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WAZ: Kusch nutzt Ängste aus. Kommentar von Petra Koruhn

Geschrieben am 30-06-2008

Essen (ots) - Die einen werden entsetzt sein über das, was sich
Roger Kusch ausgedacht hat: Erst brachte er sich mit der
"Tötungsmaschine" in die Schlagzeilen. Nun setzt er mit der
inszenierten Selbsttötung einer alten Dame dem Treiben die Krone auf.
Aber es gibt die anderen, für die das nicht unmenschlich klingt,
sondern human. Weil ihnen endlich jemand einen Ausweg anbietet.

Endlich ist da einer, der Lösungen zeigt - wenn man Angst hat vor
Schmerzen oder davor, im Altenheim schlecht gepflegt zu werden. Aber
Vorsicht, Kusch ist einer, den die Ängste anderer nur interessieren,
wenn er sie für seinen Zweck ausnutzen kann.

Dass er mit diesen zynischen Ideen ankommt, liegt auch daran,
dass unser System die Palliativmedizin stiefkindlich behandelt. Sie
ist zu wenig vertreten und vielfach unbekannt. Wer weiß schon, dass
es möglich ist, ohne Schmerzen zu sterben? Auch weil es Hospize gibt.
Diese tröstliche Einrichtung bietet etwas, das uns wertvoll sein
sollte: das Ende des Lebens bewusst erleben zu können.

Der Tod ist ein Teil des Lebens. Eine menschliche Gesellschaft
muss ihm mit Respekt begegnen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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