"CO2-freies" Kohlekraftwerk ist Feigenblatt von Vattenfall / BUND demonstriert für Klimaschutz
Geschrieben am 29-05-2006 |
Berlin (ots) - Mitarbeiter des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) demonstrierten heute zum Baustart eines angeblich umweltfreundlichen Braunkohlekraftwerks in der Nähe von Cottbus gegen die Energiepolitik des Stromkonzerns Vattenfall. "Vattenfall CO2-frei?" fragten die Demonstranten auf einem großen grünen Feigenblatt. Ein weiteres Plakat forderte "Klima schützen!" von dem Unternehmen. Im von Vattenfall in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Merkel am Standort `Schwarze Pumpe` im Land Brandenburg begonnenen Bau einer Versuchsanlage zur Abscheidung des Treibhausgases CO2 sieht der Umweltverband ein "Feigenblatt, hinter dem der Stromkonzern seine umwelt- und klimaschädlichen Aktivitäten verstecken will". Auch Brandenburg habe unter den negativen Auswirkungen dieser Aktivitäten zu leiden.
Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Vattenfall erzeugt seinen Strom zu 99 Prozent aus fossilen Rohstoffen und aus Uran. Vattenfall torpediert den Klimaschutz und plant im brandenburgischen Boxberg, in Berlin und Hamburg neue große Kohlekraftwerke. Vattenfall betreibt gefährliche Atommeiler und zerstört Naturoasen wie die Lakomaer Teiche bei Cottbus. Mit seiner Mini-Pilotanlage eines angeblich umweltfreundlichen Kohlekraftwerks direkt neben der riesigen CO2-Schleuder Schwarze Pumpe will Vattenfall vor allem sein angeschlagenes Image aufbessern. Nachhaltiger wäre es jedoch, in effiziente und umweltfreundliche Kraftwerke und in erneuerbare Energien zu investieren."
Gegen die CO2-Abscheidung und anschließende Einlagerung des Treibhausgases spreche vor allem der niedrige Wirkungsgrad solcher Anlagen. Für ihren Betrieb sei reiner Sauerstoff erforderlich, der nur unter hohem Energieaufwand herzustellen sei. Ungeklärt seien auch die Risiken einer CO2-Lagerung unter der Erdoberfläche. Zur Lagerung größerer Mengen reichten zudem in Deutschland die Kapazitäten nicht aus. Diese beliefen sich auf wenig mehr als eine Milliarde Tonnen. Jährlich verursache die deutsche Stromproduktion einen Kohlendioxidausstoß von rund 400 Millionen Tonnen. Damit wären die theoretisch möglichen Kapazitäten zur CO2-Einlagerung schon nach rund drei Jahren erschöpft.
Anstatt in klimapolitische Feigenblätter zu investieren müsse Vattenfall sein Engagement für die dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungs-Technik ausweiten. Die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme berge die größten Potentiale für mehr Ressourcen- und Klimaschutz.
BUND-Hintergrundpapier zur Vattenfall-Pilotanlage zur CO2-Abscheidung unter: http://www.bund.net/lab/reddot2/pdf/schwarzepumpe.pdf
Originaltext: BUND Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2
Pressekontakt: Matthias Seiche, BUND-Klimaexperte, Tel. 030-27586-431 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 0171-8311051, Fax: -449, E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
14596
weitere Artikel:
- Bosbach/Gehb: Referentenentwurf zur GmbH-Reform nicht uneingeschränkt begrüßbar Berlin (ots) - Zur Vorstellung des Referentenentwurfes des Bundesjustizministeriums zur GmbH-Reform erklären der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Wolfgang Bosbach MdB, und der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB: Die notwendigen Reformen des GmbH-Rechts und die im Referentenentwurf vorgesehene Herabsetzung des Mindestkapitals dürfen nicht zu einer Belastung oder gar Abwertung der bestehenden GmbH und damit zu einer "GmbH light" führen. Daher muss überlegt werden, ob die Modernisierung mehr...
- Reiche: Föderalismusreform stärkt Wettbewerb in Bildung und Forschung Berlin (ots) - Zur heutigen Expertenanhörung zur Föderalismusreform erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Die Föderalismusreform bietet für Bildung und Forschung in Deutschland große Chancen. Die Chance der Föderalismusreform liegt in der Stärkung des Wettbewerbsföderalismus und der Auflösung des für die Bürger undurchschaubaren Bund-Länder-Geflechtes, indem sich jede Ebene hinter Mischfinanzierungen und Mischzuständigkeiten verstecken konnte. Die PISA- Studien der letzten mehr...
- UN-Sondersitzung zu HIV/AIDS (UNGASS) in New York - Deutsche AIDS-Stiftung: Entwicklung von AIDS-Impfstoffen und Mikrobiziden muss beschleunigt werden Bonn (ots) - Bonn, 29. Mai 2006. Vor der UN-Sondersitzung zu HIV/AIDS (UNGASS - United Nations General Assembly Special Session on HIV/AIDS) vom 31. Mai bis 2. Juni 2006 in New York unterstreicht die Deutsche AIDS-Stiftung erneut die dringende Notwendigkeit, die Entwicklung von AIDS-Impfstoffen und Mikrobiziden zu beschleunigen. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen weltweit steigt kontinuierlich an, mehr als 40 Millionen Menschen leben mit dem Virus und mehr als drei Millionen Menschen sind im vergangenen Jahr an AIDS gestorben. Die Ausweitung mehr...
- CSU-Landesgruppe / Dobrindt: Neue Impulse für den Ausbildungspakt Berlin (ots) - Anlässlich des Tages der Ausbildung erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Dobrindt: Ende April meldete die Bundesagentur für Arbeit für das kommende Ausbildungsjahr 370.878 noch nicht vermittelte Bewerber - 14,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig nahm die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 1,8 Prozent auf 345.921 ab. Diese Zahlen sind enttäuschend und erschreckend zugleich. Wir müssen den Ausbildungspakt zwischen Wirtschaft, Politik und Gewerkschaft mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Föderalismusreform / SPD-Vize will Korrekturen an der Föderalismusreform Halle (ots) - Der stellvertretende SPD-Vorsitzende und stellvertretende Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Jens Bullerjahn, hat für Korrekturen an der Föderalismusreform plädiert. "Ich hoffe, dass es beim Kooperationsverbot des Bundes mit den Ländern noch Veränderungen geben wird", sagte Bullerjahn der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Dieses Verbot mache keinen Sinn. Und er sehe die Chance, es zu kippen. "Wenn es bei den Beratungen im Bundestag zu Korrekturen kommen sollte, werden wir sie als Landesregierung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|