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Keine Angst vorm freien Reden: Matthias Hansal aus Bad Wildungen und Timm Dusemund aus Berlin siegen beim Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2008

Geschrieben am 15-06-2008

Berlin (ots) -

- Bundespräsident Horst Köhler zeichnete die Sieger aus
- Jugend debattiert ist "Ausgewählter Ort im Land der Ideen"

Rund 70.000 Schüler und 2.750 Lehrkräfte an 543 Schulen in ganz
Deutsch-land haben sich am Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2008
beteiligt. Die besten acht Schüler, die sich in Hunderten von
Schuldebatten und 16 Landesfinalen durchgesetzt hatten, debattierten
heute im Finale vor Bundespräsident Horst Köhler im Großen Sendesaal
des RBB. "Sollen Schönheitsoperationen für Minderjährige verboten
werden?" lautete das Thema für die Klassen 8 bis 10, bei denen
Matthias Hansal vom Gustav-Stresemann-Gymnasium in Bad Wildungen
(Hessen) am Ende die Nase vorn hatte. In der Jahrgangsstufe 11 bis 13
konnte Timm Dusemund vom Evangelischen Gymnasium zum Grauen Kloster
in Berlin bei dem Thema "Sollen Manager-gehälter gesetzlich begrenzt
werden?" den Wettbewerb für sich entscheiden. Beide gewinnen die
Teilnahme an einer Akademiewoche mit weiterem Rhetoriktraining sowie
die Aufnahme in ein Alumni-Netzwerk.

"Jugend debattiert ist ein gutes Beispiel dafür, wie Bildung durch
das Engagement und die Partnerschaft vieler Menschen und
Institutionen gelingen kann", betonte Bundespräsident Horst Köhler in
seiner Eröffnungsansprache. Das Projekt sei viel mehr als nur ein
Beitrag zur rhetorischen Bildung, sondern es stärke "letztlich die
Fähigkeit, verantwortlich von der eigenen Freiheit Gebrauch zu
machen".

Die Stärkung rhetorischer Fähigkeiten und die Förderung der
sachlichen Auseinandersetzung mit politischen Themen bereits ab
Klasse 8 ist das Anliegen von Jugend debattiert. Der Bundeswettbewerb
wird von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Stiftung Mercator,
der Heinz Nixdorf Stiftung und der Robert Bosch Stiftung unter der
Schirmherrschaft des Bundespräsidenten seit sechs Jahren gemeinsam
durchgeführt. Die 16 Kultusministerien leisten einen substanziellen
Beitrag, die Kultusministerkonferenz tritt unterstützend auf. Mit
einem Etat von 10,8 Mio. Euro ist Jugend debattiert das größte privat
finanzierte Programm zur sprachlichen und politischen Bildung in
Deutschland. Dieses Engagement wurde in diesem Jahr besonders geehrt:
Der Bundeswettbewerb Jugend debattiert ist als "Ausgewählter Ort im
Land der Ideen" ausgezeichnet worden.

Der Schülerwettbewerb folgt klaren Regeln: Debattiert wird jeweils
zu viert über aktuelle politische und schulische Streitfragen. Jeder
hat zu Beginn zwei Minuten ungestörte Redezeit, in der er seine
Position - pro oder contra - darlegt. Anschließend folgen zwölf
Minuten freie Aussprache. Für das Schlusswort steht jedem Teilnehmer
eine Minute zur Verfügung, wobei er seine ursprüngliche Position auch
verändern darf. Bewertungskriterien für die Debatte sind
Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und
Überzeugungskraft.

Eine prominent besetzte Jury bewertete die heutige Final-Debatte:
Christa Goetsch (Senatorin für Schu-le, Berufs- und Weiterbildung,
Hamburg), Bettina Gauss (taz), Prof. Dr. Ulrich von Alemann
(Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Ansgar Kemmann
(Projektleiter Jugend debattiert, Gemeinnützige Hertie-Stiftung)
sowie der Vorjahressieger Philipp Hein und der Sieger aus dem Jahr
2004, Michael Seewald, begründeten öffentlich ihre Bewertung.

Die Sieger im Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2008:

Klassen 8 - 10 (Sekundarstufe 1):

1. Platz: Matthias Hansal, 16 Jahre, Gustav-Stresemann-Gymnasium
(10. Klasse), Bad Wildungen, Hessen
2. Platz: Hanna Starz, 14 Jahre, Justus-von-Liebig-Gymnasium (9.
Klasse), Neusäß, Bayern (wohnt in Augsburg)
3. Platz: Anthea Waldmann, 15 Jahre, Altes Gymnasium (10. Klasse),
Bremen
4. Platz: Nicolas Ullrich, 16 Jahre, Gymnasium Ritterhude (10.
Klasse), Ritterhude, Hessen

Jahrgangsstufen 11 - 13 (Sekundarstufe 2):

1. Platz: Timm Dusemund, 18 Jahre, Evangelisches Gymnasium zum
Grauen Kloster (Jahrgangsstufe 12), Berlin
2. Platz: Gunnar Buchhold, 18 Jahre, Grimmelshausen-Gymnasium
(Jahrgangsstufe 13), Gelnhausen, Hessen
3. Platz: Wiebke Neelsen, 16 Jahre, Gerhart-Hauptmann-Gymnasium
(Jahrgangsstufe 11), Wismar, Mecklenburg-Vorpommern
4. Platz: Anne-Louise Meyer, 19 Jahre, Gymnasium
Osterholz-Scharmbeck (Jahrgangsstufe 13), Osterholz-Scharmbeck,
Niedersachsen

Nicht nur die glücklichen Sieger profitieren von Jugend
debattiert, sondern alle beteiligten Schüler: In den sechs Jahren
seit Bestehen des Wettbewerbs haben über 250.000 Schüler in ganz
Deutschland Unterrichtseinheiten zur Rhetorik durchlaufen und so ihre
Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten trainiert. Jugend
debattiert spricht alle weiterführenden Schulformen an: Hauptschulen,
Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsschulen arbeiten in
einem bundesweiten Netzwerk zusammen.

Auch über Deutschlands Grenzen hinaus wird debattiert: Bei Jugend
debattiert international debattieren Schülerinnen und Schüler in
Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien und der Ukraine über
aktuelle politische Streitfragen in deutscher Sprache. Jugend
debattiert international ist ein Projekt des Goethe-Instituts, der
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" und der
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. In der Schweiz findet Jugend
debattiert in deutscher, französischer und italienischer Sprache
statt. Die Stiftung Dialog führt den Wettbewerb in der Schweiz durch,
mit Unterstützung der Jubiläumsstiftung der Credit Suisse Group, der
Ernst Göhner Stiftung und der Sophie und Karl Binding Stiftung. Die
Sieger der jeweiligen Landeswettbewerbe waren beim heutigen
Bundesfinale ebenfalls zu Gast und wurden von Bundespräsident Horst
Köhler geehrt.

Diesen Pressetext sowie die Fotos zum Bundesfinale Jugend
debattiert können Sie im Internet ab ca. 16.00 Uhr herunterladen:
www.ghst.de/links/presse

Jugend debattiert im Internet: www.jugend-debattiert.ghst.de

Originaltext: Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9400
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9400.rss2

Pressekontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Information / Kommunikation
Carmen Jacobi, Tel. 0151/15 12 14 84, jacobic@ghst.de
Dörte Florack, Tel. 0151/15 12 14 85, florackd@ghst.de

Grüneburgweg 105
60323 Frankfurt am Main


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