RNZ: Ängstliche Iren
Geschrieben am 13-06-2008 |
Heidelberg (ots) - Von Christian Altmeier Eigentlich hätten die organisierten EU-Gegner den Vertrag von Lissabon unterstützen müssen. Denn mit diesem sollte auch die Möglichkeit eingeführt werden, aus der Union wieder auszutreten. Das aber ist nicht das Ziel der "Nein"-Befürworter in Irland - und anderswo. Sie wollen lediglich eine Vertiefung der EU verhindern und sie als reines Wirtschaftsbündnis erhalten. Anders verhält es sich bei den meisten Wählern. Ihre Ablehnung des Vertrages beruht nicht auf belastbaren Argumenten, sondern auf einer diffusen Angst vor einem Verlust der nationalen Souveränität sowie auf einer generellen Ablehnung der als bürgerfern und bürokratisch empfundenen EU-Institutionen in Brüssel. Dies lässt das "Nein" der Iren besonders paradox erscheinen. Denn der Vertrag von Lissabon sollte den Einfluss des Parlaments stärken und das lähmende Prinzip der Einstimmigkeit aufbrechen. Nun steht Europa vor der bangen Frage, wie es weitergehen soll. Vermutlich werden die Regierungschefs versuchen, das Vertragswerk durch kleine Änderungen und juristische Tricks noch zu retten. Langfristig aber stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, das Tempo der europäischen Einigung immer am langsamsten Mitglied festzumachen. Stattdessen könnten die Staaten, die zu einer vertieften Zusammenarbeit bereit sind, voranschreiten. Hat die Union innerhalb der Union Erfolg, werden früher oder später auch die anderen Staaten dabei sein wollen.
Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2
Pressekontakt: Rhein-Neckar-Zeitung Manfred Fritz Telefon: +49 (06221) 519-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
142943
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar zum Thema Irland Ulm (ots) - Es wird der Tag kommen, an dem den Vereinigten Staaten von Nordamerika die Vereinigten Staaten von Europa gegenüberstehen werden." Victor Hugos fast 150 Jahre alte Vision ist mit dem irischen Referendum gestern nicht unrealistischer geworden, doch sie wird noch etwas länger brauchen, als der französische Schriftsteller wohl annahm. Denn politisch Weiterwursteln wie bisher mit einem Verfassungsvertrag, der aus Angst vor der Abneigung großer Teile der Bevölkerung gegen das V-Wort mittlerweile schon zum "Lissaboner Vertrag" umfirmiert mehr...
- Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu EU-Referendum Rostock (ots) - Das Land der Poeten und Pubs und der prosperierenden Wirtschaft hat "Nein" gesagt zum EU-Reformvertrag. Dabei ist Irland auch dank milliardenschwerer EU-Hilfen von der durch Auswanderung ausgezehrten Grünen Insel zum leistungsstarken "keltischen Tiger" geworden. Umso schmerzhafter dürfte man in Brüssel das Votum empfinden. Ein Debakel für Europas heimliche Hauptstadt und alle am mühsamen Zustandekommen des Reformkompromisses beteiligten Länder. Originaltext: Ostsee-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65393 mehr...
- Weser-Kurier: (Bremen) zu den Plänen der Post Bremen (ots) - Die Post schränkt ihr Angebot ganz offensichtlich ein. Sie wird sich in Zukunft für ihre Filialen und das, was dort geschieht, nur noch zum Teil verantwortlich fühlen. Auch dafür, was die Mitarbeiter verdienen. Ob die Öfnungszeiten so bleiben wie sie sind, entscheidet dann der neue Betreiber der Filiale. Wenn diese Briefmarkenverkaufsstellen den Anforderungen der Zentrale in Sachen Umsatz nicht entsprechen, werden sie geschlossen. Das ist die gelebte Erfahrung. Und wenn sie dann geschlossen sind, darf sich der geneigte mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Noch zu retten? Mainz (ots) - Klaus Beck zum irischen Nein zur EU Es ist für die EU eine Katastrophe. - Die Iren stoppen den Vertrag von Lissabon zur Reform der Europäischen Union. Warum so etwas in einem Land geschieht, das wie kein zweites von der Gemeinschaft profitiert, ist ein Rätsel, das in seiner Tragweite spontan nur noch von der Frage übertroffen wird, wie es denn nun überhaupt mit der EU weitergehen kann. Selbst in Irland wie im europäischen Markt hoch erfolgreiche Industrielle wie zum Beispiel der prominente Multimillionär Declan Ganley, mehr...
- Westfalenpost: Schwarzer Freitag Hagen (ots) - Irisches Nein stürzt EU in tiefe Krise Von Knut Pries Mit dem Scheitern des irischen Referendums über den Lissabon-Vertrag steckt die Europäische Union in einer noch größeren Krise als 2005 nach dem Scheitern der Verfassung in Frankreich und Holland. Es ist sowohl eine Vermittlungs- wie eine Gestaltungskrise. Die Regierungen sind nicht mehr in der Lage, ihren Bürgern zu vermitteln, was sie - zu Recht - für einen Fortschritt halten. Und ihnen fällt nicht mehr ein, wie sie die EU veränderten politischen Erfordernissen anpassen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|