen Belangen kollidiert. Das ist nicht hinnehmbar", so Röscheisen.
Die Verbände warnen insbesondere davor, die sogenannte Eingriffsregelung, die Kompensationsmaßnahmen für zerstörte Natur vorsieht, zu schwächen.
Olaf Tschimpke, NABU-Präsident: "Es muss bundesweit garantiert bleiben: Wer Natur und damit Lebensqualität für Mensch, Tier und Pflanze zerstört, muss sie auch wieder neu schaffen. Der Entwurf des Umweltgesetzbuches enthält leider umfangreiche Möglichkeiten für einen laschen Umgang mit diesem Grundsatz. Ein finanzieller Ablasshandel ist aber das Letzte, was die Natur braucht."
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Das Umweltgesetzbuch muss kommen, da sind wir uns alle einig. Noch ist es für Verbesserungen nicht zu spät. Eingearbeitet werden müssen vor allem noch die Grundsätze einer umweltfreundlichen Landwirtschaft und bessere Regelungen zum Gewässerschutz. So sind die bisher vorgesehenen Schutzareale an Gewässern viel zu klein. Ein effektiver Gewässerschutz vor Phosphateinträgen erfordert Schutzstreifen von mindestens zwanzig Metern Breite. Innerhalb dieser Areale müssen der Einsatz von Pflanzen- und Tiergiften sowie die Düngung verboten werden."
Bis zur Abstimmung im Bundeskabinett Mitte Juli müsse der Entwurf des UGB deutlich nachgebessert werden. Für die Anhörung des Bundesumweltministeriums vom 17. bis 19. Juni 2008 in Berlin kündigten die Verbände weitere Vorschläge dazu an.
Die Kurzfassung der gemeinsamen Stellungnahme zum UGB finden Sie im Internet unter: www.dnr.de, www.bund.net, www.nabu.de
Originaltext vom NABU
Originaltext: NABU Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2
Pressekontakt: DNR: Dr. Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär, Tel. 0160-97209108 BUND: Dr. Gerhard Timm, BUND-Geschäftsführer, Tel. 0170-4042897. NABU: Magnus Herrmann, Tel.: 030-284984-1618.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
142598
weitere Artikel:
- Nachrichtendienste: Menschenrechtsinstitut fordert Stärkung der parlamentarischen Kontrollbefugnisse Berlin (ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat sich für eine umfassende Berichtspflicht der Bundesregierung an das Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) und eine verbesserte fachliche Unterstützung des Gremiums ausgesprochen. "Eine umfassende und zeitnahe Kontrolle der Nachrichtendienste ist von zentraler Bedeutung, damit Deutschland seine menschenrechtlichen Verpflichtungen besser einhalten kann", sagte Wolfgang Heinz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Menschenrechte. Daher müssten die Kontrollbefugnisse mehr...
- "Meilensteine mahnen Große Koalition: Soziale Marktwirtschaft erneuern!" / Aktion zur Festveranstaltung "60 Jahre Soziale Marktwirtschaft" Berlin (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Die Initiative Neue Soziale Markwirtschaft (INSM) hat am Donnerstag vor dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Große Koalition zur Stärkung der Sozialen Marktwirtschaft aufgefordert. Fünf "Meilensteine" mit wichtigen politischen Entscheidungen wurden von der INSM vor dem BMWi aufgestellt, ein sechster "Meilenstein" stellt die Frage nach dem Beitrag der Großen Koalition mehr...
- Kaufmännische Krankenkasse begrüßt Koalitionsbeschluss zu höherem Kindergeld / KKH-Chef fordert: Kindergesundheit muss gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein Hannover (ots) - Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) begrüßt den gestrigen Koalitionsbeschluss zur Erhöhung des Kindergeldes zum 1. Januar 2009. Gleichzeitig räumt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH jedoch ein, ein höheres Kindergeld allein reiche nicht aus, um die Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. "Wir müssen Kinderarmut und die damit meist verbundene schlechte Gesundheit der Kinder als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachten", fordert der KKH-Chef aus Hannover. "Armut darf unsere Kinder nicht krank machen." mehr...
- Vertrauen in die Soziale Marktwirtschaft zurückgewinnen / Kolpingwerk fordert Bürgergeld und ergänzt Althaus-Vorschlag Berlin/Köln (ots) - "Wenn wir in diesen Tagen 60 Jahre Soziale Marktwirtschaft feiern, tun wir das in einer Zeit, in der zunehmend Misstrauen gegenüber dem Wohlstands- und Sicherheitsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft aufkommt. Viele Bürgerinnen und Bürger fürchten, entweder als Leistungsträger übervorteilt oder aber vom Tempo der globalisierten Ökonomie abgehängt zu werden", betonte der Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, Thomas Dörflinger MdB in Berlin. "Es gilt deshalb, verlorenes Vertrauen in allen gesellschaftlichen mehr...
- Reiche: Bildungspolitik der Bundesregierung ist erfolgreich Berlin (ots) - Anlässlich des heute vorgestellten Nationalen Bildungsberichtes erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Die Ergebnisse des Nationalen Bildungsberichtes zeigen, dass die Bildungspolitik der CDU geführte Bundesregierung erfolgreich ist. Der Ausbildungspakt und die vielfältigen Ausbildungsprogramme, die Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan aufgelegt hat, zeigen deutliche Erfolge. Die Erhöhung des Ausbildungsplatzangebotes um 14% ist ein Beleg dafür. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|