Der Computer als Alkoholberater
Geschrieben am 18-06-2008 |
Berlin/Lübeck (ots) - Eine neue Software hilft gesundheitsschädigenden Alkoholkonsum zu reduzieren und trägt damit zur Prävention und Änderung von riskantem Trinkverhalten bei. Ganz anonym analysiert das Expertenprogramm unter www.alkohol-selbsttest.de anhand eines Fragebogens das individuelle Trinkverhalten. Wie ein persönlicher Berater wertet die Software die Antworten aus und gibt eine individuelle Rückmeldung. So erhält der Nutzer ganz persönliche Tipps, ob und wie er seinen Alkoholkonsum ändern sollte. Das Computerprogramm "ExtrA" (Expertentest und -ratgeber Alkohol) wurde mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelt. Die Wirksamkeit von "ExtrA" ist jetzt in einer Studie bestätigt worden: Die Software ist ein geeignetes und gleichzeitig wirtschaftliches Instrument, um den riskanten Umgang mit Alkohol in der Bevölkerung zu verhindern oder zu reduzieren.
Damit ist das Programm so effektiv, wie ein kurzes Gespräch mit dem Hausarzt. Aus Zeitmangel führen Ärzte solche Gespräche jedoch selten. Wissenschaftler von der Uniklinik Lübeck verglichen 110 Probanden, die das Expertensystem nutzten, mit 121 Probanden, die nicht am Programm teilnahmen. Nach einem Jahr hatten deutlich mehr "ExtrA"-Nutzer ihren riskanten Alkoholkonsum oder -missbrauch reduziert als Studienteilnehmer in der Kontrollgruppe.
Das Programm wendet sich an Menschen, die mehr über die Auswirkungen des Alkoholkonsums erfahren möchten oder sich Gedanken über das eigene Trinkverhalten machen. Nachdem man sich durch die Fragebögen geklickt hat, analysiert "ExtrA" die Angaben und schickt innerhalb von Sekunden eine Rückmeldung. Der Nutzer erfährt, wie viel er oder sie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung trinkt und inwiefern beim aktuellen Alkoholkonsum ein gesundheitliches Risiko besteht. "Neuere Studien belegen, dass bereits sehr niedrige Alkoholmengen die Gesundheit gefährden können. Auf jeden Fall sollten Frauen nicht mehr als 12 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen, Männer nicht mehr als 24 Gramm", erklärt Projektleiter Privatdozent Hans-Jürgen Rumpf von der Uniklinik Lübeck. Bereits 0,1 Liter Wein oder Sekt enthalten 10 Gramm Alkohol, 0,33 Liter Bier 13 Gramm.
Originaltext: BM für Bildung und Forschung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/23894 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_23894.rss2
Pressekontakt: PD Dr. Hans-Jürgen Rumpf Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Ratzeburger Allee 160 23538 Lübeck Tel.: 0451 500-2871 Fax: 0451 500-3480
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