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Angela Merkel trifft Familienunternehmer - Erster Tag des deutschen Familienunternehmens in Berlin

Geschrieben am 22-06-2008

Berlin (ots) - "Am Vorabend des Jahrestages der Sozialen
Marktwirtschaft freue ich mich, bei Ihnen zu sein!" Mit diesen Worten
unterstrich Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem ersten Tag des
deutschen Familienunternehmens in Berlin ihre Verbundenheit mit jenem
Teil der deutschen Unternehmen, der die meisten neuen Arbeitsplätze
im Inland bereit stellt und neu schafft, der die meisten jungen
Menschen ausbildet und die größte Dynamik aufweist. Vor rund 250
Vertretern führender Familienunternehmen aus allen Teilen der
Bundesrepublik zog Merkel eine Parallele zwischen dem Pioniergeist
des Vaters der Sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Erhard, und dem
Unternehmergeist von Familienunternehmen. "Dass wir heute die
Exportnation par excellence sind, das verdanken wir den
Familienunternehmen, die ihre Wurzeln kennen und die gerne hier in
Deutschland sind."

Zum Tag des deutschen Familienunternehmens hatte die gemeinnützige
Stiftung Familienunternehmen eingeladen, die sich seit ihrer Gründung
im Jahr 2002 zum allseits akzeptierten Sprachrohr der
Familienunternehmer entwickelt hat. Im Vorfeld der Festrede von
Bundeskanzlerin Merkel hatte Prof. Dr. Brun-Hagen Hennerkes, Gründer
und Vorstand der Stiftung, die Bundesregierung aufgefordert, sich
stärker für die Belange der Familienunternehmer einzusetzen.

Paradigmenwechsel: Leitbild Familienunternehmen

Insbesondere forderte Hennerkes die Politiker auf, in der eigenen
Wahrnehmung und in ihren öffentlichen Äußerungen stärker als bisher
abzugrenzen zwischen "Konzernlenkern" und Familienunternehmern.
Hennerkes Postulat: "An die Stelle der DAX-Unternehmen muss ein neues
Leitbild treten: das Familienunternehmen." Familienunternehmen
stünden, so führt Hennerkes aus, für 95 Prozent aller Unternehmen in
Deutschland. Entscheidender noch aber sei ihre auf Langfristigkeit
und Stabilität ausgerichtete Unternehmenskultur, um die uns die Welt
beneide. Seine Anregung an die Politik: Die Einführung des Faches
"Ökonomie" in den Schulen und die Schaffung eines ständigen
Unternehmensbeirates für die Bundesregierung, der - in Ergänzung zu
den bestehenden Beiräten - politische Maßnahmen und Gesetze auf ihre
Auswirkungen auf Familienunternehmen prüft.

Damoklesschwert Erbschaftsteuerreform

Mit Blick auf die Erbschaftsteuerreform mahnte Hennerkes an, nicht
das Ziel aus den Augen zu verlieren, dass die Unternehmen die
Möglichkeit bekommen, ohne Substanzverlust im Familienbesitz
fortzubestehen. "Die Politik darf nicht kerngesunde, in ihrer Region
verwurzelte deutsche Unternehmen ausländischen Investoren in die Arme
treiben und hinterher lautstark über die unmoralischen Heuschrecken
jammern", warnte Hennerkes.

Diskussion mit Parteispitzen

Den direkten Dialog zwischen Familienunternehmen und Politik
herzustellen und zu vertiefen - das gelang in der Podiumsdiskussion
mit den drei Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder (CDU/CSU), Dr. Peter
Struck (SPD) und Dr. Guido Westerwelle (FDP). Alle drei äußerten sich
anerkennend über die wirtschaftspolitische Bedeutung und die
volkswirtschaftlichen Leistungen der deutschen Familienunternehmen,
die Diskussion entflammte beim Thema Erbschaftsteuerreform. Kauder
und Struck ließen jedoch keinen Zweifel, dass die Reform noch vor
Jahresende verabschiedet werde und damit in Kraft trete, sagten aber
auch zu, dass manche vorgesehene Härte wie beispielsweise die lange
Haltefrist, an die eine Entlastung gebunden wird, abgemindert und
nachgebessert werde. Alle drei Fraktionsvorsitzenden waren sich einig
im Appell an die Adresse der Familienunternehmer, ihre sprichwörtlich
öffentliche Zurückhaltung in der Selbstdarstellung aufzugeben und
stattdessen die positive Strahlkraft des Familienunternehmers zu
nutzen.

Hochrangige Experten - aktuelle Themen

Neben dem politischen Disput stand eine beachtliche Reihe von
Sachthemen auf der Agenda des dreitägigen Unternehmertreffens. So
analysierte Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der
Fraunhofer-Gesellschaft, den "Innovations- und Technologiestandort
Deutschland". Franz M. Haniel, Aufsichtsratsvorsitzender der Franz
Haniel & Cie GmbH, setzte sich mit der "Corporate und Family
Governance in Familienunternehmen" auseinander. Bernd Mützelburg,
außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepublik
in Neu Delhi, stellte den Unternehmern "Indien als Wachstumsmarkt für
deutsche Familienunternehmen" vor. Gesamtmetall-Präsident Martin
Kannegiesser warf einen kritischen Blick auf "Die Zukunft der
deutschen Tarifpolitik in einer zusammenwachsenden Weltwirtschaft".
Und Bankier Friedrich von Metzler beleuchtete in seinem Beitrag "Das
deutsche Streben nach Sicherheit - können wir uns dieses Risiko
leisten?" anregende Aspekte im Umgang mit Risiken an den
Finanzmärkten sowie in der deutschen Gesellschaft.

Fortsetzung folgt

Die erfolgreiche Veranstaltung in Berlin soll kein einmaliges
Ereignis bleiben. Die Stiftung Familienunternehmen will diese
Plattform zum persönlichen Treffen zwischen Politikern und
Unternehmern als einen der jährlichen Höhepunkte fest im Berliner
Kalender installieren. Ihr Ziel ist es, Vorurteile auf beiden Seiten
abzubauen und den Informationsfluss in beide Richtungen zu
erleichtern.

Originaltext: Stiftung Familienunternehmen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/61687
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_61687.rss2

Pressekontakt:
Stiftung Familienunternehmen
Stefan Heidbreder
Ismaninger Straße 56
D-81675 München
Telefon: +49 (0) 89/ 201 86 610
Mobil: +49 (0)172 6534 233
Telefax: +49 (0) 89/ 201 86 619
heidbreder@familienunternehmen.de


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