Walbeobachtung boomt in Lateinamerika / WDCS und IFAW präsentieren nachhaltige Alternativen zum Walfang auf der Walfangkonferenz
Geschrieben am 24-06-2008 |
Santiago, Chile (ots) -
Sperrfrist: 24.06.2008 17:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Die steigende Popularität von "whale watching" in Lateinamerika hat in den vergangenen 15 Jahren zu einer Vervierfachung der direkten Einnahmen durch Walbeobachtungen geführt. Zählt man neben den Ticketpreisen auch die Ausgaben der Touristen im Umfeld der Bootstouren hinzu, ergibt sich sogar eine Steigerung um das achtfache auf knapp 280 Mio. US Dollar oder knapp 180 Mio EUR im letzten Beobachtungsjahr 2006. Dies verdeutlicht die enorme ökonomische Bedeutung dieser Industrie als naturverträgliche Alternative zum Walfang.
Die Zahlen sind einem neuen Bericht der Wal- und Delfinschutzorganisation WDCS, vom IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) und Global Ocean zu entnehmen, der heute bei der 60. Tagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Santiago de Chile vorgestellt wird. Der Report mit dem Titel "The State of Whale Watching in Latin America" prognostiziert unter anderem, das bei anhaltendem Wachstum schon in diesem Jahr mehr als eine Million Touristen auf Walbeobachtungstour in Lateinamerika gehen werden.
"Nachhaltige Walbeobachtungen stellen nicht nur in Lateinamerika sondern in Hunderten von Küstengemeinden auf der ganzen Welt eine nachhaltige und attraktive Einnahmequelle für die Menschen dar. Es ist die einzig verantwortungsvolle Alternative zu der brutalen und international verurteilten Walfangindustrie", sagt Erich Hoyt, WDCS-Experte und einer der Autoren des Berichts.
Zwischen 1998 und 2006 hat sich die Zahl der Länder, die in Lateinamerika Walbeobachtungsausflüge anbieten, von 8 auf 18 erhöht und die Zahl der Gemeinden, die davon profitieren, ist von 56 auf 91 angewachsen. Da sich die meisten Walbeobachtungsgemeinden außerhalb der großen Städte und Wirtschaftszentren Lateinamerikas befinden, stellt die Walbeobachtung eine große Stütze der ländlichen ökonomischen Entwicklung dar.
In den vergangenen 15 Jahren ist die Zahl der Walbeobachter von 24.418 auf 885.679 Personen gestiegen. 2006 wurden für Beobachtungsfahrten $ 79.4 Mio (EUR 51 Mio) ausgegeben, und inklusiv indirekter Ausgaben ein Einkommen von $ 278.1 Mio (EUR 178 Mio) generiert (hier werden Ausgaben für Übernachtung, Verpflegung, Transport, und ähnliches eingerechnet).
Im Vergleich zum internationalen Tourismus ist der Walbeobachtungszweig seit 1998 drei Mal so schnell gewachsen wie der weltweite Tourismus und 4,7 Mal so schnell wie der Tourismus in Lateinamerika.
Nicht nur Buckelwale und Delfine sondern auch Blauwale und Orcas können rund um den Kontinent beobachtet werden. Rund 64 Wal- und Delfinarten - das sind 75% der 86 bekannten Waltierarten - tummeln sich in den Gewässern um Lateinamerika und können von den Walbeobachtungstouren aufgesucht werden.
"Es handelt sich um eine nachhaltige Industrie, die sozio-ökonomische, Bildungs- und Umweltvorteile für die Küstengemeinden auf Jahre hinaus bringt. Unsere Regierungen tragen die Verantwortung dafür, unser Recht auf Walbeobachtung statt Walfang zu verteidigen", erklärt Beatriz Bugeda, Direktorin des IFAW Lateinamerika.
"The State of Whale Watching In Latin America" ist in englischer, spanischer und französischer Sprache sowohl als PDF als auch Print erhältlich. Gerne senden wir Ihnen die deutsche Zusammenfassung des Berichts zu.
Der Bericht beinhaltet Studien der Walbeobachtungsindustrie in Mexico, Guatemala, Belize, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Peru, Bolivien, Guyana, Surinam, Französisch Guyana, Brasilien, Uruguay, Argentinien, Chile.
13 lateinamerikanische Staaten sind zurzeit (März 2008) Mitglied der Internationalen Walfangkommission (IWC) - Argentinien, Belize, Brasilien, Chile, Costa Rica, Ecuador, Guatemala, Mexico, Nicaragua, Panama, Peru, Surinam und Uruguay.
Originaltext: IFAW/WDCS Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71804 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71804.rss2
Pressekontakt: Nicolas Entrup (WDCS) vor Ort in Chile, mobil 0171 14 23 177 Dr. Ralf Sonntag (IFAW) vor Ort in Chile, mobil: 0172 439 0583 oder +569 97487538
Bildmaterial und weitere Informationen: Julia Neider, WDCS Büro 089 6100 2395, E-Mail: julia.neider@wdcs.org Andreas Dinkelmeyer, IFAW Büro: 040 866 500 15, E-Mail: adinkelmeyer@ifaw.org
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