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"Grüne Welle" auf den Straßen schont Umwelt und Gesundheit

Geschrieben am 04-07-2008

Osnabrück (ots) - Den Städten droht der Verkehrsinfarkt! Wenn
Autos vor Ampeln ständig anhalten und anfahren, stoßen sie Unmengen
an Schadstoffen wie Feinstaub aus. Und das hat Auswirkungen auf
Umwelt und Gesundheit. Doch wenn sich das, was jetzt in Hannover
erfolgreich getestet wurde, zum Modell für Deutschland entwickeln
sollte, könnten die hohen Feinstaubbelastungen in den Städten bald
verringert werden. Das Münchner Verkehrsforschungsunternehmen
TRANSVER und das Institut für Verkehrswirtschaft, Straßenwesen und
Städtebau der Universität Hannover unter Leitung von Prof. Dr.-Ing.
Bernhard Friedrich entwickeln eine Software, die die Stopps von Autos
an Ampeln verringern und den Verkehrsfluss verbessern soll. Die
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert die Software-Entwicklung
mit rund 90.000 Euro. Friedrich stellte gestern Abend im Zentrum für
Umweltkommunikation (ZUK) der DBU die ersten Ergebnisse des Projektes
vor.

Mit der neu entwickelten Software CeTRANS könnten auch die Ampeln
an komplexeren Straßenkreuzungen und für ganze Stadtviertel
aufeinander abgestimmt werden, so Friedrich. Bisher sei das nur für
einzelne Straßenzüge möglich gewesen. In der Südstadt von Hannover
sei die Software bereits unter reellen Bedingungen getestet worden.
Die Vorher-Nachher-Untersuchung habe ergeben, dass im gesamten
Untersuchungsnetz die Reisezeiten um 22, die Wartezeiten um 47 und
die Anzahl der Halte um 36 Prozent hätten verringert werden können.
In dem analysierten Stadtviertel ließen sich so der
Kraftstoffverbrauch um 23 Prozent verringern und rund 600 Tonnen
Kohlendioxid-Ausstoß in einem Jahr einsparen. Das volle
Optimierungspotenzial könne dann erreicht werden, wenn keine
ÖPNV-Bevorrechtigung zu beachten sei. Aber auch bei Einflüssen wie
der ÖPNV-Bevorrechtigung ließen sich deutliche Verbesserungen
erzielen. Das Verfahren setze keine teure neue Anlagentechnik voraus
und könne sofort für beliebige Anwendungsfälle genutzt werden. Als
ÖPNV-Bevorrechtigung wird die Bevorzugung von Straßenbahnen, Bussen
oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln an Verkehrsampeln
bezeichnet.

"Das Koordinieren von Ampeln ist eine sehr komplexe Aufgabe.
Sollen sie in einem größeren Straßennetz aufeinander abgestimmt
werden, ist das selbst mit viel Ingenieur-Erfahrung kaum zu
verwirklichen", erklärte Friedrich. CeTRANS analysiert die
eingegebenen Daten der Verkehrssituation und der Ampelschaltungen
ganzer Straßennetze und finde durch sehr schnelle
Verkehrssimulationen nahezu optimale Lösungen. So kann die
bestmögliche Ampelschaltung ermittelt, können die Signalanlagen
darauf eingestellt werden. Ein Novum sei auch die unkomplizierte
Handhabung, die jetzt noch gegen letzte potenzielle Anwender- und
Eingabefehler abgesichert werden könne: "Ein geschulter
Verkehrsplaner kann das Programm einfach anwenden, die Koordinierung
sehr schnell optimieren und die neuen Versatzzeiten in den meisten
Fällen über den zentralen Verkehrsrechner einstellen", sagte
Friedrich.

Die aus den Untersuchungsergebnissen resultierende Empfehlung soll
dazu führen, dass das Computer-Programm auch in anderen Städten zum
Einsatz kommt. "Die wissenschaftliche Methodik ist sehr
vielversprechend. Wenn die weitere Entwicklung gelingt und die
Umsetzung erfolgreich verläuft, ist eine Übertragung auf andere
Städte durchaus möglich", lobt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz
Brickwedde das Projekt. Die neue Software helfe dabei,
umweltschädliche Einflüsse einzugrenzen, so Brickwedde.

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter
www.dbu.de

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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