Südwest Presse: Kommentar zur Sterbehilfe
Geschrieben am 30-06-2008 |
Ulm (ots) - Der ehemalige Hamburger Justizsenator Roger Kusch fordert heraus: Er habe Sterbehilfe geleistet, sagt der Jurist und entfacht damit eine Debatte. Muss dem Recht auf Leben, dem Recht auf Sterben nun das Recht auf Tötung folgen? Beispiele von schwerstkranken Menschen, die sterben wollen, es alleine aber nicht können, machen die Antwort scheinbar leicht. Zumal wohl jeder bei der Vorstellung erschaudert, über Jahre an Maschinen angeschlossen dem Tode entgegenzudämmern. Doch weist das Recht auf Tötung auch den richtigen Weg? Die von Kusch in den Suizid begleitete Frau hatte auch Angst vor einem Leben in einem Pflegeheim. So wollte sie vereinzelte skandalöse Auswüchse und häufige Lieblosigkeit im Alltag umgehen. Doch kann Hilfe zum Selbstmord wirklich eine Antwort sein, wenn Einsamkeit, achtlose Pflege und Schmerzen den letzten Lebensmut rauben? Wie viele Menschen nicht körperliches Leid, sondern fehlende Menschlichkeit in die Arme selbst ernannter "Erlöser" treiben könnte, kann keiner vorhersagen. Doch jeder Einzelne wäre ein Armutszeugnis für dieses Land. Wer Sterbeorganisationen und Tötungsmaschinen, wie Kusch sie propagiert, nicht den Weg ebnen will, muss dem Selbstbestimmungsrecht von Menschen am Lebensende in verantwortbarem Rahmen Rechnung tragen. Patientenverfügungen können ein Ausweg sein, Hilfe zum Suizid ist es nicht.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
145699
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Das große Zittern Die Finanzpolitik der Union Hagen (ots) - Von Winfried Dolderer Ja, was denn nun, Frau Kanzlerin? Weich geworden? Eingeknickt vor den Mittelstands-Rächern in der CSU? Man wird nicht recht schlau aus dem, was da gestern über finanzpolitische Gedankenspiele aus der CDU an die Öffentlichkeit sickerte: Steuerentlastung ja, nein, wenn das Geld reicht, mal sehen im Herbst? Halten wir uns an das, was relativ sicher ist: Im Herbst steht der Existenzminimumsbericht der Bundesregierung ins Haus. Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, was drinsteht: Das Leben in Deutschland mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr: Bielefeld (ots) - Afghanistan Gefährliche Mission Ein riskanter Auftrag für die Augustdorfer Soldaten der schnellen Eingreiftruppe: Die »Quick Reaction Force« (QRF) soll in Nordafghanistan dann in die Bresche springen, wenn es brenzlig wird und in Not geratenen Isaf-Einheiten helfen. Der bisherige norwegische QRF-Kommandeur warnte die deutschen Soldaten bereits vor den Gefahren der Mission. Schließlich erstarken die Taliban derzeit im Norden Afghanistans. Klar ist: Die Bundeswehr hat mit der Übernahme der Eingreiftruppe eine noch aktivere mehr...
- WAZ: NRW fordert vom Bund mehr Investitionen in Straße und Schiene / Verkehrsminister Wittke mahnt "Realitätssinn" an Essen (ots) - NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) hat von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) mehr Realitätssinn verlangt. "In Berlin muss in die Verkehrspolitik ein neuer Pragmatismus Einzug halten, der nicht von Naivität und nicht von Ideologie geprägt ist", sagte Wittke der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstag-Ausgabe). Deutlich mehr Investitionen in den Ausbau von Straßen und Schienen seien zwingend notwendig. "Ob uns das schmeckt oder nicht", so Wittke, "die Güterverkehre werden in den nächsten Jahren mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Sterbehilfe: Bielefeld (ots) - Geht es dem ehemaligen Hamburger Justizsenator Roger Kusch bei seinem Engagement für die aktive Sterbehilfe wirklich um die Menschenwürde? Geht es ihm darum, eigenverantwortlich über das eigene Sterben zu entscheiden? Die Antwort lautet: nein! Auf einer bizarren Pressekonferenz schildert Kusch zwei Stunden lang den von ihm begleiteten Freitod einer 79-jährigen Frau - nur zwei Tage nach ihrem Ableben. Kusch sagt, es sei unwürdig, besonders hilfsbedürftige Menschen zum Sterben in die Schweiz zu schicken. Doch die 79-jährige mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur gescheiterten Klage des verurteilten Mörders Gäfgen: Bielefeld (ots) - Gäfgens Foltervorwurf Gestrauchelt,aber nicht abgestürztVon Wolfgang Schäffer Magnus Gäfgen ist ein Entführer und Mörder. Skrupellos hat er im September 2002 den elfjährigen Bankierssohn Jakob von Metzler erst entführt, dann erstickt und anschließend in einen Tümpel geworfen. Ein solcher Verbrecher gehört nicht auf freien Fuß. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Dennoch hätte es sein können, dass der inzwischen 33-Jährige in einem neu aufzurollenden Prozess mangels Beweisen freigesprochen worden wäre. Dazu hätte der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|