Mitteldeutsche Zeitung: SPD-Kanzlerkandidatur Beck dementiert energisch Rücktritts-Gerüchte
Geschrieben am 25-06-2008 |
Halle (ots) - SPD-Chef Kurt Beck ist gestern entschieden dem Eindruck entgegengetreten, er wolle zurücktreten oder auf die Kanzlerkandidatur verzichten. In einem Gespräch mit der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstag) sagte Beck, seine Aussagen vor der SPD-Fraktion am Dienstag seien eine "Kampfansage" gewesen und keinerlei Ankündigung, "ich würde über einen Rücktritt nachdenken." Beck, der gestern den Chemiestandort Leuna und die Stadt Halle (Sachsen-Anhalt) besucht hatte, war zuvor mit der Aussage zitiert worden, wenn er Teil des Problems sei, klebe er nicht an seinem Sessel. "Der Duktus dieses Satzes war genau das Gegenteil dessen, als das es teilweise rübergebracht wurde", bekräftigt Beck dem Blatt gegenüber. "Es war eine Kampfansage und nicht Ausdruck irgendeiner resignativen Haltung und erst recht keine Ankündigung, ich würde über einen Rücktritt nachdenken." Ich habe die gleiche Aussage vorher im Fraktionsvorstand, Präsidium und Parteirat gemacht, ohne dass daran jemand Anstoß benommen habe. "Ich habe auch gesagt, dass ich für und mit meiner Partei kämpfen werde", so Beck. Zur Aussage, er werde sich mit seinem Stellvertreter Frank-Walter Steinmeier "in klarer und freundschaftlicher Weise" über die Kanzlerkandidatur verständigen, sagte Beck: "Ich habe die Realität beschrieben, dass die Kanzlerkandidatur zwischen uns beiden entschieden wird. Und es ist auch klar, dass ich das entscheiden werde." Sie hätten persönlich ein sehr gutes Verhältnis zueinander. "Wir werden ein gemeinsames Thesenpapier für das kommende Wahlprogramm entwickeln, das dann auf einer Klausurtagung im September beraten wird." Generell zeigte sich Beck "zuversichtlich, dass wir aus diesem Tief heraus sind. Nach den Gremiensitzungen der letzten Tage gehe ich davon aus, dass wir uns in Zukunft nicht mehr durch sehr gezielte und verzerrende Darstellungen zu einem vielstimmigen Chor machen lassen, der bei den Leuten als Zerstrittenheit ankommt."
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