Bolko von Oetinger, Gründer von BCG Deutschland, verabschiedet sich aus dem Beraterleben - Baute Brückenkopf der US-Beratung zu einem der Marktführer aus - Leiter des BCG-Strategieinstituts und Buchau
Geschrieben am 29-06-2008 |
München (ots) - Prof. Dr. Bolko von Oetinger (65), der Gründer der Boston Consulting Group (BCG) in Deutschland, beendet nach 34 Jahren als Strategieberater sein aktives Berufsleben und verabschiedet sich am morgigen Montag in den Ruhestand. Von Oetinger hatte den deutschen Arm der internationalen Top-Managementberatung, der heute mit 361,5 Millionen Euro (2007) einer der wichtigsten Umsatzträger im internationalen BCG-Netzwerk ist, in den 70er-Jahren gegründet. Den deutschen BCG-Brückenkopf baute er in den folgenden Jahrzehnten in verschiedenen Positionen zu einem der beiden Marktführer in Deutschland aus, für den heute mehr als 770 Berater tätig sind.
"Als geschätzter Ratgeber seiner Kunden, als Spiritus Rector, als Vorbild für unsere Mitarbeiter und als zentrale Integrationsfigur unserer Partnergruppe - Bolko von Oetinger hat den wirtschaftlichen Erfolg, das Wertegerüst und die Unternehmenskultur der Boston Consulting Group wie kein Zweiter geprägt", sagt Christian Veith, Deutschland-Chef von BCG. "Wir freuen uns, mit ihm als einem unserer 1300 deutschen Alumni in engem Kontakt zu bleiben."
Von Oetinger wurde 1943 in Berlin geboren und promovierte nach einem politikwissenschaftlichen Studium bei Arnulf Baring in Berlin. Anschließend erwarb er seinen MBA an der Stanford Business School in Kalifornien. 1974 stieg von Oetinger bei der Boston Consulting Group (BCG) ein - zunächst in Menlo Park (Kalifornien) und Paris. Für ein Projekt mit dem ersten deutschen Kunden, der Siemens AG, entsandte Firmengründer Bruce D. Henderson den jungen MBA-Absolventen dann nach München.
Befristete Entsendung wurde zur Lebensaufgabe
Aus dem "Temporary Assignment" wurde eine Lebensaufgabe. Als erster deutscher Berater des Strategie-Startups aus Boston führte er den anfangs defizitären Ableger aus der Obhut der Amerikaner in ein profitables, ungebrochenes Wachstum. Heute ist die deutsche BCG-Einheit der zweitgrößte Umsatzträger nach den USA - und das Münchner Büro, von wo aus von Oetinger den Auf- und Ausbau von heute acht Standorten in Deutschland und Österreich initiierte, das größte BCG-Büro weltweit.
In Deutschland, aber auch auf globaler Ebene, füllte von Oetinger zahlreiche Funktionen aus: Mehr als zehn Jahre lang, von 1981 bis 1992, führte er BCG Deutschland, von 1983 bis 1995 war er Mitglied des weltweiten Führungsgremiums, des Executive Committee, von 1994 bis 1997 leitete er das weltweite Marketing von BCG. Sein unternehmerisches Streben erschöpfte sich nie allein im Ziel der wirtschaftlichen Prosperität - von Oetinger verkörperte und prägte die Werte von BCG: Nach außen etablierte er die Marke BCG als "Trusted Advisor" des Top-Managements, nach innen war er vorderster Vertreter einer von Toleranz und menschlichem Respekt getragenen Unternehmenskultur.
Kronberger Strategiekonferenz etabliert
Seine Kunden, vor allem internationale Technologiekonzerne, unterstützte von Oetinger in Fragen der Strategie, Organisation und Innovation. 1976 rief er die erste Kronberger Strategiekonferenz ins Leben und verantwortete das renommierte Top-Managementforum zur Zukunft der Strategie. Die in Vorstandskreisen etablierte Konferenz wird unter der Leitung von Martin Koehler, Mitglied des deutschen Managementteams von BCG, fortgeführt.
Von 1998 bis April 2008 leitete von Oetinger das BCG-Strategieinstitut, das den Begriff der Strategie in Zusammenarbeit mit Natur- und Geisteswissenschaften interdisziplinär erforscht. Für diese in der Beratungsbranche einzigartige Institution übernimmt der New Yorker BCG-Partner Martin Reeves künftig die Verantwortung. Auch im Ruhestand wird von Oetinger weiterhin als Gastdozent an der Wissenschaftlichen Hochschule in Vallendar bei Koblenz tätig sein, wo er 2004 zum Honorarprofessor ernannt wurde.
Strategie denken, nicht schrauben
"Ich bin Grundlagenforscher in Sachen Strategie", so von Oetinger über sich selbst. In seinen Augen sind Strategien in der Betriebswirtschaft jedoch zu einem Werkzeugkasten verkommen, der gefüllt sei mit Score-Cards und Benchmarking-Tools. Von Oetinger hält dagegen: "Wir müssen Strategie denken - und nicht nur Strategie schrauben." Zuletzt setzte er sich auch stark für eine gesellschaftliche Einbettung von Unternehmen ein und warnte vor einer selbstzerstörerischen Verselbständigung des Kapitalismus: "Ich mag den Kapitalismus, deswegen will ich ihn ja retten. Ihm ist nur etwas abhanden gekommen - die Einbindung in die Gesellschaft."
Rege Publikationstätigkeit
Dieses Selbstverständnis von Oetingers kommt auch in seiner regen Publikationstätigkeit zum Ausdruck. Er hat zahlreiche Artikel und Bücher zum Thema Strategie und zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen verfasst, u. a. "Das Boston Consulting Strategie Buch" (1993, 2000), "Wie kommt das Neue in die Welt?" (zusammen mit Heinrich von Pierer, 1997), "Clausewitz on Strategy" (zusammen mit Tiha von Ghyczy und Christopher Bassford, 2001) sowie "Hänsel und Gretel und die Kubakrise. 13 Wege, Strategie neu zu denken" (2006).
Bolko von Oetinger wurde im Mai von der BCG-Partnergruppe auf dem weltweiten Directors' Meeting in New York mit einem Festabend im Ellis Island Museum verabschiedet. In Deutschland wurde er am 13. Juni im Rahmen des deutschlandweiten Alumni-Treffens in Hamburg von rund 500 früheren BCG-Beraterinnen und Beratern mit Standing Ovations in ihre Reihen aufgenommen.
Über The Boston Consulting Group
The Boston Consulting Group (BCG) ist eine internationale Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie. BCG unterstützt Unternehmen aus allen Branchen und Regionen dabei, Wachstumschancen zu nutzen und ihr Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten anzupassen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt BCG individuelle Lösungen. Gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und das Geschäftsergebnis dauerhaft zu verbessern. BCG wurde 1963 von Bruce D. Henderson gegründet und ist heute an 66 Standorten in 38 Ländern vertreten. Das Unternehmen befindet sich im alleinigen Besitz seiner Geschäftsführer. In Deutschland und Österreich erwirtschaftete BCG im Jahr 2007 mit 767 Beraterinnen und Beratern einen Umsatz von 361,5 Millionen Euro. Für weitere Informationen: www.bcg.de
Originaltext: The Boston Consulting Group GmbH Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16257 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16257.rss2
Pressekontakt: The Boston Consulting Group Press Relations Heidi Polke Tel. 089 2317-4594
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