Der Tagesspiegel: Eckpunkte zur Klinikfinanzierung: Bund will die Länder auf feste Investitionspauschalen für Krankenhäuser verpflichten
Geschrieben am 01-07-2008 |
Berlin (ots) - Berlin - Die Bundesregierung will die Länder über eine Finanzreform zu höheren und verlässlicheren Investitionen in ihre Krankenhäuser bewegen. In einem Eckpunktepapier, das dem Berliner "Tagesspiegel" vorliegt, schlägt das Gesundheitsministerium vor, die bisherige Projektfinanzierung der Bundesländer durch eine Verpflichtung zu festen Investitionspauschalen abzulösen. Gezielte Einzelinvestitionen wären den Ländern aber weiter möglich und könnten die pauschalen Zuweisungen reduzieren. An diesem Mittwoch und Donnerstag will Ministerin Ulla Schmidt (SPD) mit ihren Länderkollegen im schleswig-holsteinischen Plön über den Entwurf beraten.
Hintergrund ist der seit Jahren sinkende Umfang von Investitionszuschüssen durch die Länder. Im Jahr 2007 betrug er insgesamt 2,66 Milliarden Euro - ein gutes Drittel weniger als noch vor zehn Jahren. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) beziffert den Investitionsstau in deutschen Kliniken inzwischen auf 50 Milliarden Euro. Zur wirtschaftlichen Sicherung der Kliniken sei es nötig, dass deren Investitionsbedarf "kontinuierlich und in ausreichendem Umfang gedeckt wird", heißt es in Schmidts Entwurf.
Vorgesehen ist in dem sechsseitigen Papier auch eine neue Bemessungsgrundlage für die Klinikfinanzierung durch die Krankenkassen. Bisher orientieren sich die Überweisungen an die 2100 deutschen Krankenhäuser allein an der Grundlohnrate der Beschäftigten. Bis zum Jahr 2010 werde nun ein neuer "Orientierungswert" ermittelt, der die Kostenstrukturen "besser berücksichtigt", heißt es in dem Entwurf.
Versprochen wird darin zudem ein Ausgleich für die Tarifsteigerungen der Jahre 2008 und 2009 und ein "Sonderprogramm zur Verbesserung der Situation des Pflegepersonals". Beides hatte Ulla Schmidt bereits angekündigt. Mit dem Sonderprogramm könnten in drei Jahren 21 000 zusätzliche Pflegestellen geschaffen werden, heißt es. Ein Teil der Mittel solle aber "zur Erprobung neuer Arbeitsorganisationen" verwendet werden. Darüberhinaus will das Ministerium den Krankenkassen Einzelverträge mit bestimmten Kliniken ermöglichen. Getestet werden sollen diese in Modellversuchen bis zum Jahr 2012.
DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum sagte dem "Tagesspiegel", am wichtigsten sei für die Krankenhäuser, ihre Leistungen besser in Rechnung stellen zu können. Positiv wäre auch "eine berechenbare Investitionsfinanzierung" durch die Länder. Allerdings sei er skeptisch, dass sich die Länder auf eine derartige Einschränkung ihrer Finanzierungshoheit einließen.
Bei Rückfragen: 030/7262626-12 (Rainer Woratschka) oder 030/26009-389 (Politikredaktion).
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
145912
weitere Artikel:
- CSU-Landesgruppe / Silberhorn: Kritik am Vorgehen Köhlers ist politisch durchsichtig und sachlich unbegründet Berlin (ots) - Zur Ankündigung von Bundespräsident Horst Köhler, das Zustimmungsgesetz zum Vertrag von Lissabon bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nicht zu unterzeichnen, erklärt der europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: Mit seinem Vorgehen handelt Bundespräsident Köhler völlig korrekt. Angesichts der beim Bundesverfassungsgericht eingereichten Anträge auf einstweilige Anordnung gegen das Zustimmungsgesetz zum Vertrag von Lissabon war mit einer anderen Entscheidung mehr...
- Fischer: Kein generelles Überholverbot für LKW auf Autobahnen Berlin (ots) - Anlässlich der Äußerungen von Minister Tiefensee zum Überholverbot für LKW sowie ein zeitabhängigen Maut erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer MdB: Wieder einmal irritiert Tiefensee - mit in der Koalition unabgestimmten - Äußerungen die Öffentlichkeit. Auf keinen Fall ist ein generelles Überholverbot für LKW mit der Union zu machen. Der Langsamste würde ansonsten die Geschwindigkeit auf der rechten Fahrspur vorgeben, sodass diese auf langen Strecken durch LKW blockiert mehr...
- Japanische Greenpeace-Mitarbeiter bleiben in Haft / Umweltschutzorganisation protestiert weltweit gegen Festsetzung der Walschützer ohne Anklage Hamburg (ots) - Die beiden in Japan inhaftierten Greenpeace-Mitarbeiter Junichi Sato und Toru Suzuki werden für weitere zehn Tage ohne Anklage in japanischer Untersuchungshaft festgehalten. Das hat heute ein Gericht in der japanischen Stadt Aomori beschlossen. Sato und Suzuki haben Mitte Mai den bisher größten Skandal der japanischen Walfang-Geschichte aufgedeckt. Japanische Walfänger haben Walfleisch illegal von Board geschmuggelt und wollten es auf eigene Rechnung verkaufen. Am 20. Juni sind die beiden Walschützer nach einer Großrazzia mehr...
- RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Sterbehilfe Heidelberg (ots) - Als Hamburger Justizsenator trug Roger Kusch den hässlichen Beinamen "lächelnde Guillotine". So etwas prägt offenbar. Mit dem inszenierten Selbstmord einer betagten Frau in Würzburg, die nicht von schwerer Krankheit gequält war, sondern nur Einsamkeit und Abneigung gegen ein Ende im Pflegeheim empfand, hat Kusch die Sterbehilfe-Debatte neu eröffnet. Er hat aber auch deren Grenzen unerträglich ausgeweitet. Kusch ist nicht Arzt, sondern ein selbstgefälliger und zynischer Jurist, wie es der Präsident der Bundesärztekammer mehr...
- Der Tagesspiegel: Italiens NS-Opfer bestehen auf Entschädigung Berlin (ots) - Berlin/Rom - Um die Beschlagnahme deutschen Staatseigentums in Italien zugunsten von NS-Überlebenden noch zu verhindern, verhandeln die beiden Regierungen jetzt. Nach Tagesspiegel-Informationen spricht die Abteilungsleiterin für Europa im italienischen Außenministerium am Mittwoch im Auswärtigen Amt in Berlin über Auswege aus der Lage, die nach einem Urteil von Italiens oberstem Gericht zugunsten italienischer Ex- Zwangsarbeiter entstanden ist. Der Kassationsgerichtshof hatte vor Wochen mehreren Italienern recht gegeben, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|